Test - The Interactive Adventures of Dog Mendonça & Pizzaboy : Auf der Suche nach dem Werwolf-Detektiv
- PC
Detektiv Dog Mendonça hockt gelangweilt hinter seinem Schreibtisch und liest Zeitung, als eine junge Frau sein Büro betritt. Sie ist sichtlich verängstigt und fühlt sich von Geistern und Zigeunerflüchen bedroht. Obwohl sie sich nicht sicher ist, ob Mendonça ihr überhaupt helfen kann, nimmt er ihren “Fall“ an. Es dauert nicht lange, bis er selbst in Schwierigkeiten gerät und seinen Kompagnon Pizzaboy um Hilfe bitten muss.
Eine Detektivgeschichte der ungewöhnlichen Art
The Interactive Adventures of Dog Mendonça & Pizzaboy ist ein per Kickstarter finanziertes Adventure und basiert auf einer kurzlebigen Comicreihe. Die Geschichte vermengt das typische Flair eines Film Noir mit übernatürlichen Elementen und nerdigem Humor. So ist Dog ein waschechter Werwolf, der neben Pizzaboy einen sprechenden Gargoyle-Kopf und einen 60.000 Jahre alten Dämon, der im Körper eines kleinen Mädchens steckt, zu seinen Teammitgliedern zählt.
Im Spiel steuert ihr ausschließlich Pizzaboy, der seinem Chef aus der Bredouille helfen muss. Im Laufe des gerade mal vierstündigen Abenteuers besucht ihr eine Handvoll Orte, befragt mehrere Personen und löst zahlreiche Rätsel. Auch die schicke Comicgrafik erinnert an die guten, alten Zeiten des Point & Click, weshalb das Spiel sowohl für Fans des Comics als auch des Genres gedacht ist.
Planlos herumprobieren anstatt clever austüfteln
Leider haben die Entwickler von OKAM Studio mehrere elementare Fehler begangen, die den Spaß am Spielen deutlich beeinträchtigen. So steckt speziell die erste Hälfte voller Trial-&-Error-Passagen, bei denen ihr weniger durch logisches Denken und mehr mit wildem Durchprobieren aller Objektkombinationen vorankommt.
Besonders nervtötend ist ein kurzer Abstecher in die Welt der Geister und Untoten, weil ihr dort nur ein Objekt zur gleichen Zeit tragen dürft. Benötigt ihr ein anderes, müsst ihr jedes Mal zu einem bestimmten Ort marschieren und den vor Ort hockenden Geistern einen Tausch vorschlagen. Das Prozedere macht das Rätseln nicht schwerer, sondern einfach nur langwieriger, und gestaltet sich dank der trägen Laufgeschwindigkeit von Pizzaboy umso zäher.
Ähnlich durchwachsen sind die Zeugenbefragungen, in denen ihr eurem Gesprächspartner die richtigen Fragen stellen müsst, damit er oder sie wichtige Informationen preisgibt. Dabei ist im Vorhinein überhaupt nicht ersichtlich, mit welchem Tonfall ihr in welcher Situation einen Erfolg erzielt. Deshalb hilft erneut nur das mühsame Durchprobieren aller gegebenen Optionen.
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Das Beste kommt zum Schluss
Immerhin sind Rätsel, Szenario und der Verlauf der Geschichte in der zweiten Spielhälfte etwas origineller. Wirkt der Anfang noch etwas sprunghaft, fühlt sich die Auflösung des Falls rund und stimmig an. Zudem besucht ihr unter anderem einen Vergnügungspark, wo sowohl die Logik als auch die Komplexität der dort präsenten Rätsel bedeutend gelungener ausfallen.
Weniger gut ist die Action-Sequenz, die an den Nintendo-Klassiker Punch-Out!! erinnert. In den ersten Gefechten ist das simple Ausweichen und Kontern noch recht amüsant, allerdings verliert der Prügelspaß mangels Abwechslung mit jeder weiteren Konfrontation spürbar an Reiz.
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