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Preview - Space Theatres : Das Kino der Zukunft?

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Überaus ambitionierte Pläne hat die Firma VR Space Theatres: die Verschmelzung von 3D-Kino und Spiel in Verbindung mit speziellen Controllern und anderer Hardware. Auf der Games Convention konnten wir eine frühe Techdemo begutachten.

Stellt euch einmal folgendes Szenario vor: Ihr geht ins Kino und zahlt an der Kasse etwas weniger als den sonst üblichen Preis. Nehmt aber nicht in einem normalen Saal Platz, sondern in einem speziell eingerichteten Raum mit Hightech-Sesseln. Dann setzt ihr eine geschlossene 3D-Shutterbrille auf, nehmt einen Controller (von Logitech) mit kleinem Display in der Mitte in die Hand und eine 45 Minuten lange Show beginnt, an der ihr und alle anderen Besucher aktiv teilnehmt.

Mitmach-Kino

Wo ihr dieses Kino mit diesem interaktiven Filmerlebnis findet? Noch gar nicht. Erst Anfang 2009 sollen die ersten Säle der Kette Cinestar in Deutschland eingerichtet bereitstehen, unter anderem am Potsdamer Platz in Berlin. Bis dahin wird auch das erste Spiel so weit sein. Derzeit gibt es nur eine kleine Unterwasser-Techdemo, in der wir mit einem U-Boot nach einem Wrack tauchen. Angeschlossen ist noch ein Xbox-360-Controller, der später ausgetauscht wird. Wir gleiten mit dem U-Boot zwischen Korallen, kleinen Fischschwärmen und einem großen Rochen durch. Leider stand die geschlossene 3D-Shutterbrille noch nicht zur Verfügung, sodass der 3D-Effekt nicht voll zur Geltung kam, trotzdem aber sichtbar wurde.

Das Konzept sieht vor, dass bis zu 250 Besucher gleichzeitig in das Spiel eintauchen, selbst entscheiden, wann und wie sie ins Geschehen eingreifen wollen, dabei aber immer von einem Moderator überwacht werden. Wer partout gegen den Strom schwimmt, wird quasi ausgeschlossen, beziehungsweise sollen seine Handlungen keinen negativen Einfluss auf das Erlebnis der anderen haben. In jedem Controller wird ein kleines Display eingebaut, in dem Kurznachrichten des Moderators erscheinen, der das Spielgeschehen lenkt. Ihr solltet an dieser Stelle auch kein Spiel wie auf einer Konsole erwarten, sondern mehr einen interaktiven Film, der keine Vorkenntnisse mit anderen Spielen voraussetzt.

Flexible Szenarien

Was würde nun also im Kino passieren? Ihr alle seid Schatztaucher und müsst ein versunkenes Wrack finden. Der Moderator erklärt euch, was das Ziel ist, und nun müssen alle Spieler ihren Teil dazu beitragen. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass der Ablauf nicht immer derselbe ist. So kann es passieren, dass erfahrene Spieler in die Haut eines Hais schlüpfen und auf die Jagd gehen. Oder der Moderator spielt den Taucher, der von 200 Haien gejagt wird. All diese Szenarien sind theoretisch möglich. Wirklich konkret erklären, was abläuft, konnte man uns nicht. Es blieb immer vage und beim „könnte passieren". Vor allem der Moderator wird stark gefragt und gefordert sein.

Technisch basieren die Space Theatres auf einer digitalen Projektion mit Dualstream-Technik. Für die realistische Darstellung der Umgebungen wurde die CryEngine 2 ('CrySis 2', 'CrySis: Warhead') lizenziert. Damit die allseits gefürchtete Motion-Sickness oder Kopfschmerzen nicht auftreten, wurden spezielle 3D-Shutter-Brillen entwickelt, die rundum geschlossen sind. Natürlich wird es auch Surround-Sound geben, damit die Illusion perfekt wird.

Ein Zehnjahresplan sieht vor, immer mehr Partner aus der Film- und Spielebranche zu gewinnen. Mit einigen Studios stehe man schon vor einem Abschluss, könne aber noch keine konkreten Namen nennen. Auch Spiele-Publisher zeigen sich nach eigenen Angaben begeistert und haben schon Ideen für weitere Spiele geäußert. In vier Ländern (unter anderem Deutschland, Nordamerika und Südkorea) sollen die Space Theatres Anfang 2009 starten. In zehn Jahren hoffen die Betreiber, rund 1500 Säle mit der neuen Technik ausgestattet zu haben.

Fazit

von Dennis Hartmann
Macht auf keinen Fall den Fehler, mit den Space Theatres ein Erlebnis nur für Spieler zu erwarten. Die Entwickler sind bestrebt, ein möglichst breites Publikum zu begeistern. Ich würde es daher eher mit den Erlebniskinos vergleichen, die in Vergnügungsparks zu finden sind. Als kritisch sehe ich noch den Aufwand an, der auf den Moderator zukommt. Es wurde jedoch versichert, dass die Technik hier viel Arbeit abnimmt und Mitarbeiter speziell geschult werden. Es ist ambitioniert, wird hohe Investitionen verlangen und von daher besteht immer die Gefahr, dass Partner abspringen und das Projekt scheitert. Ich hoffe es nicht, denn das Kino kann diese Innovation gut gebrauchen.

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