News - Subventionsstreit zwischen EU und USA : Werden Spielkonsolen bei uns künftig teurer?
Videospielkonsolen könnten in Europa künftig teurer, zumindest wenn diese aus den Vereinigten Staaten importiert werden bzw. ihren Ursprung haben. Grund dafür ist ein lange anhaltender Streit um Subventionen zwischen den USA und Europa.
Schon lange bekriegen sich die beiden Flugzeughersteller Airbus und Boeing, unter anderem auch vor der Welthandelsorganisation WTO. Hintergrund sind Subventionen, die allen voran die USA an Boeing geleistet und so für Wettbewerbsverzerrung gesorgt haben soll. Daher hatte die EU bei der WTO Beschwerde eingereicht.
Die Vereinigten Staaten konterten und warfen der EU wiederum illegale Biehilfen des Gegenspielers Airbus vor - und so schaukelt sich das Ganze nun immer weiter nach oben. In Folge des lange anhaltenden Streits hatte US-Präsident Donald Trump in dieser Woche mit Zöllen auf europäische Produkte angedroht, die einen Umfang von insgesamt satten 11 Milliarden Dollar annehmen könnten. Unter anderem sind Käse, Olivenöl, Orangen oder auch Teile für die Luftfahrtindustrie betroffen.
Was hat das nun für eine Auswirkung auf den Gaming-Bereich? Ganz einfach: Die EU kontert nun ihrerseits und hat eine elfseitige Liste vorgelegt, die nun im Gegenzug mit Zöllen belegt werden sollen, sollte sich keine anderweitige Einigung finden lassen. Auf dieser Liste finden, die ein Volumen von insgesamt 20 Milliarden Dollar an Zollvolumen annehmen könnte, finden sich neben Fisch, Tabak, Handtaschen eben auch Videospielkonsolen.
Kurzum: Sollte die USA das eigene Zollvorhaben weiter vorantreiben, dürfte auch die EU gleichziehen, mit der Folge, dass Konsolen in hiesigen Gefilden aufgrund der dann fälligen Einfuhrgebühren teurer werden dürften. Ein entsprechendes Beratungsverfahren in der Europäischen Union über die nun veröffentlichte Liste ist zunächst bis Ende Mai anberaumt. Zudem ist vor der Erhebung noch ein Schlichtungsverfahren vor der WTO notwendig.
"Die EU hat für viele Jahre Handelsvorteile aus den USA gezogen. Das wird bald enden", sagte Trump per Tweet letzte Woche. Wer den US-Präsidenten kennt, der dürfte ahnen, dass es ihm mit seiner Zolldrohung ernst ist. Die Folgen könnten dann auch Spieler in Europa erreichen.
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