Preview - The Crew: Calling all Units : Was steckt hinter der Erweiterung?

The Crew startete Ende 2014 als hässliches Entlein unter den Rennspielen. Zwar waren gute Ansätze erkennbar, doch die lagen unter einer schwachen Story und teils merkwürdigen Missionen versteckt. Mit der ersten Erweiterung The Crew: Wild Run fand Entwickler Ivory Tower langsam zu sich selbst und setzte den Fokus verstärkt auf die pure Freude am Fahren. Das Ende des Jahres erscheinende zweite Add-on tritt gar in die Fußstapfen von Need for Speed und bringt die Polizei ins Spiel.

Manchmal muss man Ubisofts Beharrlichkeit bewundern: The Crew erntete 2014 lediglich Durchschnittswertungen und schien gescheitert. Doch über die vergangenen zwei Jahre hat sich das Rennspiel von Ivory Tower eine treue Gefolgschaft erarbeitet. Mehr als 9 Millionen Menschen spielen inzwischen The Crew. Da muss natürlich noch in diesem Jahr dringend ein Update her.

The Crew: Calling all Units kommt am 29. November 2016 – entweder als Download oder als Bestandteil der Ultimate Edition. Und neben den besagten Verfolgungsjagden zwischen Polizei und Ganoven bringt es auch ein Dutzend frische Story-Missionen mit, die die neuen Fahrzeuge und ihre Fertigkeiten in das Spielgeschehen einbauen. Darüber hinaus bietet es neue Bauteile und Autos sowie ein auf 60 angehobenes Maximallevel. Soll heißen: Wer The Crew schon die letzten Monate gesuchtet hat, der bekommt reichlich Inhalt für kleines Geld.

Das sind meine Kisten

Die auf der gamescom vorgestellten Verfolgungsjagden funktionieren ganz einfach: Zwei Spieler wählen einen Polizeiwagen und die anderen beiden zwei beliebige Flitzer. Letztere brettern dann durch auf der Straße platzierte Kisten und starten so die Raserei. In der Anspielrunde begannen wir zunächst mit einem schweren Geländewagen der Polizei und brausten querfeldein an der Westküste der USA entlang. Als Verfolger müsst ihr zehn Sekunden in unmittelbarer Nähe zum Delinquenten unterwegs sein, um ihn in Gewahrsam zu nehmen. Damit ihr nah genug herankommt, gibt euch das Spiel einige Hilfsmittel an die Hand. Mit dem EMP-Puls blockiert ihr die Steuerung eures Gegenübers, mit dem Zurücksetzen bringt ihr euch wieder zurück ins Rennen.

Als Ganove dagegen setzt ihr auf Blendgranaten oder einen unendlichen Nitro-Boost. Sehr praktisch: Ihr teilt euch den Turbo mit eurem Mitspieler und könnt so die Abklingzeiten deutlich verkürzen. Durch die offene Spielwelt von The Crew spielen sich die Verfolgungsjagden angenehm fordernd. Schließlich muss man gerade als Jäger tunlichst darauf achten, vor lauter Eifer nicht irgendwelche Leitplanken oder andere Hindernisse zu übersehen. Als Gejagter wiederum geht es vorwiegend darum, den Nitro-Boost richtig einzusetzen. Darüber hinaus ist Teamwork hier besonders wichtig. Der zweite Fahrer dient als Rückendeckung und als Ablenkung für den Träger der Beute.

Gelingt es euch übrigens, die Kisten sicher ins Ziel zu bringen, gibt es als Belohnung hochstufige Bauteile. Gleiches gilt auch, wenn ihr als Polizisten die Verbrecher zur Strecke bringt. Natürlich bringt The Crew: Calling all Units auch neue Fahrzeuge mit sich, darunter unter anderem der Koenigsegg Agera R in der Polizeivariante und der Ferrari F12berlinetta.

Fazit

von Olaf Bleich

Raser, bleib bei deinen Reifen

Ehrlich gesagt gefiel mit das erste Add-on The Crew: Wild Run einen Tick besser. Es wirkt durchgeknallter und origineller. Wer wollte nicht schon immer mal mit einem Monster-Truck über einen Stunt-Parcours brettern? Calling all Units erinnert mich dagegen sehr stark an frühere Teile von Need for Speed. Ganz egal, ob ich als Polizist Schurken zur Strecke bringe oder als Ganove meine Beute ins Ziel retten muss, das Spielgefühl kommt mir nur allzu bekannt vor.

Trotzdem macht die Erweiterung bereits zu diesem frühen Zeitpunkt eine Menge Freude und ließ in den vier Rennen im Rahmen der gamescom das Adrenalin hochkochen. Schließlich ist nichts aufregender, als von gleich mehreren Widersacher durch die Botanik gescheucht zu werden. Ich bin gespannt, ob sich Ubisoft und Ivory Tower mit den zusätzlichen Story-Missionen einen Gefallen tun. Wenn ich mich an das Hauptprogramm und das dort gebotene Laientheater erinnere, packt mich das Grausen. Bis dazu aber weitere Informationen erschienen sind, bleibe ich hoffnungsvoll. Denn auf der Online-Strecke machte The Crew niemand etwas vor.