Preview - Torment: Tides of Numenera : Das etwas andere Rollenspiel-Epos
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Clevere Kniffe auch bei klassischen Elementen
Sowohl in solchen Situationen als auch bei Dialogen, Quests und anderen Aufgaben zeigt sich, dass Torment überaus clever und intelligent gestaltet ist. Der narrative Aspekt, das eigene Handeln, die eigenen Motivationen des Spielers stehen derart extrem im Vordergrund, wie wir es lange nicht mehr erlebt haben.
Es lohnt sich, die Dialoge nicht einfach nur durchzuklicken, sondern aufmerksam zu lesen, auf Reaktionen zu achten und daraus Schlüsse zu ziehen. Selbst in scheinbar oberflächlichen Dialogen steckt oft mehr, als man denkt. So verschafft uns eine Plauderei mit einem NPC unerwartet die Möglichkeit, verborgene Schätze zu finden oder eine neue Aufgabe anzunehmen, wenn wir bei den Dialogen nur tief genug bohren.
Andere Aspekte wirken da fast schon klassisch. Natürlich könnt ihr euren Hauptcharakter und seine Begleiter mit Waffen und Gegenständen ausstatten. Nicht viele zwar, sie sind dafür aber umso wirksamer. Es lohnt sich zudem, gefundene Objekte im Inventar zu untersuchen, um unverhofft neue Fertigkeiten zu erlernen. Erfahrungspunkte hingegen werden ganz klassisch in neue Skills investiert, wobei auch hier Klasse statt Masse angesagt ist. Objekte zum Auffüllen der drei Aktionspunktesorten oder der Gesundheit gibt es natürlich ebenfalls.
Immer wieder entdeckt man dabei aber auch feine Kniffe. So gibt es Einmalzauber, die ihr allerdings nicht, wie bei anderen Spielen, endlos horten könnt. Es gibt nämlich ein Limit. Ist es überschritten, erkrankt eure Spielfigur, mitunter stirbt sie sogar. Damit wird nicht nur verhindert, dass ihr irgendwann zu übermächtig werdet, sondern es zwingt euch auch dazu, eure Ausrüstung sinnvoll auf die vier Gruppenmitglieder zu verteilen. Man gewinnt den Eindruck, dass wirklich alles im Spiel Konsequenzen hat.
Das geht so weit, dass Elemente der Spielwelt verändert werden, neue Portale zu anderen Ebenen auftauchen, neue NPCs, Dialogoptionen oder Interaktionen erscheinen. Das Gefühl, eine eigene Geschichte zu erleben und zu gestalten, ist enorm stark, selbst bei der nur kurzen Anspielzeit, die uns zur Verfügung stand. Dabei überrascht, dass die kleinen Bereiche, in welche die Spielwelt fragmentiert ist, jedes Mal mit immens viel Inhalt gefüllt sind. Das lässt schnell vergessen, dass immer wieder mal die eine oder andere Ladezeit angesagt ist, und erhöht die Aufregung, wenn wir einen Zugang zu einem neuen Bereich entdecken.
Auch wenn die Optik altbacken und die Spielwelt auf den ersten Blick etwas statisch wirkt – es steckt immens viel drin. Und wir genießen das wundervolle Art Design, das so aufregend fremdartig gegenüber den üblichen Fantasy-Sci-Fi-Klischees wirkt. Durch die Dialoge, die Erinnerungsfragmente der Bewohner, die teils fast schon philosophischen Gespräche und all diese Fremdartigkeit fühlt man sich beinah wie in einem bizarren Traum, von dem man aber jeden Winkel erkunden möchte.
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