Test - Star Fox 64 3D : Der fixe Fox
- 3DS
Viele, viele Nintendo-Fans wünschen sich schon lange einen neuen Teil der Star-Fox-Reihe. Die Weltraumballerei gab es zum ersten Mal auf dem Super Nintendo. Am bekanntesten dürfte der N64-Teil sein, der hierzulande unter dem Namen Lylat Wars erschien. Das letzte Star Fox gab es 2007 auf dem Nintendo DS, seitdem war es still um die Serie. Nun jedoch kehren Fox McCloud und seine Freunde zurück – wenn auch mit dem gleichen Spiel, das es schon vor 14 Jahren gab.
Star Fox 64 3D ist eine Neuauflage von Lylat Wars für den 3DS – der Namenszusatz „3D“ lässt es bereits vermuten. Angekündigt wurde das Spiel dieses Jahr auf der E3, nun ist es da und kann fleißig gespielt werden. Inhaltlich hat sich auf den ersten Blick wenig getan. Der Titel ist immer noch der klassische Weltraum-Shooter, den man auf dem Nintendo 64 gespielt hat. Ihr absolviert nacheinander mehrere Levels, die entweder im All oder auf Planeten angesiedelt sind, und schießt jede Menge Gegner und Hindernisse mit eurem Laser ab.
Dabei unterscheidet das Spiel, ob ihr in einer offenen oder einer geschlossenen Formation mit euren Kollegen fliegt. In ersterer fliegt ihr komplett frei durch den Level, in letzterer bewegt sich euer Raumflitzer konsequent nach vorne und ihr könnt nur seitwärts ausweichen, nicht aber um die Kurve fliegen. Im Prinzip ist Star Fox 64 3D in diesen Missionen ein Rail-Shooter, Fans des Originals ist dies aber natürlich nicht neu. Wer das nicht kennt und nun zum ersten Mal Star Fox 64 spielen möchte, sollte sich im Klaren darüber sein, dass ihn hier kein Wing Commander im Nintendo-Stil erwartet.
3-D oder Wackelsteuerung?
Die wichtigste Neuerung des Remakes ist natürlich der 3-D-Effekt. Und was soll man sagen? Der ist einfach fantastisch. Star Fox 64 ist so ein Spiel, bei dem sich die Tiefenwirkung richtig bezahlt macht. Schließlich fliegt ihr nahezu konstant mit hoher Geschwindigkeit geradeaus, während Gegner auf euch zu kommen und Meteoriten an euch vorbeischweben. Der 3-D-Effekt zieht euch richtig ins Spielgeschehen hinein, lässt alles noch viel intensiver wirken. Noch dazu haben die Entwickler die Grafik optimiert und ihr mehr Details verpasst. Alles wirkt noch schärfer und flüssiger, die Hardware-Power des 3DS wird ausgezeichnet genutzt.
Das Spiel nutzt aber nicht nur die 3-D-Fähigkeiten des Handhelds, sondern auch das Gyroskop, das die Steuerung per Kippbewegungen ermöglicht. So könnt ihr euer Raumschiff auch durch horizontales und vertikales Kippen des Geräts steuern, sofern ihr im 3DS-Modus spielt. Star Fox 64 3D lässt euch nämlich die Wahl zwischen diesem und dem N64-Modus, in dem die Bewegungssteuerung nicht nutzbar ist und der Schwierigkeitsgrad dem des Originals entspricht, während das Spiel im 3DS-Modus etwas einfacher ausfällt. Allerdings würden wir es euch nicht empfehlen, in diesem Modus mit Bewegungssteuerung zu spielen. Denn das altbekannte Problem des 3DS ist, dass der 3-D-Effekt nur in einem bestimmten Blickwinkel zu sehen ist und bei zu starkem Wackeln das Bild verschwimmt. Wenn ihr also das Gyroskop nutzen wollt, müsst ihr den Tiefeneffekt abschalten – und der ist zu gut, um ihn zu deaktivieren.
Sieh deinen Freund auf dem Bildschirm - oder direkt neben dir
Die 3DS-Version des Spiels hat abseits der technischen Verbesserungen noch etwas Neues zu bieten: Neben der Kampagne, die übrigens sehr schnell durchgespielt ist, gibt es noch den Schlachtmodus, in dem ihr gegen die CPU oder bis zu drei menschliche Spieler antretet. Das Besondere daran ist die Unterstützung der in dem Handheld eingebauten Kamera: So könnt ihr nämlich per Videostream sehen, wie eure Gegner darauf reagieren, wenn ihr sie gerade abgeschossen habt. Das ist in der Tat eine sehr gute Idee, in diesem Spiel aber größtenteils sinnlos. Denn leider haben die Entwickler darauf verzichtet, dem Spiel einen Online-Modus zu verpassen. Stattdessen lässt sich Star Fox 64 3D nur lokal per Drahtlosverbindung im Mehrspieler zocken. Dabei kann man dann seinem Gegenüber auch gleich direkt ins Gesicht sehen. Immerhin wird nur ein Modul benötigt, die Mitspieler können sich die Daten einfach auf ihren eigenen 3DS herunterladen.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Ton: Der Soundtrack ist nach wie vor großartig und wurde sogar noch einmal neu eingespielt. Die deutsche Sprachausgabe hingegen lockt niemanden hinterm Ofen hervor, da die Sprecher nicht gerade erstklassig sind, sondern eher auf Seifenopernniveau rangieren. Allerdings hat das Spiel dadurch einen leicht trashigen Charme. Da es sowieso keine große, epische Geschichte erzählt, sondern mehr die kleine Ballerei für zwischendurch ist, stört die miese Synchronisation auch gar nicht mal so sehr.
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