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Test - Skyhill : Überlebenskampf im Mutanten-Hochhaus

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Ihr wollt gerne mal so richtig schön ums Überleben kämpfen, ohne von komplizierten Regeln überfordert zu werden? Dann hätten wir etwas für euch: Skyhill mixt eine Art „Rollenspiel Light“ mit einem ebenso postapokalyptischen wie leicht surrealen Szenario, dessen Geschichte ein paar mysteriöse Pointen bereit hält.

Es begann alles mit einer harmlosen Geschäftsreise und endet in einer Katastrophe von globalem Ausmaß: Ihr steckt in der obersten Etage eines hundertstöckigen Hochhauses fest, als die Stadt von einem atomaren Einschlag erfasst wird. Wie durch ein Wunder überlebt ihr, doch ist die Gefahr längst nicht gebannt. Im ganzen Gebäude lauern plötzlich blutrünstige Mutanten, die eurer Flucht bis ins Erdgeschoss im Weg stehen.

Abseits der Prämisse präsentiert sich die Geschichte von Skyhill sehr nebulös und karg. Ihr findet Notizen, sammelt ein paar Zeitungsausschnitte und entdeckt insgesamt neun Tonbänder, die euer ganz persönliches Schicksal andeuten. Handynachrichten locken euch zu bestimmten Räumen, in denen ihr aber ebenfalls nur auf kryptische Erklärungen stoßt. Die drei Enden, die ihr erspielen könnt, möchten euch mit unerwarteten Wendungen überraschen und wirken trotzdem kaum befriedigend. Speziell das Finale, das ihr nach dem Töten sämtlicher Mutanten zu Gesicht bekommt, riecht der versierte Film- und Spielekenner meilenweit gegen den Wind.

Survival für Minimalisten

Das Spiel selbst ist ähnlich schlicht, aber gerade deshalb nicht ohne Charme. Jedes Stockwerk besteht aus einem Flur und zwei Zimmern, die ihr nach Waffen, Lebensmitteln, Verbandszeug oder Bauteilen durchsuchen könnt. Letztere benötigt ihr, um Objekte herzustellen. Dafür müsst ihr zwar stets zurück in euer Zimmer kehren, jedoch hilft ein Fahrstuhl als Abkürzung, den ihr innerhalb der bereits erforschten Bereiche nutzen dürft und im Gegenzug alle paar Stockwerke mit Strom versorgen müsst.

Euer Wohlbefinden wird in zweierlei Maß gemessen: Die Hungeranzeige reduziert sich mit jedem Zug und muss stets mit Rationen versorgt werden. Ist sie bei Null angelangt, dann wird Stück für Stück eure Lebensenergie dezimiert. Gleiches gilt im Verlauf der Kämpfe, die ihr gegen die Mutanten bestreiten müsst. Diese sind rundenbasiert, aber selten von Taktik geprägt. Zwar könnt ihr alternativ zu einem einfachen Angriff ein bestimmtes Körperteil eures Gegners anvisieren, was auch in den höheren Schwierigkeitsgraden unumgänglich für euren Erfolg ist. Jedoch hemmt die damit verbundene Klickerei gewaltig den Spielfluss.

Jedes Mal was “Neues“

Nach jedem Neustart wird das Gebäude zufällig mit anderen Räumen gefüllt, was einerseits für Abwechslung sorgen soll und andererseits das Spieldesign austauschbar aussehen lässt. Interessant ist allenfalls, dass die oben erwähnten Hinweise und Nachrichten, die ihr entdecken könnt, nicht allesamt in jeder Runde vorkommen. Wer also sämtliche Storydetails in Erfahrung bringen möchte, der muss Skyhill mehrfach durchspielen.

Skyhill - gamescom 2015 Trailer
Zum PC- und Mac-Titel Skyhill wurde anlässlich der beginnenden gamescom nun ein neuer Trailer veröffentlicht.

Je tiefer ihr in einem Versuch vorgestoßen seid, desto mehr Vorteile stehen euch für den nächsten zur Verfügung. Genau genommen dürft ihr einen passiven und einen aktiven Vorteil wählen. Zu ersteren gehören beispielsweise das gefahrlose Futtern von verschimmelten Essensresten oder ein Zufallsgenerator, aufgrund dessen eure Angriffe alles von 1 bis 300 Prozent Schaden verursachen können. Zu den aktiven Vorteilen zählen die Lupe, die euch Einblick in benachbarte Räumlichkeiten bietet, oder eine einmalige Garantie, dank der ihr den nächsten Kampf auf alle Fälle gewinnen werdet. Nach Einsatz müsst ihr natürlich viele Runden abwarten, bis euch der Vorteil erneut zur Verfügung steht.

Ansonsten ist noch die Speicherfunktion eine Erwähnung wert, weil sie nur in automatisierter Form existiert. Solltet ihr auf eurem Weg ins Erdgeschoss sterben, dann müsst ihr ohne Wenn und Aber von vorne beginnen. Davon abgesehen haben sich die Entwickler von Mandragora richtig Mühe gegeben, Skyhill auch für Einsteiger schmackhaft zu machen. Neben der simplen Grundidee sorgt die gut sortierte Steuerung dafür, dass ihr all die gegebenen Funktionen schnell begreift und korrekt benutzt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Ein Hotel voller Mutanten und ohne Substanz

Skyhill erinnert mich an eine simple Version von Gods Will Be Watching. Doch während ich im heftig umstrittenen Adventure enorm viel Spaß beim Austüfteln der Überlebenstaktiken hatte, geht Mandragoras Werk schnell die Luft aus. Selbst mein erster Versuch, mich durch die einhundert Stockwerke zu ackern und jedes Zimmer akribisch nach Hinweisen zu durchforsten, entpuppte sich ab der Hälfte als eintönig. Entsprechend hielt sich meine Motivation in Grenzen, Skyhill freiwillig wegen zusätzlicher Storydetails, alternativer Enden oder höheren Schwierigkeitsgraden mehrfach durchzuspielen.

Immerhin sorgt der leichte Einstieg und das insgesamt gelungen Balancing für schnellen Spaß, auch wenn der nicht lange anhält. Wer also schon immer eine unkomplizierte Überlebenssimulation gesucht und kein Problem mit Enden hat, deren überraschende Wendungen arg gezwungen wirken, der bekommt für 15 Euro durchaus etwas Brauchbares geboten. Er sollte nur nicht denken, dass es eine lang anhaltende Liebe sein wird.

Überblick

Pro

  • sehr einsteigerfreundlich
  • interessantes Konzept
  • gut sortierte Steuerung

Contra

  • wird schnell eintönig
  • Story ist zu nebulös gehalten, um wirklich fesseln zu können
  • austauschbares Spieldesign

Kommentarezum Artikel

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