Test - Sound BlasterX Vanguard K08 : Mechanische Tastatur vom Audiohersteller
- PC
Creative versucht sich im Neuland und stellt mit der Vanguard K08 erstmals eine eigene Gaming-Tastatur vor. Ähnlich wie bei der Gaming-Maus Siege M04 will man die etablierte Marke Sound BlasterX nutzen, um das Geschäftsfeld zu erweitern. Mutig, denn im Haifischbecken der Tastaturen lauern große Hersteller mit starken Produkten wie Corsair, Razer oder Roccat. Noch ist sogar fraglich, ob die circa 180 Euro teure Tastatur es überhaupt auf den deutschen Markt schafft. Wir konnten aber bereits ein Exemplar ergattern.
Die Vanguard K08 macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Das mattschwarze, recht schlanke Gehäuse besteht zwar nur aus Kunststoff, wirkt aber hinreichend solide. Acht Gummis an der Unterseite verhindern, dass die Tastatur rutscht. Die Freude darüber schwindet aber sofort, wenn man die beiden Klappfüße aufstellt. Die sind nämlich nicht gummiert, zudem sorgt die Neigung dafür, dass die anderen Gummis nicht mehr greifen und die Tastatur auf einmal alles andere als sicher steht. Das hat Creative offenbar nicht ganz durchdacht.
Zum Lieferumfang gehört lobenswerterweise eine abnehmbare Handballenauflage, aber auch die ist ein wenig durchwachsen. Sie wird nämlich nur lose eingehängt und nicht eingerastet oder mit Magneten gehalten. Auch das könnte besser gelöst werden, um für mehr Stabilität zu sorgen. Gut hingegen gefällt uns die Auswölbung an der rechten hinteren Oberfläche, auf der Multimediatasten sowie ein Lautstärkeregler montiert sind. Hinzu kommen fünf Makrotasten links neben dem normalen Tastenfeld sowie ein USB-2.0-Passthrough an der Rückseite. Entsprechend wird die Vanguard mit einem dicken Kabel mit zwei USB-Steckern an den Rechner geklemmt.
Für das Innenleben hat sich Creative etwas Besonderes einfallen lassen. Statt mit Standard-Switches von Cherry oder Kailh zu arbeiten, hat man eigens kreierte Schalter von Omron verbaut. Da muss nicht gleich Panik in den Augen aufleuchten, Omron ist ein bewährter Hersteller von Schaltern für verschiedenste Anwendungsbereiche. Wohl so ziemlich jeder hat schon eine Maus mit Omron-Schaltern in den Fingern gehabt.
Die Omron PRES benannten Switches verfügen über einen recht kurzen Auslöseweg von 1,5 mm sowie einen Gesamtweg von 3,5 mm. Das ist jeweils etwa 0,5 mm weniger als bei den meisten anderen Switches und soll schnelleres Tippen ermöglichen. Die Switches ähneln von der Bauweise her am ehesten den Romer-G-Schaltern von Logitech, was auch auf das Tippverhalten zutrifft. Von den Cherry- und Kailh-Modellen sind noch die Red-Varianten halbwegs vergleichbar. Das leuchtet insofern ein, weil Omron an der Entwicklung der Romer-G-Switches beteiligt war.
Die linearen Schalter fühlen sich gut an, reagieren schnell und sind beim Zocken wahrlich nicht zu verachten. Sowohl beim Schreiben als auch bei Titeln verschiedener Spielegenres leisten die Switches präzise und leichtgängige Arbeit. Anti-Ghosting ist natürlich im Paket, für ein N-Key-Rollover hat es allerdings nicht gereicht, die Vanguard bietet „nur“ 26-Key-Rollover. Nicht so schön ist, dass speziell bei größeren Tasten immer mal wieder ein Federhall zu hören ist. Das ist kein Beinbruch, aber der eine oder andere mag sich daran stören. Dafür sind die Tippgeräusche selbst eher leise.
Wie üblich fehlt es natürlich nicht an einer RGB-Beleuchtung. Aurora Reactive Lighting nennt sich Creatives System, das unter anderem auch bei der Gaming-Maus Siege M04 oder dem Sound BlasterX Katana Soundsystem zum Einsatz kommt. Dank der zentrierten Positionierung der LEDs in den Omron-Switches sieht die Beleuchtung sehr schick aus und strahlt schön gleichmäßig durch die Beschriftungen der Keycaps.
Über die Connect-Software können die Beleuchtungseffekte bis hin zur Einzeltastenbeleuchtung angepasst werden. Zudem können alle Tasten einzeln mit dedizierten Funktionen oder Makros belegt werden. Mit der Software-Version vom 24. Februar sind nun endlich alle nötigen Funktionen enthalten.
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