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Preview - Tales of the Shire: A Lord of the Rings Game : Umzug ins Auenland - ein spielbarer Wunschtraum?

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Das Universum von Der Herr der Ringe hat wahrlich viel zu bieten. Statt der üblichen Ork-Kloppereien mal ein gemütliches Leben unter Hobbits im Auenland zu leben, ist eine davon. Wohl kaum jemand kann sich der Magie von Beutelsend und ähnlichen Ortschaften entziehen. Das gemütlich-bunte Leben der Hobbits mit ihren haarigen Füßen ist schlicht eine Idylle und daraus ein "Cozy Game" zu machen, klingt mehr als einleuchtend. Nach einem ersten Anspielen von Tales of the Shire steht hinter unseren Umzugsplänen derzeit noch ein Fragezeichen.

Ach, das Auenland. Ich weiß noch, wie ich mir beim Lesen von "Herr der Ringe" vorstellte, wie Beutelsend wohl aussehen mag, und wie gerührt ich war, als Peter Jackson in seiner Trilogie eine fast makellose Umsetzung auf die Leinwand zauberte. Das Auenland als Altersruhesitz schien nie einladender, mit freundlichen, wenn auch schrulligen Nachbarn, grüner Idylle und reichlich kulinarischen Genüssen.

Daraus ein Spiel im Stil von Animal Crossing & Co. zu machen, statt immer nur stumpf Orkschädel zu zertrümmern, klingt jedenfalls nach einer guten Idee. Gemütlich im Auenland leben, statt in Moria zu metzeln oder Ringe in Vulkane zu werfen, hat durchaus seinen Reiz. Das hat sich sinnigerweise auch Weta Workshop gedacht. Wir erinnern uns: Weta war für unzählige Kulissen, Objekte, Kreaturen und Requisiten der Jackson-Trilogie verantwortlich und versucht sich inzwischen auch an der Entwicklung interaktiver Erlebnisse.

Dazu gehört auch Tales of the Shire, das einem ein Leben als Hobbit im Auenland ganz ohne Kampf und Gewalt ermöglichen soll und kürzlich auf März 2025 verschoben wurde. Die Prämisse des Spiels ist eigentlich simpel: Ihr erstellt mit einem noch recht dürftigen Charakter-Editor einen Hobbit, zieht nach Wasserau in ein verlassenes Gebäude mit kleinem Grundstück und integriert euch in die Dorfgemeinschaft.

Dabei trefft ihr natürlich auf eine Vielzahl von Bewohnern, die zumindest charakterlich recht eigenwillig und originell gestaltet sind, vom leicht dementen Angelprofi über den grummeligen Bauern bis hin zur hilfsbereiten Kräuterfrau. Zunächst bekommt ihr eine Reihe von Quests, die euch die Spielelemente, aber auch den Ort Wasserau näher bringen. Leider sind viele der Quests einfache Hol- und Bring-Aufgaben, bei denen ihr von Charakter zu Charakter durch die Stadt rennt.

Immerhin halten euch die gut ausgearbeiteten Charaktere und die humorvollen Dialoge bei der Stange. Die optische Umsetzung der Hobbits ist allerdings Geschmackssache. Sehr sogar. So charmant die Macken der einzelnen Bewohner auch sind, die Optik ... puh. Da fehlt mir wirklich der nötige Charme und "Knuffigkeit". Die Figuren wirken eher wie wenig gelungene Karikaturen von Hobbits. Aber wie gesagt, Geschmackssache. Meiner ist es nicht. Auch die Umgebungen sind zwiespältig. Der wie gemalt wirkende Grundstil wirkt im Panorama sehr idyllisch, in der Nahansicht aber detailarm und verwaschen. Das Layout von Wasserau als Ganzes ist dagegen durchaus ansprechend.

Bei der Wegfindung hat sich Weta einiges einfallen lassen, damit man nicht ständig auf die Karte schauen muss. Vögel zeigen einem dezent den Weg, wenn man ein Ziel oder eine Aufgabe markiert hat. Schmetterlinge in verschiedenen Farben führen zu wertvollen Ressourcen. Das wirkt sehr subtil und erspart der Spielwelt unschöne Markierungen. Und das ist auch gut so, denn Aufgaben gibt es genug und sogar eine Art Story gibt es.

Tales of the Shire: A Lord of the Rings Game - Release Date Trailer

Mit dem 25. März 2025 steht nun der Release-Termin von Tales of the Shire fest.

Besagte Aufgaben sind nicht sonderlich originell und mehr als einmal fühlt ihr euch wie ein Lieferbote. Aber die Aufgaben haben ihren Sinn, denn durch die Interaktion mit den Bewohnern verbessert ihr eure Beziehungen und erhaltet verschiedenen Belohnungen, von Gegenständen bis hin zu Saatgut oder neuen Rezepten und Einrichtungsgegenständen. Ein gelungenes Essen bei euch daheim mit euren neuen Bekanntschaften kann überaus positive Auswirkungen haben.

Die recht kurze Preview-Version, die nur wenige In-Game-Tage Spielzeit umfasst, lässt erahnen, welche Aktivitäten euch erwarten: Vieles dreht sich um die Zubereitung von Speisen und die Ausstattung eures Heims. So sammelt ihr Kräuter, Gemüse oder Pilze, widmet euch dem Angeln (mit einem simplen Minispiel) oder pflanzt Gemüse in den Beeten eures Gartens an, das entsprechende Saatgut vorausgesetzt. Gut, dass ihr eine große Vorratskammer habt, in der ihr Lebensmittel und Zutaten bis zur Verwendung lagern könnt.

Ziemlich cool ist das System der Nahrungszubereitung. Zuerst benötigt ihr Rezepte, die ihr euch durch Quests und Interaktionen aneignen müsst und dann natürlich die entsprechenden Zutaten. Diese müsst ihr dann zubereiten, indem ihr sie mehr oder weniger grob zerkleinert, was sich wiederum auf Textur und Qualität auswirkt. Ein Marker zeigt euch, woran es mangelt, damit ihr euch an die optimale Zubereitung herantasten könnt. Das richtige Gericht mit der richtigen Würze und Textur öffnet Hobbitherzen und bringt euch schnell neue Freunde und Belohnungen.

Den Aufbaupart konnten wir noch nicht ausgiebig spielen, aber die Hütte unseres Hobbits lässt erahnen, dass nach und nach weitere Räume freigeschaltet und eingerichtet werden können, ebenso wie Außenbereiche wie Beete oder Blumenbeete. Zumindest mit den Bodenbelägen konnten wir schon ein wenig spielen. Am Ende soll es möglich sein, euer Hobbithaus ganz nach eurem Geschmack einzurichten. Und euer Hobbit auch, denn nach und nach könnt ihr euch neue Kleidung erspielen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Eine grundsätzlich gute Idee, aber so ganz überzeugt uns das noch nicht

Die Grundidee, mit Tales of the Shire quasi eine Art Animal Crossing im Auenland zu basteln, ist alles andere als schlecht. So ziemlich jeder liebt das Auenland und Beutelsend, das gemütlich-idyllische Leben und die knuffigen Hobbits und ich war extrem neugierig, was Weta Workshop aus dem Thema gemacht hat. Überzeugt bin ich nach den ersten Stunden noch nicht.

Der Charaktereditor ist zum Beispiel ziemlich dünn und das Art Design der Hobbits gefällt mir einfach überhaupt nicht. Dem einen oder anderen mag es vielleicht gefallen, aber trotz guter Ausarbeitung der Eigenheiten der einzelnen Hobbits und solidem Humor fehlt einfach der visuelle Charme. Die Umgebungen im fast schon gemalten Stil gefallen mir hingegen gut, ebenso wie die Gestaltung von Wasserau an sich, allerdings sind die visuellen Schwächen aus der Nähe nicht zu übersehen.

Geschickt wird der Spieler durch Wegweiser wie Vögel oder Schmetterlinge und verschiedene Aufgaben an die Hand genommen. Was das Spiel außer Kochen, Fischen, Sammeln und Anpassen der eigenen Hütte sowie viel Laufen und langen Questdialogen noch zu bieten hat, bleibt vorerst offen. Es gibt zwar einige gute Ideen, wie z.B. das Kochsystem, aber die Frage nach der Langzeitmotivation ist nach der recht kurzen Preview-Version noch ein Buch mit sieben Siegeln. Viel deutet noch nicht darauf hin, dass es mehr zu sehen gibt als in den ersten Stunden.

Vermutlich ist es kein Fehler, dass Weta Workshop den Release deutlich nach hinten verschoben hat, vielleicht auch, um noch Feedback aus den Previews zu sammeln und einige Aspekte zu überdenken. Denn so wie es jetzt aussieht, ist mein Umzug nach Wasserau doch eher fraglich.

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