Test - Tales from the Borderlands: Episode 3 – Catch a Ride : Noch mehr Ärger auf Pandora
- PC
Eins kann man bei Episodenspielen einfach nur hassen: die ewige Warterei auf den nächsten Teil. Wieder einmal hat es einige Monate gedauert, doch nun steht der dritte Teil von Tales from the Borderlands mit dem Titel Catch a Ride endlich zur Verfügung. Schaffen die Entwickler es, an die tolle zweite Episode anzuknüpfen, oder geht den Jungs die Puste aus?
Es geht los, wie wir es gewohnt sind. Der trottelige Ex-Hyperion-Angestellte Rhys und die toughe Gaunerin Fiona befinden sich immer noch in den Händen des geheimnisvollen Entführers und ihr erlebt die vorherigen Ereignisse als Flashback im Rahmen des Verhörs durch den Unbekannten.
Wir erinnern uns: Rhys wurde bei Hyperion vom fiesen Firmenchef Vasquez degradiert und hatte mit seinem Kumpel und Kollegen Vaughn die Idee, sich bei einem Deal rund um einen Vault Key und zehn Millionen Credits einzumischen, um das große Geld zu machen. Natürlich ging das Vorhaben der beiden Bürotrottel völlig in die Hose. Man traf auf zwielichtige Gestalten, wurde von Vasquez verfolgt und lernte nebenher die beiden Gaunerinnen Sasha und Fiona sowie den Loader Bot genannten Roboter kennen.
Bei all den Katastrophen, Problemen und finsteren Gestalten stieß das ungleiche Quartett auf das geheimnisvolle Gortis Project, geriet aber wieder in die Klemme – eine von vielen. Im Auftakt der dritten Episode geht es gleich recht actionreich zu. Ihr müsst euch nämlich bemühen, aus ebenjener Klemme zu entkommen. Dabei eröffnen sich sozusagen ganz neue Erkenntnisse über Gortis, die euch zu einer Terraforming-Anlage nebst Biodom führen. Ganz nebenher stellt sich euch mit der fiesen Vallory alias Queenpin ein weiterer Widersacher entgegen und ihr gewinnt eine neue Verbündete, die ebenfalls nicht ganz krisensicher ist.
Spielerisch wie gewohnt
Das Gameplay ist hinlänglich bekannt. Im Großen und Ganzen ist Tales from the Borderlands eher ein interaktiver Film im Comic-Stil mit Adventure- und Quick-Time-Elementen als ein reinrassiges Spiel. Hier und da mal kleinere Minirätsel, die Auswahl von Antworten in Dialogen unter Zeitdruck und rechtzeitiges Interagieren mit Objekten oder Ausweichen per Bewegungstaste.
Neu im Spiel ist der Einsatz von Elementarmunition für Fionas Waffe. All diese Elemente kommen in Catch a Ride reichlich zum Einsatz, sodass eigentlich keine Langeweile aufkommt. Dass die Interaktionen recht simpel und der zeitliche Rahmen sehr fair sind, macht deutlich, dass weniger das Spiel als der erzählerische Unterhaltungswert im Vordergrund steht.
Ein wunderbares Humorpaket
Das klappt wieder einmal hervorragend, denn nach der ohnehin schon guten zweiten Episode gibt Telltale Games in diesem Teil wieder richtig Gas. Die Geschichte strotzt nur so vor absurden und denkwürdigen oder gefühlvollen Momenten. Von blanker Selbstironie bis hin zu Slapstick und blutigem Brachialhumor werden alle Register gezogen. Über allem thronen die brillant-witzigen Charaktere, schrullig bis zum Gehtnichtmehr – typisch Borderlands halt. Dabei bleiben die Charaktere nicht oberflächlich, sondern entwickeln interessante Beziehungen untereinander.
Noch besser als Story und Charakter-Design allerdings sind die Dialoge und die irrwitzig-absurden Action-Sequenzen. Der Wortwitz in dieser Episode ist unschlagbar und verleiht dem eigentlich eher langsamen Titel Schlagfertigkeit und verbales Tempo. Jedweder Moment möglicher Langeweile wird dadurch verhindert, dass man breit grinsen oder lauthals lachen muss. Dank der Entscheidungen unter Zeitdruck kommt nie das Gefühl der Oberflächlichkeit auf. Großartig. Schade nur, dass die rund 90 bis 100 Minuten der Episode so schnell vorbei sind.
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