Test - Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up : Die Schildkröten bekommen mal wieder Kloppe

Um Pizza zu mampfen, dafür haben die Turtles gegenwärtig wenig Zeit. Nachdem das Schildkrötenquartett in einem Automaten-Remake seine Waffen sprechen ließ, kloppen sich die vier Brüder jetzt auf der Wii. Mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up wird dem Genre-Veteranen Super Smash Bros. Brawl der Kampf angesagt. Wer verlässt die Arena als strahlender Sieger?

Runde 1: Der Spielspaß

Wie wir bereits in der Einleitung angedeutet haben, handelt es sich bei Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up um ein Prügelspiel im Stil von Super Smash Bros. Brawl. Dass Entwickler Game Arts, der bereits Super Smash Bros. für das N64 fabrizierte, seine Finger im Spiel hat, merkt ihr in der ersten Minute. Ihr kloppt euch in stark begrenzten Arenen mit bis zu vier Charakteren gleichzeitig. Die Kamera hat das Kampfgeschehen stets gut im Blickfeld und zoomt bei spektakulären Spezialangriffen nah heran. Die Stages sind sehr übersichtlich und verändern immer mal wieder ihren Look. Meist kämpft ihr über mehrere Ebenen - das verleiht dem Spiel eine gewisse Dynamik.

Anders als bei der Gaudi aus dem Hause Nintendo, bei der sich eine Prozentanzeige erhöht, wenn ein Prügelknabe einen Treffer kassiert, startet hier jeder Kämpfer mit einem Lebensbalken von 100 Prozent. Erreicht dieser den Nullpunkt, verabschiedet sich der jeweilige Recke. Zwischendurch regnen Items vom Himmel, die euch etwa kurzzeitig zu einer Furie mutieren lassen und unbesiegbar machen. Die Prügeleien laufen chaotisch und hektisch ab, wie man es von einem Spiel dieser Sorte erwartet.

Im Grunde wurde also das komplette Spielprinzip von Super Smash Bros. Brawl abgekupfert. Wie gerne würden wir an dieser Stelle die abgedroschene Floskel „besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht" schreiben, doch das wäre ein klein wenig gelogen. Das Hauptproblem von TMNT: Smash Up: Es bringt deutlich weniger Spaß. Das liegt aber nicht an der Auswahl der Charaktere, denn der Turtles-Fan wird gewiss glücklich. Neben Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael geben sich auch Meister Splinter und April O'Neil die Ehre. Insgesamt erwarten euch 20 Charaktere.

Bei der Vorlage war vor allem die Vielfältigkeit der Angriffe die große Trumpfkarte. Ob Mario, Bowser oder Link - jeder hatte individuelle Kampfertigkeiten auf dem Kasten. Ein Plus, das hier nicht ausgespielt wird. Viele Angriffe sind ähnlich und überhaupt ist das Repertoire sehr beschränkt. Generell habt ihr einen leichten und einen schweren Angriff, könnt diese zu Kombos verknüpfen und blockt gegnerische Angriffe auf Knopfdruck.

Runde 2: Der Umfang

Mit mehreren Spielern keimt vorübergehend etwas mehr Spielfreude auf. Nach wenigen Minuten verpufft aber auch diese. Und zu allem Übel werden sich Solisten wieder schnell nach dem Nintendo-Original sehnen. Der Grund hierfür ist der viel zu geringe Umfang. Der Arcade-Modus versucht, eine Geschichte zu erzählen, die allerdings wenig motiviert: Meister Splinter lässt euch in einem Turnier antreten. So gilt es, Kampf für Kampf gegen einen der anderen Teilnehmer aus dem Turtles-Universum zu bestreiten. Das Turnier wird jedoch durch Erzfeind Shredder gestört. Die Handlungssequenzen werden dabei in dynamischen Standbildern serviert. Länger als eine halbe Stunde seid ihr aber dennoch nicht beschäftigt.

Zwischendurch gilt es, eines von sechs Bonusspielen zu bewältigen. So müsst ihr eine Wand hochklettern oder in einer Arena so viele Pizzen wie möglich verputzen. Kennt ihr irgendwo her? Kein Wunder, auch hier hat Entwickler Game Arts seine Kenntnisse aus Super-Smash-Bros.-Zeiten ausgeschöpft. Etwas interessanter gestaltet sich der Missionsmodus. Dabei erhaltet ihr in jedem Gefecht eine kleine Aufgabe. So müsst ihr zum Beispiel eine wilde Stampede durch eine Büffelherde auslösen, die euren Kontrahenten einen Abgrund hinunterwirft. Einen Online-Modus gibt es schließlich auch noch. Über die Wi-Fi-Verbindung tragt ihr Kämpfe mit Freunden oder zufälligen Spielteilnehmern aus.

Runde 3: Die Technik

Auch mit der Technik kann TMNT: Smash Up nichts mehr rausreißen. Zwar mögen die aus dem Turtles-Universum entsprungenen Schauplätze gerade Serienfans glücklich stimmen, doch sowohl die Animationen als auch die Spezialeffekte sind nicht mehr zeitgemäß. Der Sound hingegen unterstützt mit flotten Techno-Beats das dynamische Kampfgeschehen. klasse.

Fazit

von Patrick Schröder

Sieg nach nur wenigen Spielrunden: Super Smash Bros. Brawl fegt Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash Up locker aus dem Ring. Spielerisch wird ein solides Prügelspiel geboten, das auch mit mehreren Freunden für eine Runde zwischendurch gut ist. Im Endeffekt hat das Nintendo-Vorbild aber in allen Belangen die Nase vorn. Kurzum: Nur für beinharte Turtles-Sympathisanten eine Überlegung wert.

Überblick

Pro

• typischer Turtles-Charme
• spaßiger Missionsmodus
• flotter Sound

Contra

• geringe Charaktervielfalt
• durchschnittliches Kampfsystem
• viel zu kurzer Arcade-Modus
• schwache Grafik