Test - Turtle Beach Ear Force PX24 : Verstärkter Alleskönner?
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An neuen Gaming-Headsets mangelt es derzeit nicht. Immer wieder werden neue Modelle auf den Markt geworfen und besonders Turtle Beach ist zurzeit sehr aktiv. Nach einigen spezialisierten Brüllbügeln für PCs und Konsolen kommt nun mit dem Ear Force PX24 ein Allround-Headset, das an so ziemlich allen Geräten einsetzbar ist und zudem über ein Verstärkerteil mit umfangreichen Bedienelementen verfügt. Lohnen sich die knapp 100 Euro für den Alleskönner?
Das Ear Force PX24 kommt nach dem Auspacken recht unscheinbar daher. Das dezente, schwarze Design mit ovalen, leicht geneigten Ohrmuscheln erfreut das Auge, wobei die Verarbeitung nicht hochklassig, aber immerhin solide wirkt. Das Headset ist angenehm leicht, die mit Stoff ummantelten Polster an Ohrmuscheln und Kopfband sind nicht sonderlich voluminös. Dennoch ist das PX24 auch bei längeren Sitzungen bequem und übt nur wenig seitlichen Druck aus.
An der linken Muschel entdecken wir das obligatorische Mikrofon, das mittels eines Drehgelenks bewegt werden kann und über einen flexiblen Arm zur Justierung verfügt. Leider wirkt der ein wenig zu wabbelig, aber das ist eher Geschmackssache. Ein Schaumstoff-Popschutz sorgt für leichte Klangverbesserung, wobei das Mikrofon ohnehin eine erfreulich gute Stimmübertragung ermöglicht. Der zuschaltbare Mikrofonmonitor lässt euch eure eigene Stimme im Headset hören.
Am falschen Ende gespart
Das Headset hat ein gut ein Meter langes Anschlusskabel mit vierpoligem 3,5-mm-Klinkenstecker, wodurch es an fast allen Geräten problemlos genutzt werden kann. Leider befindet sich kein Y-Kabel auf zwei dreipolige Klingenstecker im Lieferumfang, was speziell bei der Nutzung am PC zu Problemen führen kann beziehungsweise einen Zukauf erforderlich macht. Nicht jeder PC verfügt über Kombibuchsen, viele Desktops haben an der Front getrennte Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer.
Des Weiteren entdecken wir ein Inline-Bedienteil, das mit einem rund 50 cm langen Kabel zwischen Headset und PC oder Konsole geschaltet wird. Auch diese Kabellänge reicht hinten und vorn nicht aus. Nur ein halber Meter vom Controller bis zum Bedienteil – das kann beim Zocken ebenso lästig werden wie bei einem PC, der es sich unterm Tisch gemütlich macht. Warum Turtle Beach bei einem Preis von knapp 100 Euro in dieser Beziehung nicht etwas großzügiger war, ist unverständlich – Kabel kosten nun wirklich kein Vermögen.
Bedienteil und Verstärker kombiniert
Das Bedienteil hat es jedoch in sich, denn es handelt sich im Grunde um einen akkubetriebenen Verstärker. Der wird mit einem USB-Ladekabel gefüttert, das – natürlich – ebenfalls sehr kurz geraten ist. Das ist in dem Fall aber nicht so schlimm, denn Laden bei gleichzeitiger Nutzung ist ohnehin nicht empfehlenswert, da es zu deutlichen Nebengeräuschen im Headset führt. Die Akkulaufzeit des Verstärkerteils ist mit realistischen 30 Stunden ohnehin großzügig bemessen, und wenn dem guten Stück mal die Puste ausgeht, kann das Headset auch ohne Bedienteil betrieben werden.
Neben der reinen Verstärkerfunktion finden wir etliche Optionen zur Einstellung des Headsets. An der Seite gibt es einen Profilschalter für die Nutzung an PC, PS4 oder Xbox One (Achtung: für Xbox One wird der Microsoft Headset-Adapter benötigt). Ein Multifunktionsschalter gibt euch Zugriff auf Lautstärke, Bass-Boost, Virtual Surround und Mikrofonmonitor, die allesamt über ein Drehrad an der Seite stufenlos regelbar sind.
Zudem gibt es zwei gesonderte Schalter zum An- und Ausschalten des Mikrofons mit Beleuchtung sowie zur Aktivierung des Super Human Hearings, bei dem Nebengeräusche in Spielen leicht hervorgehoben werden. Insgesamt eine sehr patente Lösung, die viele Einstelloptionen leicht erreichbar macht. Eine Leuchte zur Akkustand- und Ladeanzeige rundet das Gesamtpaket des komfortablen Bedienteil-Verstärker-Mixes ab.
Kräftiger Gaming-Sound
Der Sound tönt aus 50-mm-Treibern, die gute Arbeit leisten. Vor allem mit Nutzung des Inline-Verstärkers pumpt das PX24 erfreulich wuchtigen Gaming-Sound mit kräftiger Lautstärke in die Ohren. Die Bässe sind voll, die Mitten knackig, die Höhen gehen in Ordnung – bis auf die Tatsache, dass sie bei hohen Lautstärken zu leichter Verzerrung neigen. Der Raumklang ist gut definiert, das Gesamtklangbild ist klar aufs Spielen ausgelegt. Aber auch bei Filmen und Musik liefert das Headset einen zumindest akzeptablen Klang.
Der Verstärker entpuppt sich als echter Bonus. Was bei normalem Stereoklang noch recht verhalten tönt, bekommt hierdurch richtigen Bums und kann durch die Drehradregelung gut dem eigenen Geschmack angepasst werden. Somit sollte es nicht allzu schwerfallen, mit etwas Experimentieren aus allen Quellen – egal ob PC, Konsole, Tablet oder Smartphone – guten bis sehr guten Klang herauszuholen.
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