Test - Super Scribblenauts : Jetzt mit dickerem Wörterbuch
- DS(i)
Vor gerade mal einem Jahr versprach uns 5th Cell mit Scribblenauts auf dem Nintendo DS die totale Freiheit in Sachen Kreativität, scheiterte aber an monotonen Rätseln und einer unglücklichen Bedienung. Diese Mankos wurden zwar im Nachfolger ausgemerzt, Super Scribblenauts bleibt dennoch hinter den Erwartungen zurück.
Gewohnt, nur besser!
Am grundlegenden Spielprinzip hat sich herzlich wenig geändert. Erneut schlüpft ihr in die Haut der knuffigen Figur Maxwell, die sich durch über 120 Levels knobeln muss. Die werden wie gewohnt mithilfe der Touchscreen-Tastatur gelöst, gestalten sich aber weitaus abwechslungsreicher als im Vorgänger. Auf die Unterteilung in Rätsel- und Aktionsaufgaben haben die Entwickler verzichtet, stattdessen tüftelt ihr euch nun sukzessive durch die Kopfnüsse.
Das Angebot reicht demnach von „Gib dem Wüstenbewohner etwas zu trinken!" über „Statte dieses Rennauto mit Ersatzteilen aus!" bis hin zu „Verwandle die Versuchsperson in einen Feuer speienden Drachen!". Die meist simplen Aufgabenstellungen entpuppen sich aber schon bald als gar nicht so trivial. Vor allem aufgrund des stetig steigenden Anspruchs fordert Super Scribblenauts euren Ehrgeiz heraus und zieht euch nicht selten in seinen Bann.
Um den Spieler vor etwaigen Frustmomenten zu bewahren, hat 5th Cell die Steuerung überarbeitet - Maxwell darf somit endlich auch mit dem Steuerkreuz durch die kunterbunten Schauplätze gelotst werden. Ferner können durch besonders kreative Lösungsvarianten verdiente Ollars (Spielwährung) in zusätzliche Avatare und Tipps investiert werden. Wie aus der Professor-Layton-Serie bekannt, dürft ihr pro Level bis zu drei Hinweise freischalten. Um geduldige Naturen zu belohnen, lassen sich dem Textbuch nach einiger Zeit kostenlose Fingerzeige entlocken. Obwohl diese Funktion besonders jüngeren Spielern entgegenkommt, haben wir äußerst selten auf sie zurückgreifen müssen.
Die größte Neuerung von Super Scribblenauts stellt jedoch sein erweitertes Vokabular dar, welches nun auch Adjektive versteht. Einfach einen Gegenstand auf die Tastatur getippt und schon lässt sich dieser beliebig in der Spielwelt platzieren, drehen, greifen, benutzen, werfen, schießen, einstecken und so weiter. Der Einsatz diverser Adjektive bereichert die Rätsel um eine spaßige Facette. So gilt es des Öfteren, ein Objekt zu erschaffen, welches hinsichtlich seiner Eigenschaften mit denen der anderen konform geht. Im späteren Spielverlauf müssen dazu immer mehr Begriffe vereint werden. So könnt ihr problemlos eine monströse, freundliche, brennende, fliegende Ratte auf den Bildschirm zaubern. Der Einsatz der verwendeten Wörter scheint beliebig. Doch Achtung: Erneut sind vulgäre, verfassungsfeindliche oder nicht greifbare Ausdrücke untersagt.
Der Pferdefuß des Wortsandkastens
Apropos beliebig: Obwohl uns das Spiel mit seinem epochal umfangreich erscheinenden Wörterbuch das Blaue vom Himmel verspricht, scheitert es mitunter an den banalsten Wortkombinationen. Das Spiel weiß beispielsweise nichts mit dem Partizip „einschüchternd" anzufangen und scheitert ebenso bei dem Versuch, eine wässrige Soße zu erschaffen. Feurige Tütensuppen sind dagegen kein Problem - unverständlich! Auch sind einige Aufgaben zu präzise ausgefallen. Solche kleinen Schnitzer sorgen immer wieder für Stirnrunzeln und verhindern das Absolvieren des Levels, obwohl alles richtig gemacht wurde. Besonders auf der Jagd nach allen Goldmedaillen stößt die mangelhafte Worterkennung sauer auf. Hier wird nämlich vor allem der kluge Einsatz von Synonymen großgeschrieben, bereits benutzte Begriffe sind hingegen tabu.
Wer alle Starite (Belohnungen für die Aufgaben) eingeheimst hat, kann sich im integrierten Leveleditor austoben. Das Gestalten der eigenen Spielwelt beschränkt sich hierbei auf wenige, dafür hübsche Schauplätze, lockt aber mit einer intuitiven Bedienung sowie einem schlanken Interface. Zudem könnt ihr selbst entworfene Areale per Wi-Fi mit Freunden tauschen. Eine richtige Geschichte erzählt Super Scribblenauts indes nicht. Da ändern auch die Adjektive wenig.
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