Test - Sound Shapes : Musik 'n' Run
- PSV
Sony tut sich schwer, die PlayStation Vita an den Mann zu bringen. Bei den meisten Titeln handelt es sich um Umsetzungen, lieblose Sequels oder schnell vergessene Download-Spielchen. Das Gerät benötigt dringend etwas Eigenständiges, um den Spielern einen Kaufgrund zu geben. Es braucht so etwas wie Sound Shapes.
Manchmal reicht es aus, altbekannte Dinge zu vermischen, um etwas Neues zu erschaffen. Sound Shapes gehört in das Lehrbuch für diese Konzeptphilosophie. Es vereint Elemente aus solch Klassikern wie Rez oder LittleBigPlanet, bleibt dabei trotzdem völlig simpel und ist am Ende eines der innovativsten Spiele der Neuzeit.
Vordergründig dirigiert ihr einen kleinen Ball durch mehrere zusammenhängende Bilder, sammelt Objekte ein und steuert Richtung Ausgang. Dabei könnt ihr euch nur seitwärts bewegen und springen. An einem hellen, weißen Untergrund bleibt der Ball kleben und kann somit auch an Wänden oder gar an der Decke herumgeführt werden.
Andersherum ist es möglich, per Druck auf die Schultertaste kurzfristig auf diese Klebefähigkeit zu verzichten und dafür bedeutend schneller sowie weiter von Plattform zu Plattform zu springen. Natürlich gibt es auch diverse Gefahren: So sind sämtliche Hindernisse, die rot leuchten, sofort tödlich und sorgen für einen Zwangsneustart beim letzten Kontrollpunkt.
Der Sprung macht die Musik
Der Clou: Bei den angesprochenen Objekten handelt es sich um Noten. Alle, die ihr bereits in einem Bild eingesammelt habt, werden ununterbrochen in einer festen Reihenfolge abgespielt. Genau genommen bilden die Notenfundorte eine Art Notenblatt: Die vertikale Ausrichtung bestimmt die Tonhöhe und die horizontale die Reihenfolge, in der die berührten Noten erklingen.
Nach und nach vervollständigt ihr somit dank eurer geschickten Jump-’n’-Run-Hände die Musik- sowie Soundeffektkulisse. Daraus resultiert ein Soundtrack voller Samples und Vocals, der stark an Rez erinnert. Auch das Spielgefühl ist vergleichbar, nur dass ihr eben nicht durch Ballern, sondern durch Hüpfen den dynamischen Klangteppich erzeugt.
Sound Shapes besteht im Kern aus fünf sogenannten Alben mit jeweils drei bis fünf Levels. Die Alben unterscheiden sich grafisch wie musikalisch sehr stark voneinander. In einem Fall stand gar der Grafikstil von Jim Guthries Sword & Sworcery Pate. Des Weiteren steckt in jedem Album mindestens ein kleines eigenständiges Spielelement, wie beispielsweise Schalter, über die ihr Türen öffnet, oder Ufos, mit denen ihr kurzfristig fliegen dürft.
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