Preview - The Walking Dead: 400 Days : Truck-Stop-Episoden

The Walking Dead von Telltale war die große Überraschung des Spielejahres 2012 und begeisterte zahllose Spieler mit seiner enorm emotionalen Geschichte. Da wundert es wenig, dass die Fans lauthals „MEHR!“ schreien. Und das bekommen sie, denn im Juli erscheint endlich der lang erwartete DLC für die erste Staffel des Spiels, der mit rund fünf Euro zu Buche schlägt. Besitzer von PC, X360 oder PS3 können sich also wieder dem Überlebenskampf widmen. Außerdem erscheint die erste Staffel zusammen mit dem Bundle im August auch für PS Vita. Auf der E3 gab es Details zu der neuen Geschichte.

Wer will, kann sich dem The Walking Dead: 400 Days benannten DLC zur ersten Staffel widmen, auch ohne diese voll gespielt zu haben. Es reicht sogar, wenn ihr lediglich die erste der fünf Episoden auf eurer Konsole oder eurem Rechner habt. Allerdings ist es empfehlenswert, die erste Staffel komplett gespielt zu haben, denn der Einstieg fällt dann dank des höheren Informationsgehalts um einiges leichter. Abgesehen davon haben die Entscheidungen aus der ersten Staffel Einfluss auf das Geschehen im DLC. Ein Konzept, an dem auch in 400 Days festgehalten wird. Denn die Entscheidungen im DLC werden sich auf die zweite Staffel auswirken, die – haltet euch fest – noch im Herbst 2013 erscheinen wird!

Am grundsätzlichen Spielprinzip wird nichts verändert, von der Spielmechanik her zeigt sich 400 Days identisch zur ersten Staffel. Sprich, es gibt viele Dialoge, viele Entscheidungen, vergleichsweise wenig Action. 400 Days handelt von fünf Personen – Vince, Russel, Bonnie, Wyatt und Shel – mit ihren fünf ganz eigenen Geschichten. Ihr habt dabei die Wahl, in welcher Reihenfolge ihr diese Episoden spielt. Eines haben die Geschichten gemeinsam: Sie alle spielen sich rund um einen Truck-Stop ab und thematisieren den Überlebenskampf in der Zombie-Apokalypse. Und wie ihr es schon ahnt, fügen sich diese fünf Geschichten am Ende zu einem Ganzen zusammen.

Auf der E3 wurden uns Ausschnitte der Handlung rund um Vince vorgestellt. Zu Beginn werden wir Zeuge, wie Vince einen Typen erschießt und daraufhin von der Polizei verfolgt wird. Nach einem harten Schnitt sehen wir, wie der von der Polizei verhaftete Vince mit anderen Gefangenen in einem Transporter hockt. Vince unterhält sich mit seinen Mithäftlingen und erfährt einiges über deren Vergangenheit. Der eine hat eine Frau vergewaltigt, der andere war an der Wall Street und hat Millionen damit verdient, andere Leute über den Tisch zu ziehen. Eine illustre Gesellschaft.

Das Chaos bricht aus, als ein Häftling einen Streit beginnt und einen anderen Insassen würgt. Er wird daraufhin von einem Polizisten erschossen. Ganz schlechte Idee, denn der Erschossene mutiert zum Zombie und tötet den Cop. Vince muss nun schleunigst die Fußketten loswerden, um dem Zombie zu entkommen. Er findet die Schrotflinte des Wärtes und steht vor einer schweren Entscheidung: Um zu fliehen, muss er einem seiner Kollegen die Manschette der Fußfessel zerschießen, damit er sich von der Kette befreien kann. Das bedeutet auch, dass einer von den beiden anderen Häftlingen schwer am Fuß verletzt wird. Wer also im Transporter zurückbleibt, liegt in eurer Hand. Schlussendlich bleibt nur noch die Flucht und damit endete auch schon die kurze, aber knackige Präsentation.

Natürlich bleiben wieder verschiedene Entscheidungen in Bezug auf die Handlungen wie auch die Entwicklung der gespielten Figur nicht aus. Die große Stärke der ersten Staffel wird also fortgeführt, ebenso wie die überaus interessanten Dialoge. Technisch macht The Walking Dead: 400 Days allerdings einige Schritte nach vorn. Die gezeigte Xbox-360-Version sah nämlich dank der schärferen Texturen um einiges hübscher und insgesamt ausgefeilter aus.

Fazit

von Christian Kurowski

Die Entwickler von Telltale kündigten ja schon vor einiger Zeit an, dass sie die Wartezeit auf die zweite Staffel des Walking-Dead-Adventures mit einem kleinen Happen verkürzen wollen. Dieser wird in Form von The Walking Dead: 400 Days serviert. Es bleibt alles wie gehabt: Spielerisch bewegt ihr euch von Szene zu Szene, führt Gespräche, setzt euch mit Entscheidungen auseinander und versucht, euch vor der Zombiebrut zu schützen. Erzählerisch geht Telltale Games neue Wege, indem gleich fünf neue Protagonisten eingeführt werden. Der Kniff: Ihre Schicksale werden durch den gleichen Schauplatz verbunden. Ich bin auf die Auflösung dieser Geschichten gespannt. Ich bin gespannt darauf, welchen Einfluss die Entscheidungen aus der ersten Staffel auf die Geschichte haben und welche Weichen für die weiteren Episoden gestellt werden. Denn die nächste wird noch in diesem Jahr veröffentlicht. Walking-Dead-Fans werden dieses Schmankerl im Nu verspeisen.