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News - Kommtenar: Nintendo und Sony - Controller-Klau? : Haben sie nun, oder haben sie nicht?

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    Man erinnere sich einmal an die letzte E3: Sony präsentierte die PS3 und zeigte dazu einen Bumerang-Controller, der vom Publikum etwas skeptisch beäugt wurde. Jetzt ist ein Jahr vergangen und auf der Sony-Pressekonferenz im Rahmen der E3 2006 enthüllten die Japaner das finale Eingabegerät, das sich designtechnisch stark am PS2-Dualshock-Gamepad orientiert. Nun ja, das ist eigentlich etwas untertrieben formuliert, es handelt sich einfach um dasselbe Gamepad, das jedoch mit weiteren Funktionen ausgestattet wurde. So kann der Controller entweder per USB-Kabel oder per Bluetooth mit der Konsole kommunizieren und kommt mit leichten Verbesserungen, wie etwa größeren Schulterbuttons, daher.

    Hört sich wenig spektakulär an? Tja, wie wäre es dann mit einer Funktion, die Bewegungen im Raum erkennt? Einer Technik, die mit diesem Controller revolutionäre Spielideen ermöglichen soll? Spätestens als das geladene Publikum auf der Pressekonferenz die genannten Funktionen des Controllers sah, dürfte wohl jedem ein Wort durch den Kopf gegangen sein: Nintendo. Worüber sich Spieler und Fans in den letzten Wochen hier und da lustig gemacht haben, ist jetzt anscheinend eingetreten und was Nintendo mit dem Wii-Controller geheim gehalten hat, steckt nun in abgespeckter Form im Dualshock-Controller der PS3.

    Frech geklaut? Bevor sich nun die Nintendo- und Sony-Fans an den Hals springen, sollte man da einige Dinge klären. So hat Nintendo vor mehreren Jahrzehnten etwa das Steuerkreuz bei tragbaren LCD-Spielen eingeführt und gilt damit als Erfinder dieser Eingabemethode. Mit dem N64 hat Nintendo zudem praktisch den Analogstick erfunden. Man erinnere sich dabei auch daran, dass wenig später ein grauer PSone-Controller erschien, der zwei Analogsticks anbot und in etwa die Basis des aktuellen PS2- und des zukünftigen PS3-Gamepads darstellt. Ebenso landete auch die Rumble-Funktion schnell in Form des Dual-Shock-Mechanismus bei Sony und ist heutzutage bei den Gamepads kaum wegzudenken. Nun führt Nintendo mit dem Wii-Controller die Bewegungserkennung im Raum ein und plötzlich sieht sich Sony erneut mit dem Vorwurf des Ideen-Klaus konfrontiert.

    An dieser Stelle könnte man Sony vermeintlichen Ideen-Diebstahl jedoch auch bei einem anderen Hersteller vorwerfen: Microsoft. Die Amerikaner führten vor rund sechs (!) Jahren und damit auch deutlich früher als Nintendo mit dem Microsoft Sidewinder Freestyle Pro eine Technologie ein, die es erlaubte, das PC-Gamepad zu kippen. Die Bewegung des Pads wurde dabei im Spiel besonders bei Flugsimulatoren gut umgesetzt und schuf hier einige gute Einsatzmöglichkeiten. Dieses Gamepad landete aber schnell wieder in der Versenkung und war am Markt nicht besonders erfolgreich. Nun landet genau diese Technik, die sich stark vom Wii-Controller unterscheidet, in einer verbesserten Form im PS3-Controller. Der Unterschied ist dabei, dass man das Kippen und Drehen des Controllers für die Eingabe nutzt und nicht wie Nintendo durch externe Sensoren die Position des Controllers im Raum bestimmt. So dürfte sich Sony zumindest den Diebstahl des Wii-Controllers nicht vorwerfen lassen müssen. Schließlich hat man den eigenen Controller durch eine Funktion erweitert und diese im Vergleich zum Vorgänger im Detail verbessert. Ohnehin werden vorhandene Techniken bei Sony stets verbessert und man arbeitet sehr hart an einer weiteren Optimierung des Gamepads. So hat man etwa die Genauigkeit der Analogsticks und L2/R2-Buttons beim PS3-Controller von 8 auf 10 Bit erhöht und einige Kleinigkeiten verändert.

    Das Fazit fällt wie das Design des Controllers relativ unspektakulär aus: Sony hat erkannt, dass man allein mit starker Grafik und schneller Hardware nicht viel holen kann, und versucht wie Nintendo, auf innovative Spielideen und neue Eingabegeräte zu setzen. Dabei bedient man sich auch einer Bewegungserkennung, um mit Nintendo mithalten zu können.

    Die Frage, die damit zum Schluss offen bleibt, ist nicht, ob Sony einen Controller geklaut hat oder abkupfert, sondern wie wohl Microsoft mit der Konkurrenz mithalten dürfte. Denn dass Sony hier eine bekannte Controller-Technik einsetzt ist zweifellos klar. Die Frage ist eher, wie angesichts der kommenden Konsolen und der bereits erhältlichen Xbox 360 die Karten im nächsten Wettstreit neu gemischt werden. Und dabei könnten die Controller eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

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