Test - Storm: Frontline Nation : Auf den Spuren von Total War
- PC
Reichsverwaltung, Taktikkarte und Massenkämpfe - wer in diesen Disziplinen antritt, muss sich zwangsläufig mit dem Genreprimus Total War messen lassen. So auch Storm: Frontline Nation. Doch die Fußstapfen, in die das Strategiespiel von Publisher Just A Game treten muss, sind verdammt groß – zu groß.
Bei Storm: Frontline Nation ist der Name Programm: Im Rahmen der Kampagne übernehmt ihr das Kommando über eine von insgesamt fünf Großmächten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland oder die USA), die im krisengeschüttelten und zersplitterten Europa des Jahres 2012 um Öl und somit die Vormacht kämpfen – an vorderster Front. Allzu intensiv wollen wir auf die Handlung des Spiels aber gar nicht eingehen. Zum einen ist sie recht klischeehaft aufgebaut und nicht sonderlich gut. Zum anderen liegt der Fokus sowieso auf den inhaltlichen Aspekten. So viel sei gesagt: Für die ziemlich magere Präsentation gewinnen die Entwickler von Colossai Studios nicht mal den kleinsten Blumentopf – Atmosphäre ade.
Total War im Kleinformat
Wie wir eingangs bereits erwähnt haben, ähnelt Storm: Frontline Nation in einigen Aspekten der großen Total-War-Serie. Als Staatsoberhaupt verwaltet ihr euer Reich, baut eine möglichst schlagkräftige Armee auf und startet einen Eroberungsfeldzug durch zahlreiche Nationen beziehungsweise Regionen – Taktikkarte inklusive. Zu Beginn entwickelt das Spiel tatsächlich einen ähnlich hohen Unterhaltungsfaktor wie der große Konkurrent.
Jede Nation hat individuelle Stärken und Schwächen und stellt euch vor spezifische Herausforderungen. Entscheidet ihr euch beispielsweise für die Briten, müsst ihr zunächst im eigenen Land für Ordnung sorgen, ehe ihr dem Rest Europas den Krieg erklärt. Zudem verhalten sich die Fraktionen bei jedem Kampagnenstart etwas anders. Mal greift das eine Land aggressiv in das Geschehen ein, mal hält es sich vornehm zurück. Das wirkt sich positiv auf den Wiederspielwert aus.
Kommt es zu Kämpfen, tragt ihr diese rundenweise auf einem in Hexfelder unterteilten Schlachtfeld aus. Positioniert ihr vor dem Gefecht eure Einheiten geschickt auf der Taktikkarte, könnt ihr den Feind im anschließenden Gefecht in die Zange nehmen. Zudem sind die Einheiten – obwohl jede Nation über dieselben Ausführungen verfügt – gut ausbalanciert, sodass ihr stets eine Kontermöglichkeit habt.
Allerdings machen sich beim Kampf auch die größten Probleme von Storm: Frontline Nation bemerkbar. Das beginnt bei der stellenweise dämlichen Wegfindung, die dafür sorgt, dass sich immer wieder mehrere Einheiten gegenseitig behindern. Deutlich schlimmer ist jedoch das sprunghafte Niveau der Gegner-KI. Mal überrascht euch der Feind mit einem geschickten Angriff über die Flanke, meist aber rennt er blindlings in euer Abwehrfeuer und zieht sich auch bei deutlicher Unterlegenheit nicht zurück. Ähnliche Ereignisse spielen sich auch abseits des Schlachtfeldes ab, wenn zum Beispiel die Hauptstadt trotz akuter Bedrohung ungeschützt bleibt.
Nix für Grünschnäbel
Das führt dazu, dass sich die Feindnationen aufgrund solch dämlicher Aktionen mehr oder weniger selbst besiegen. Auch auf höheren Schwierigkeitsgraden ändert sich das eigentlich nicht. Trotz dieses Umstandes können wir Anfängern Storm: Frontline Nation keinesfalls empfehlen. Das liegt vor allem an der unnötig komplizierten Bedienung des Spiels. Unübersichtliche Menüs, fast schon willkürlich platzierte Optionen und das Fehlen von spielbaren Tutorials machen den Einstieg alles andere als einfach.
Ähnlich problematisch sieht es beim Mehrspielermodus aus. Dieser macht mit bis zu vier Teilnehmern durchaus Spaß, doch lange Lade- und Wartezeiten verwandeln jede Partie in ein schwer erträgliches Geduldsspiel.
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