Test - Sam & Max – They Stole Max's Brain! : Hirnlose Knobelei?
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Schock für Sam: Als der smarte Hund von einem Gang auf das stille Örtchen wiederkehrt, liegt sein treuer und verrückter Begleiter Max regungslos am Boden. Aufrichten wird sich Max auch nicht so schnell - sein Gehirn wurde ihm sauber aus dem Schädel entnommen. Da brennen bei Sam die Sicherungen durch und er schwingt sich in den Polizeiwagen, um seinen ganz persönlichen Film Noir zu erleben. Eine Episode, die wahre Kopfsache ist. Aber ist sie das auch vom Rätselniveau her?
Anfangs natürlich nicht, auch Episode drei der dritten Staffel beginnt mit seichter Rätselkost, die schnell zu verdauen ist. Dafür nimmt das Adventure in der ersten Stunde allerdings richtig Fahrt auf und Sams Verwandlung vom netten Hund mit Hut zum knurrenden Kraftpaket mit Dreitagebart ist beeindruckend. Zunächst fahrt ihr durch die Stadt und presst Informationen aus allen Personen heraus, die etwas von der Tat oder dem Täter gesehen haben könnten. Dazu bedient sich Sam aller Mittel: Sams übergroße Kanone kommt genauso zum Einsatz wie geschickte Verhörmethoden. Und der eine oder andere Monolog, der so auch in einen typischen Film Noir passen könnte, ist auch dabei.
Die Verwandlung von Sam macht also richtig Spaß, die Geschichte ist düster und mitreißend. Das ändert sich aber recht schnell, als ihr die Spur bis zu einem Museum zurückverfolgt. Dort findet sich auch Max' Gehirn wieder, das von zwei alten Bekannten aus den ersten Episoden benutzt wird, um die Devil's Toybox mit magischen Spielzeugen zu füllen. An dieser Stelle legt Sam wieder den Maulkorb an und wirkt um einiges handzahmer, der größte Schock ist schließlich überstanden. Ab hier verläuft das Adventure in geregelten Bahnen: Gegenstände untersuchen, ein paar wenige davon aufnehmen, Gespräche führen und Rätsel lösen.
Nicht mehr ganz leicht
Und, oh Wunder, im Vergleich zu Episode zwei wurde der Schwierigkeitsgrad minimal angehoben. Für manche Rätsel müsst ihr richtig um die Ecke denken, ob der wenigen Schauplätze des Museums werdet ihr aber auch hier nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt. Am einfachsten ist es da noch, Max' Körper wieder Leben einzuhauchen: In der ägyptischen Ausstellung des Museums findet sich das konservierte Gehirn eines Pharaos, der euch bei der Befreiung eures Freundes Max hilft - allerdings, wie man später erfährt, mit ganz eigenen Plänen im Hinterkopf. Das Museum ist also nicht das Ende der dritten, wie immer sehr skurrilen Episode, die in der Mitte eine 180-Grad-Drehung vollführt und völlig anders weitergeht.
Bei Grafik und Sound ist natürlich alles beim Alten geblieben. Die Musik hält sich dezent im Hintergrund und schafft mit ihren jazzigen Klängen eine gute Atmosphäre, die Sprecher sind wie immer hervorragend. Toll ist die Vertonung des ehemaligen Kochs Sal, einer Küchenschabe mit breitem amerikanischem Slang. Die Grafik kann da natürlich nicht mithalten, alle Texturen wirken eintönig und etwas verwaschen. Zum Rätseln reicht's aber.
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