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Test - The Legend of Kage 2 : Revival nach 24 Jahren!

  • DS(i)
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Nicht überall, wo Square-Enix draufsteht, ist auch Square-Enix drin: The Legend of Kage 2 ist die längst überfällige Fortsetzung eines beinahe vergessenen Taito-Klassikers. Vielleicht dank der ewig vielen Oldie-Spielesammlungen für Playstation 2, Xbox, PSP und PC haben die Japaner die Legende des Ninjas, der die Prinzessin seines Landes retten muss, ausgegraben und mit brandneuen Levels versehen.

Ein Sequel, an das niemand mehr geglaubt hat

Legend of Kage war jetzt nicht gerade der Top-Kandidat für eine Fortsetzung. Das Original ist satte 24 Jahre alt und war speziell in Europa kaum präsent, trotz diverser Umsetzungen für Computer sowie Konsole. Dabei war die Geschichte rund um Ninja Kage, der die entführte Prinzessin Kiri befreien soll, dank relativ abwechslungsreicher Levels und aberwitziger Sprungkünste durchaus eine Bereicherung des Action-Genres.

Auch im zweiten Teil wird die Prinzessin entführt, allerdings gibt es diesmal kurz vor sowie nach jedem Levelende ein paar Zeilen Dialog, welche die Hintergründe der Bösewichter näher beleuchten. Als Held tritt entweder erneut Kage oder Chihiro, ebenfalls Ninja von Beruf, in Erscheinung. Die Story erledigt ihre Arbeit als typisches Manga-Geschreibsel, bereichert aber nicht wirklich den Spaß am Spielen.

Das Markenzeichen des Oldies, nämlich die exorbitante Sprungfähigkeit eures Helden/eurer Heldin, erlebt ihr sogleich im Prolog. Kage verlässt sich beim Kämpfen auf sein Schwert und seine Shurikens, während Chihiro mit dem Kusarigama sowie dem Fundo ähnlich vergleichbares Werkzeug besitzt.

Bastelmagie

Eine Besonderheit stellen die Ninjutsu-Fähigkeiten dar, welche ihr aus mehreren Elementkugeln formt. Diese gibt es in vier verschiedenen Farben, die ihr zwischen den Levels auf einem acht Felder großen Brett nach Belieben anordnet. Ihr müsst mindestens drei Kugeln, seien es verschieden- oder gleichfarbige, für eine Ninjutsu-Fähigkeit korrekt anordnen. Wollt ihr im folgenden Level mit mehr als einer auskommen, dann könnt ihr die Kugeln entsprechend komplexer arrangieren.

Die Fähigkeiten dienen größtenteils der Offensive, manche jedoch geben euch Schutz oder erhöhen eure Aktionsgeschwindigkeit. Das System ist für ein einfaches Action-Jump'n'Run dieser Art jedenfalls perfekt: Es ist leicht zu handhaben, schnell kapiert und aufgrund der absichtlich lückenhaften Anleitung ein tolles Werkzeug zum Ausprobieren.

Yin und Yang

Die Qualität des Spieldesigns schwankt enorm: Zum einen sind die Levels, in denen ihr von A nach B rennt und gegen massig Gegner antretet, bemerkenswert schlicht und öde. An vielen Stellen rauscht ihr nur so durch die Bildschirme und werdet allenfalls an ganz bestimmten Knotenpunkten dazu genötigt, ein paar der stärkeren Feinde zu besiegen. Ansonsten gibt es mal eine steile Wand, an der ihr hochklettern müsst, doch wirklich abwechslungsreich ist das kaum.

Alles zusammen resultiert obendrein in einer eher minimalistischen Gesamtspieldauer von unter vier Stunden, wonach nur die höheren Schwierigkeitsgrade zum erneuten Zocken animieren. Andererseits sind die Bosskämpfe ein wahrer Genuss und der Grund, warum ihr The Legend of Kage 2 eine Chance geben solltet. Genau wie zu alten Super-Nintendo-Zeiten hat jeder Endgegner seine Eigenheiten und ist ohne eine Analyse seiner Angriffstechniken nicht zu knacken. Selbst wenn ihr eine Taktik ausgetüftelt habt, habt ihr noch lange nicht gewonnen.

Klassisch bei Präsentation und Steuerung

Zu diesem Retro-Design der alten Schule passen die schicke 2D-Grafik und der hübsche Soundtrack. Auch hier könntet ihr glatt meinen, die Umsetzung eines alten Super-Nintendo-Spiels vor Augen zu haben. Die Figuren sind vielleicht etwas klein gezeichnet, aber dafür ansprechend animiert. Der zweite Grund abseits der tollen Bosskämpfe, der letztlich zu einer positive Endwertung führt, ist schlicht und einfach die Spielbarkeit. Die Steuerung ist simpel und die Spielgeschwindigkeit schafft genau den Spagat zwischen Atmosphäre und Übersicht.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Das alte Legend of Kage hab ich seltsamerweise zu seiner Zeit nie zu Gesicht bekommen, dafür sind mir die unzähligen Emulationen der Taito-Memories- und Taito-Legends-Spielesammlungen noch ein Begriff. Der zweite Teil lässt ein wenig den Charme des Prinzips “nur fünf Levels, diese aber umso abwechslungsreicher“ vermissen. Das Metzeln von 08/15-Schurken ist eher langweilig, dafür reißen die Bosskämpfe alles raus und motivieren enorm. Der Schwierigkeitsgrad ist auch für Neulinge relativ human, weil ihr theoretisch unendlich viele Versuche für jeden Endgegner besitzt (Haltbarkeit von Nerven und Akkus außen vor gelassen). Aber am ehesten an diesem Spiel interessiert sind wohl die ewig jung gebliebenen Erwachsenen, die damals mit Revenge of Shinobi oder dem alten Ninja Gaiden für das NES aufgewachsen sind. Diesen wird zwar die Genialität von damals fehlen und sie werden über den mageren Umfang motzen, aber für ein paar Stunden blitzt das magische Hack'n'Slay-Feeling eines typischen Ninja-Metzelspiels in jedem Fall auf.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche wie motivierende Bosskämpfe
  • einwandfreie Spielbarkeit
  • gut durchdachtes Ninjutsu-System
  • ansprechende Oldschool-Präsentation

Contra

  • langweiliges Leveldesign
  • viel zu schnell durchgespielt
  • weniger geeignet für 3D-Junkies

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