Test - Ty der Tasmanische Tiger 2: Die Bumerang-Gang : Ty der Tasmanische Tiger 2: Die Bumerang-Gang
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Ein kurzer Urlaub in Australien gefällig? In ’Ty der Tasmanische Tiger 2: Die Bumerang-Gang’ geht es Down Under sehr actionlastig zur Sache. Ob der kunterbunte Mix aus Action-Adventure und Jump’n’Run aus der Masse an Genre-Vertretern herausstechen kann, klärt das Review.
Beuteltiger als Freund und HelferNach dem ordentlichen, aber wenig spektakulären ersten Teil schöpft ’Ty der Tasmanische Tiger 2’ gleich zu Beginn des Spiels aus dem Vollen. Ihr erlebt eine Rettungsaktion, die es über mehrere Abschnitte wahrlich in sich hat. Nonstop-Action mit vielen Kämpfen, Verfolgungsjagden, heißen Feuer-Passagen, einer heftigen Mech-Schlacht und dem langen Kampf an einer stationären Kanone sorgen dafür, dass ihr euch schon ab der ersten Spielminute mitten im Spielgeschehen fühlt und gespannt seid, was euch als nächstes erwartet. Doch der Reihe nach: Nachdem der Bösewicht Chef Chas in der ersten ’Ty’-Episode hinter Schloss und Riegel gebracht wurde, droht neues Ungemach. Der Fiesling wird aus dem Gefängnis befreit und schützt sich vor dem Gesetz, indem er einen eigenen Staat gründet. Natürlich bedeutet dies gar nichts Gutes für den Tasmanischen Tiger Ty und seine Freunde. Sie gründen die Bush Rescue (hat nix mit dem US-Präsidenten zu tun), um der Bevölkerung in der Not zu helfen und um gegen die Anschläge von Chef Chas gewappnet zu sein.
Jump’n’Run mit einer Prise GTANach dem fulminanten wie geradlinigen Anfangslevel geht es in ’Ty der Tasmanische Tiger 2’ dann aber wieder etwas geruhsamer zu und her. Ihr findet euch in einem Städtchen samt Naturlandschaft darum wieder und könnt euch in der Region frei bewegen. Hier scheinen sich die Entwickler etwas beim Blockbuster ’Grand Theft Auto’ inspiriert zu haben. Ihr erkundet das Gebiet, sprecht mit Passanten, kauft euch in Shops neue Utensilien und nehmt vor allem Aufträge an. Bereits zu Beginn des Spiels müsst ihr so beispielsweise in der Kanalisation auf Krokodiljagd gehen, Dreharbeiten zu einem Actionfilm aufmischen, Flugtransporte übernehmen und einem vermeintlichen Geist den Garaus machen. Meist habt ihr etwa drei Aufträge zugleich zur Auswahl. Sind einige Missionen gelöst, könnt ihr nach und nach neue Regionen erkunden und erhaltet natürlich neue Items und neue Levelabschnitte zum Erkunden.
Die meisten Missionen sind ein mix aus Action-Adventure und Jump’n’Run. Ihr sucht euch in den dreidimensionalen Abschnitten den richtigen Weg über bewegte Plattformen, schmale Pfade und wackelige Brücken. Auch ein Abstecher in Gewässer kommt nicht selten vor. Ty ist mit Bumerangs bewaffnet, zu denen er gegen Bares wirkungsvollere Updates kaufen kann. An Abwechslung mangelt es im Spielgeschehen nicht, allerdings ist die Action alles andere als originell ausgefallen. Großzügig bedienten sich die Entwickler bei aktuellen und älteren Genrevertretern wie ’Jak and Daxter’, ’Ratchet & Clank’ und ’Super Mario 64’. Für Abwechslung sorgen unter anderem die Bunyips – dies sind Fahrzeuge, wie zum Beispiel ein Allrad-Wagen, ein Kart, ein Mech-Roboter oder ein Hubschrauber. Während die Steuerung in Ordnung geht, krankt das Spielgeschehen etwas an einer ständig nachzujustierenden Spielperspektive und an einem unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Einige Missionen sind sehr einfach ausgefallen, andere sorgen selbst bei Genre-Profis für Frust. Zu allem Unglück ist oftmals nicht so ganz klar, wo man nun eigentlich hin soll und was getan werden muss, zumal die Radarkarte nicht selten mehr verwirrt, als dass sie hilfreich ist. Des Weiteren bietet der Titel ein ’Mario Kart’-Clone als Bonusspiel inklusive einem Zweispieler-Modus. So richtig begeistern können die Rennen aber nicht.
Australien im KnuddellookDie Grafik von ’Ty 2’ orientiert sich am Vorgänger. Die Optik ist sehr bunt, comichaft und kindlich ausgefallen. Der Reiz liegt im Fokus auf das australische Szenario: Ständig trefft ihr auf typisch australische Gegenden und Figuren. Wenn man eine Vogelschule bei einem Ausflug entdeckt oder einer Gruppe Koalabären im Feuerwehr-Outfit bei ihren Rettungsaktionen zusieht, kann man das Schmunzeln nicht verkneifen. Auch sonst kann sich das detailreiche und sauber gestaltete Spielgeschehen durchaus blicken lassen, auch wenn die Grafik nicht gerade spektakulär oder besonders aufwändig ausgefallen ist. Der Sound mit seinen passenden Melodien und der leicht uninspiriert gesprochenen deutschen Sprachausgabe fällt weder positiv noch negativ auf. Inhaltliche oder technische Unterschiede zwischen der PS2-, Xbox- und GameCube-Version lassen sich übrigens nicht feststellen.
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