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Test - Starfield: Shattered Space : Test: Ist der DLC die Rettung für das Rollenspiel?

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Ach, Starfield. Irgendwie mochte ich das Spiel ja, trotz des altbackenen Designs und der viel zu vielen Reisen zu weitgehend uninteressanten Nebenschauplätzen. Das Hauptproblem des Spiels war aber eigentlich, dass es weit hinter den Erwartungen zurückblieb, die man (Jahre) nach Fallout 4 oder Skyrim an Bethesda hatte. Ein solides Spiel, das aber im Vergleich zu anderen Genrevertretern ziemlich blass aussah. Kritik aus der Community gab es genug und die Hoffnung war groß, dass Bethesda mit dem DLC einige Kernpunkte angehen würde. Nun, eher nicht.

Es gibt kostenpflichtige DLCs, die ein Hauptspiel nicht nur aufwerten, sondern auch für sich allein glänzen können. Elden Ring: Shadow of the Erdtree, Cyberpunk 2077: Phantom Liberty oder The Witcher 3: Blood and Wine haben das mehr als eindrucksvoll bewiesen. Entsprechend groß war die Hoffnung, dass Bethesda mit Shattered Space einige grundlegende Probleme von Starfield angehen würde, schließlich will man als namhafter Entwickler in einer ähnlichen Liga spielen.

Und Starfield hatte Probleme, auch wenn es kein schlechtes Spiel war. Einige davon wurden bereits in den letzten Monaten mit verschiedenen Updates angegangen, die uns unter anderem Stadtkarten und ein planetares Fahrzeug brachten. Wirkliche Modifikationen der verbesserungswürdigen Systeme waren und sind aber eher Mangelware, weshalb das Angebot an Mods mittlerweile überwältigend ist. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, dass Bethesda einige Jahre der Spielentwicklung einfach verschlafen hat, was sich wohl am deutlichsten in der (Nicht-)Inszenierung der zahlreichen Dialoge zeigt.

Shattered Space, immerhin für rund 30 Euro zu haben, bringt so gut wie keine Verbesserung der grundlegenden Probleme, um es gleich vorweg zu nehmen. Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Story-DLC, der einfach mehr Inhalt ins Spiel bringt. Und der beginnt vielversprechend. Beim Anflug auf einen beliebigen Planeten ohne weitere Story-Inhalte taucht vor euch „Das Orakel“ auf, eine (nicht ganz) verlassene Raumstation mit einigen Anomalien und einer zumindest anfangs spielerisch erfrischenden Schwerelosigkeit.

Die atmosphärisch gelungene Erkundung der Station macht euch auch gleich mit den Energiephantomen vertraut, mit denen ihr euch unter anderem herumschlagen müsst. Eure Erkundungstour führt euch schließlich auf den Planeten Va’ruun’kai mit seiner angeschlagenen Metropole Dazra. Dort trefft ihr auf drei Fraktionen rund um eine Theokratie, die sich die „Große Schlange“ auf die Fahnen geschrieben hat. Bizarr: Die an sich verschlossene, fremdenfeindliche Theokratie nimmt euch mit offenen Armen auf und lässt euch sogar ihrer Religion beitreten. Nun gut.

Bethesda-typisch absolviert ihr eine Reihe von Haupt- und Nebenquests, die unter anderem euren Ruf bei den insgesamt drei Fraktionen beeinflussen und mit einigen Entscheidungen schließlich zum Ende der Geschichte führen. Viel dürft ihr nicht erwarten, mit allem Drum und Dran seid ihr je nach Vorgehensweise nur etwa 10 bis 15 Stunden mit dem gesamten Inhalt des DLCs beschäftigt. Die Story ist durchaus ansprechend, aber die Charaktere bleiben blass und Aspekte wie der Streit zwischen Religion und Wissenschaft werden zwar angerissen, aber nicht ausreichend vertieft, um wirklich interessant zu sein. Hier wäre mehr drin gewesen.

Insgesamt geht die Story nur selten über die besseren Questreihen des Hauptspiels hinaus und ist mit weniger als zehn Quests verdammt kurz, wirkt aber immerhin etwas fokussierter. Die zusätzlichen Nebenquests sind nur selten wirklich erwähnenswert, meist handelt es sich um typische „Bethesda-Quests“, die man in ähnlichem Stil schon aus früheren Spielen kennt. Es fehlen einfach die herausragenden Momente, es ist im Grunde „more of the same“. Schade auch, dass Andreja (immerhin aus dem Hause Va’ruun) als Begleiterin keine größere Rolle spielt. Eine vertane Chance.

Starfield: Shattered Space - Launch-Trailer zum Start der Erweiterung

Ab in den Weltraum - mit Shattered Space steht nun die erste Story-Erweiterung von Starfield zur Verfügung und zur Feier des Tages gibt es was? Genau, einen Launch-Trailer.

Im Gegensatz zum Hauptspiel springt man in Shattered Space nicht durch das Universum, sondern bleibt in Dazra und Umgebung. Das ist auch gut so, denn schon das Hauptspiel war am stärksten, wenn man sich in einem begrenzten Raum bewegte. Va’ruun’kai ist zudem handgemacht und verzichtet auf prozedural generierte Gebiete. Die Spielumgebung hat durch verschiedene Anomalien ihren eigenen Look und ihre Eigenheiten, allerdings hätte die Spielwelt gerne noch ein wenig mehr zertrümmert und kaputt aussehen dürfen, immerhin hat sich dort eine massive Katastrophe ereignet. Insgesamt ist die visuelle Präsentation aber gelungen, das Art Design kann in allen Belangen überzeugen.

Schade ist, dass Shattered Space außer der neuen Story nicht viel zu bieten hat. Die neuen Waffen sind im Grunde nur ein Reskin bekannter Zerstörungsgeräte, es gibt keine neuen Fähigkeiten oder Fertigkeiten, selbst neue Fahrzeuge, Begleiter oder Schiffe bleiben außen vor. Alles in allem verdammt wenig für einen 30 Euro DLC. Auch bei den Gegnern hätte man sich etwas mehr Abwechslung gewünscht, das Thema des DLCs hätte da sicher einiges hergegeben.

Greift zu, wenn...

… wenn ihr trotz aller Schwächen euren Spaß an Starfield hattet und nichts gegen mehr Inhalt habt.

Spart es euch, wenn...

… grundlegende Überarbeitungen und Neuerungen erwartet habt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Unterhaltsamer, aber insgesamt enttäuschender Story-DLC

An meiner Hassliebe zu Starfield ändert auch Shattered Space nicht viel. So sehr ich das Hauptspiel mochte, so sehr ärgerte ich mich auch über das in vielen Bereichen altbackene Design, insbesondere die Inszenierung der Zwischensequenzen und Dialoge sowie einige Interface-Elemente. Die Hoffnung, dass Shattered Space zumindest Teile des Spiels überarbeiten würde, war vergebens. Tatsächlich ist Shattered Space nicht mehr und nicht weniger als ein Story-DLC, der mit 30 Euro auch noch etwas zu teuer ist, da bis auf ein paar neue Waffen kaum wirklich neue Elemente ins Spiel kommen - keine Skills, keine Begleiter, keine Schiffe, nichts.

Die Story selbst ist durchaus solide und unterhaltsam, zumal das handgemachte und auf Dazra und Umgebung beschränkte Setting sicherlich zu den besseren des Spiels gehört. Allerdings ist die Hauptstory recht kurz geraten und die Nebenquests stammen eher aus dem Bethesda-Standardquestangebot. Für ein Studio, das eigentlich in der Oberliga des Genres mitspielen will, ist das nach einem Jahr Entwicklungszeit etwas wenig. Am Ende bleibt fast nur zu sagen, dass Spieler, die das Hauptspiel mochten und ohne große Erwartungen an den DLC herangegangen sind, durchaus ihren (etwas zu teuren) Spaß mit Shattered Space haben können. Der Stachel der Enttäuschung piekst aber ein wenig.

Überblick

Pro

  • solide, unterhaltsame Story …
  • neue Waffen …
  • Schauplätze dieses Mal handgefertigt
  • hübsches Art Design von Dazra und Umgebung
  • starke Einstiegsquest

Contra

  • … die aber sehr kurz geraten ist
  • … die aber weitgehend nur Varianten bekannter Wummen sind
  • keine neuen Skills oder Fertigkeiten
  • keine neuen Fahrzeuge, Begleiter oder Schiffe
  • immer noch altbackene Inszenierung

Kommentarezum Artikel

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