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Test - Terminator: Die Erlösung : Hasta la vista, baby!

  • PS3
  • X360
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Filmlizenzspiele - geliebt, weil sie uns aktiv unsere Lieblingsfilme nachspielen lassen. Von vielen aber auch für unnötig befunden und dank vieler negativer Beispiele mit einem schlechten Ruf behaftet. Terminator: Die Erlösung möchte als langer Prolog zum aktuellen Terminator-Film dienen. Aber schafft es das auch mit Stil?

Wo ist Christian Bale?

Seit Kurzem läuft der erste Teil der neuen Terminator-Triologie auch in deutschen Kinos und da darf ein Spiel zum Film natürlich nicht fehlen. Im Kinostreifen spielt Arnold Schwarzenegger zum ersten Mal keine bedeutende Rolle, dafür konzentriert man sich ganz auf den Werdegang von John Connor, der von Top-Star Christian Bale gemimt wird. Womit wir auch gleich bei einem ersten Kritikpunkt wären, denn im Spiel wurde Bale durch einen John Connor ersetzt, der mit dem Schauspieler weder Stimme noch Aussehen gemeinsam hat.

Die Ereignisse spielen zwei Jahre vor der Handlung des Films, kurz nachdem die Widerstandskämpfer Los Angeles an die Maschinen verloren haben. Die Truppen ziehen sich zurück, um sich neu zu formieren. Connor hat eine noch sehr unbedeutende Rolle, allerdings schon Heldenpotenzial. Denn als sich einige eingekesselte Männer per Notruf melden, widersetzt er sich dem Rückzugsbefehl und zieht auf eigene Faust los, um den Rest seiner Einheit rauszuhauen. Wer tief greifende Einsichten in das Terminator-Universum erwartet hat, wird also leider enttäuscht, mehr Hintergrundgeschichte hat Die Erlösung nämlich nicht zu bieten.

Eingleisiges Spiel

Während ihr euch mit eurer kleinen Truppe zu Fuß von einem Ort zum anderen ballert, warten keine schwierigen Entscheidungen auf euch. Alles ist streng linear, das setzt sich in gewisser Weise sogar in den Kämpfen fort. Es gibt nur drei Gegnertypen im Spiel, die jeweils mit einer anderen Waffe bekämpft werden sollten. Auch davon stehen euch mit Sturmgewehr, Schrotflinte und Panzerfaust nur drei zu Verfügung. Handgranaten bilden eine kleine Erweiterung des Arsenals, haben aber grundsätzlich die gleiche Wirkung wie die tragbaren Panzerabwehrraketen. Um die stärkeren Gegner an ihren Schwachpunkten zu treffen, müsst ihr sie meist flankieren, auch diese Taktik wiederholt sich ständig.

Terminator: Die Erlösung - Rail Sequences Trailer
Weitere Gameplay-Ausschnitte aus der Spielumsetzung des kommenden Terminator-Films erwarten euch in diesem Clip.

Etwas Auflockerung und Abwechslung bringen lediglich die kurzen Ausflüge auf der Ladefläche diverser Fahrzeuge. Dort dürft ihr dann eine stationäre Waffe benutzen, um (meist fliegende) Verfolger abzuwehren, während ein computergesteuerter Mitstreiter fährt. Gut gefallen hat uns auch die Möglichkeit, per einfachen Befehl Deckung zu beziehen. Ein Kreis zeigt euch die möglichen Deckungen an und wenn ihr mit dem Control-Stick in diese Richtung drückt, wechselt Connor gekonnt von einem Kugelfang zum nächsten.

Ein kurzes Vergnügen

Allerdings bringt es Terminator: Die Erlösung fertig, sogar die Spieler zu enttäuschen, die eigentlich Gefallen daran gefunden haben. Warum? Ganz einfach: Selbst wenn ihr euch Zeit lasst, ist der Spaß nach spätestens fünf Stunden vorbei. Dabei sei erwähnt, dass sehr viele Zwischensequenzen zusätzlich von der Spielzeit abzuziehen sind. Es liegt auf der Hand, dass wir es mit einem typischen Fall von „Das Spiel muss raus, bevor der Film ins Kino kommt!" zu tun haben. Was man übrigens auch an anderen Stellen merkt. Zum Beispiel, wenn ihr immer wieder trotz eingleisiger Levels nicht wisst, wohin ihr gerade laufen sollt.

Aus Terminator: Die Erlösung wäre noch viel herauszuholen gewesen, doch dazu fehlte entweder die Motivation oder die Zeit. Es gibt gute Ansätze und bis auf die Wiederholungen stimmt auch die Action. Trotzdem wirkt das Ganze oft unausgegoren und ohne Feinschliff. Mit dem relativ imposanten Film kann sich das Spiel auf jeden Fall nicht einmal annähernd messen. Wer den Werdegang des John Connor vom unbekannten Rebellen zum Retter der Menschheit verfolgen möchte, sollte das also lieber im Kino tun.

Fazit

von Juergen Siegordner
Eigentlich kann man es kurz und knapp auf den Punkt bringen: Wer nicht gerade absoluter Terminator-Fan ist und alles sammelt, was damit zu tun hat, sollte die Finger von diesem Spiel lassen. Nehmt lieber das Geld des - nicht berechtigten - Vollpreises und ladet zwei bis drei Freunde mit ins Kino ein. Dort erlebt ihr das Vergnügen, das Terminator: Die Erlösung auch als Spiel eigentlich bieten sollte!

Überblick

Pro

  • Flair des zerstörten L.A. wurde gut eingefangen
  • kämpfen aus der Deckung
  • kooperatives Spiel möglich

Contra

  • viel zu kurze Spieldauer, trotzdem voller Preis
  • Kämpfe gestalten sich fast immer gleich
  • John Connor ist nicht der John Connor aus dem Film
  • kein Grund zum noch mal Spielen

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