Test - The Ratchet & Clank Trilogy : Aufgefrischt aufgetischt
- PS3
Kaum hatte die Testversion der HD-Kollektion ihren Weg ins Laufwerk gefunden, hallten nostalgische Seufzer durch unsere Redaktionsräume. Bereits mit der Spyro-Serie konnte das inzwischen auch für Resistance bekannte Studio Insomniac zahlreiche Jump-’n’-Run-Fans für sich begeistern. Die ausschließlich für die PlayStation-Familie entwickelte Reihe verzeichnet inzwischen über zehn verschiedene Ableger und feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Nachdem bereits eine HD-Trilogie zur nah verwandten Serie Jak and Daxter erschienen ist, können sich Fans nun auch über eine Auskopplung der ersten drei überarbeiteten Titel von Ratchet & Clank freuen.
Ausgerechnet der älteste Titel hat uns im Test besonders beeindruckt: Ratchet & Clank ist extrem gut gealtert. In der auf 720p aufpolierten Optik macht der erste Teil der Saga selbst neben aktuellen, rund zehn Jahre jüngeren PlayStation-3-Spielen eine Topfigur. Die aufwendig gestalteten Animationen, die liebevolle Synchronisation und der unbeschreibliche Charme der Reihe sind immer noch genauso überzeugend wie im Jahr 2002. Die beiden Helden gehören mit ihren flotten Dialogen neben Sam & Max zu den lustigsten Duos der Videospielgeschichte. Die deutschen Synchronstimmen schaffen es, die intelligenten und zugleich witzigen Dialoge problemlos zu transportieren. Wie schon bei der Jak and Daxter Trilogy sind die drei Titel komplett in 3-D spielbar und unterstützen das PlayStation-Trophäensystem.
Aber wer sind Ratchet und Clank überhaupt und worum geht es in den Spielen? Zunächst einmal gilt es, wie so oft, das Universum zu retten. Die beiden Protagonisten sind der knuffige Mechaniker Ratchet und der kleine Roboter Clank. Ratchets Welt wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als eine Raumkapsel auf seinem friedlichen Heimatplaneten Veldin landet und sein zukünftiger Gefährte Clank in sein Leben tritt. Dieser klärt ihn auf, dass der fiese Diktator Drek seine völlig überbevölkerte und verschmutzte Heimat verlegen möchte, indem er mit einem riesigen Greifer Teile aus noch intakten Planeten reißt und diese neu zusammensetzt.
Gadgets & Clank
Vom Jump-'n'-Run-Einheitsbrei hebt sich Ratchet & Clank vor allem durch seinen besonders hohen Action-Anteil ab. Mehr als 20 Waffen und Werkzeuge stehen euch im Laufe des Spiels zur Verfügung. Euer Waffenarsenal lässt vom einfachen Schraubenschlüssel, mit dem ihr standardmäßig Kombos ausführt, bis hin zum Wandelstrahl, der eure Gegner in Hühner verwandelt, kaum Wünsche offen. Zahlreiche unterschiedliche Gegnertypen erfordern eine kluge und systematische Auswahl der richtigen Mittel.
Eine Vielzahl verschiedener Spielmechaniken, etwa Luftkämpfe und Schwimmeinlagen, machen den Titel neben der Menge an Verteidigungsmethoden außergewöhnlich abwechslungsreich. Den Großteil der Geschichte steuert ihr den tierischen Helden Ratchet, teilweise übernehmt ihr aber auch den Part von Clank, um dank seiner bescheidenen Größe in schwer erreichbaren Arealen mobil zu sein.
Beim zweiten Teil der Serie legt Insomniac noch mal eine Schippe drauf: rund 50 verschiedene Gadgets stehen euch im Laufe der Fortsetzung zur Verfügung. Wieder müsst ihr zahlreiche Schrauben einsammeln und euch einer Vielzahl origineller Gegner stellen, wie zum Beispiel Roboterhühnern oder Tentakelmonstern. Die erbeuteten Schrauben, die interne Währung des Spiels, könnt ihr wie schon im ersten Teil an Kiosken gegen aufgerüstete Waffen eintauschen. Durch häufige Benutzung wertet ihr einige Waffen sowohl optisch als auch mechanisch auf. So könnt ihr unter anderem die einfache Gravitationsbombe zu einer Miniatombombe aufstufen. Aber auch eure Lebensenergie lässt sich durch Erfahrungspunkte aufbessern. Erledigt ihr eine Vielzahl Gegner, wartet als Belohnung eine verlängerte Energieleiste auf euch. Neben den zahlreichen Action-Abschnitten dürft ihr aber auch immer wieder kleine Rätsel lösen.
Neue Perspektiven
Leider kann die Geschichte der Fortsetzung nicht ganz mit dem Charme des ersten Teils mithalten, dennoch ist Ratchet & Clank 2 ein würdiger Nachfolger, bei dem Insomniac Spielmechaniken und Spielbalance einem merklichen Feinschliff unterzogen hat. Einen der wichtigsten Entwicklungssprünge macht jedoch der dritte Teil der Serie: Die zuweilen anstrengende manuelle Kamera wurde endlich überarbeitet. Außerdem wurde erstmals ein Mehrspielermodus eingeführt, bei dem bis zu acht Spieler auf zehn unterschiedlichen Karten antreten. Jeder gegen jeden, Flaggeneroberungen und Belagerungen stehen dabei auf dem actionreichen Programm.
Der unermessliche Erfolg der Reihe ist ganz klar auf die butterweichen Animationen sowie die punktgenaue Steuerung zurückführen. Zu unserer großen Überraschung ist nur der erste Teil optisch brillant umgesetzt worden. Die Zwischensequenzen der beiden Nachfolger wirken im Vergleich zu Teil 1 eher schwammig und matschig. In den gerenderten Zwischensequenzen wechselt das Format leider von 16:9 auf 4:3. Da hätte man sich ruhig etwas mehr Mühe geben können. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Anschaffung der circa 35 bis 40 Euro teuren Kollektion.
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