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News - Spielebranche : Nach dem Jahr der Entlassungen das Jahr der Schließungen?

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    Nach dem Release-starken 2023 dachte man eigentlich, der Spielebranche geht es gut. Aber nun häufen sich die Entlassungen und Branchen-Insider prognostizieren ein düsteres 2024.

    Die 2020er haben eine wirre Geschichte hinter sich, was Videospiele angeht. Zunächst die Corona-Jahre, in denen aufgrund von Verschiebungen wenig veröffentlicht, aber viel entwickelt wurde und es dennoch einen enormen Boom gab. Dann ein enorm Release-starkes 2023 mit unzähligen großen und kleineren Titeln, die sich aber zum Teil gegenseitig kannibalisiert haben.

    Letzteres hat der Branche nicht gut getan, laut videogameslayoffs.com wurden 2023 um die 10.500 Mitarbeiter in der Spielebranche entlassen und 2024 startet nicht weniger übel. Schon jetztz wurden mehr als 3.000 Entlassungen bestätigt, wie aktuell bei Riot Games. Und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein.

    Führende Mitarbeiter aus der Spieleindustrie warnen vor harten Zeiten für die Branche angesichts vorsichtiger Investoren, gestiegener Kosten, einem Überangebot an Spielen und sinkender Kaufkraft. "Wenn 2023 das Jahr der Entlassungen war, wird 2024 das Jahr der Schließungen sein", so ein CEO eines börsennotierten Unternehmens. "Nicht nur Entwickler, sondern auch Verlage, Medien und Dienstleistungsunternehmen. [...} Es gibt einfach zu viele unrentable Unternehmen in der Videospielbranche", fügte er hinzu.

    Der Chef eines Publishers sagt: "Zu viele Spiele haben 2020 und 2021 grünes Licht bekommen. Wir müssen das Niveau von vor der Pandemie erreichen, was den Veröffentlichungszeitplan angeht, und das wird wahrscheinlich zwei Jahre dauern. Man kann schon jetzt sehen, dass die Publisher weniger Spiele unterschreiben. Das ist überall zu beobachten. Die Stores sind gesättigt, nicht nur auf Steam, und die Spiele erreichen einfach nicht mehr das Niveau, das sie einmal hatten."

    Durchaus nachvollziehbar, sieht man sich beispielsweise die 2023er Umsatzzahlen von Steam an, die zwar durchaus große Hits aufweisen, aber bei über 14.000 Releases auch eine Unmenge an Titeln, die kaum die 100.000-Dollar-Hürde bei den Umsätzen erreichen.

    Könnte also sein, dass die Videospielblase, die während der Pandemie entstanden ist, nun erstmal kräftig platzt und eine Bereinigung eintritt, die äußerst schmerzhaft sein könnte. Eines der ersten Opfer des Jahres 2024 könnte bereits Elex- und Gothic-Entwickler Piranha Bytes sein, dessen Zukunft offensichtlich im Rahmen der Einsparungsmaßnahmen bei THQ Nordic und deren Mutterkonzern Embracer Group auf der Kippe steht.

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