Test - Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper : Verbrecherjagd Teil fünf
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Wenn es im viktorianischen England einen Ort gab, an dem man garantiert nicht leben wollte, so war das sicher das heruntergekommenste Viertel Londons jener Zeit: Whitechapel. Ein frühes Ende finden konnte man hier auf vielfältige Weise. Das Schrecklichste waren damals wohl die Morde an fünf Frauen, die zwischen August und November 1888 von einem unbekannten Täter begangen wurden, der bis heute das Synonym grausamster Gewaltverbrechen ist: Jack the Ripper! Frogware schickt euch im fünften Sherlock-Holmes-Abenteuer auf die Spur des mysteriösen Massenmörders.
Holmes als Laufbursche
Schon zu Beginn des Spiels sinniert Holmes darüber, wie viele Gewaltverbrechen sich wohl diese Nacht in London noch ereignen werden, nur um am nächsten Tag vom ersten der Ripper-Morde aus der Zeitung zu erfahren. Nun sollte es eigentlich kein Halten mehr geben, doch der Meisterdetektiv hält sich erst einmal bedeckt und statt den Tatort aufzusuchen, stattet er der Polizeistation in Whitechapel einen Besuch ab, um einen Blick in den aktuellen Polizeibericht zu werfen. Der wachhabende Polizeibeamte ist allerdings alles andere als kooperativ und beschert Holmes und Watson eine Aufgabe, die eher einem Laufburschen als dem größten Detektiv der Welt angemessen wäre.
Der dusselige Polizist hat ausgerechnet in diesem düsteren Viertel seine Aktenmappe verloren, die Holmes nun suchen und wiederbeschaffen soll. Nachdem ihr von Pontius zu Pilatus geschickt worden seid und dem Beamten die Tasche übergeben habt, müsst ihr auch noch ein Zahlenschlossrätsel lösen, um an den Inhalt zu kommen. Auf diese Kombination von für die Handlung nicht relevanten Laufburschendiensten und verschiedenen Minispielen werdet ihr im fünften Sherlock-Holmes-Abenteuer immer wieder treffen. Das ist nicht nur schade, weil so eure Aufmerksamkeit vom wirklich interessanten Fall abgelenkt wird und die Atmosphäre (und der Ruf des Meisterdetektivs) darunter leidet. Vor allem erweckt diese Vorgehensweise auch den Eindruck, als wollte man das Spiel über die Maßen strecken.
Kombiniere ...
Kommt allerdings die berühmte Kombinationsgabe zum Einsatz, läuft Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper zur Hochform auf. Die Untersuchung des Tatorts und der Leiche, die Rekonstruktion der Tat, Bestimmung von Tatzeit und möglicher Mordwaffe lassen euch an den Methoden des Detektivs hautnah teilnehmen. Leider sind diese Rätsel im Allgemeinen etwas zu leicht geraten, machen aber aufgrund ihrer Authentizität durchweg Spaß. In dieser Hinsicht besonders hervorzuheben ist der Aufbau der Indizienkette, die zum Abschluss jeder Morduntersuchung folgt. Hierbei müsst ihr alle gefundenen Hinweise mittels Multiple-Choice-Vorgaben verbinden und euch so langsam an die endgültigen Schlussfolgerungen heranarbeiten.
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