Test - RTL Wintersports 2009 – The next Challenge : Frostiges Vergnügen zur Winterzeit
- X360
Wintersportspiele ... ein uraltes Genre, das Jahr für Jahr wiederbelebt wird. Wer erinnert sich noch an die Mega-Drive-Version der Winterspiele in Lillehammer? Als man sich noch über sehr grob pixeligen Schnee gefreut hat wie ein kleines Kind? Nun, die Zeiten ändern sich bekanntermaßen und wir haben für euch RTL Wintersports 2009 unter die Lupe genommen.
Lizenzen - unbedingt notwendig?
Eine Warnung an all diejenigen, die auf lizenzierte Sportler oder Rockmusik hoffen: Weder das eine noch das andere wird euch geboten. Stattdessen schlittern generische Fahrer über das Eis zu namenloser Musik verschiedener Stilrichtungen. Letztlich sind teure Lizenzen sicher keine Zwangszutaten für ein gutes Sportspiel, solange das Gameplay stimmt. Der Spieler bekommt 18 verschiedene Disziplinen aus 10 Wintersportarten serviert, die entweder klassisch als Karriere oder Einzelrennen absolviert werden können oder aber in Form von Kampagnen zusätzliche Aufgaben beinhalten. Hinzu kommen Cups, die bestimmte Rennen vorgegeben haben oder die ihr euch selbst zusammenstellen könnt, damit ihr das spielen könnt, wozu ihr gerade Lust habt.
Mannigfaltige Auswahl
Die vorhandenen Sportarten umfassen Ski Alpin (Downhill und Slalom), Einer-, Zweier- und Viererbob, Biathlon, Eisschnelllauf, Skispringen, Snowboard, Eiskunstlauf und Curling. Ein bunter Mix, wie ihr unschwer erkennen könnt. Die Steuerung ist dabei sehr unterschiedlich: Eiskunstlauf wurde wie ein Rhythmusspiel umgesetzt. Ihr müsst die Sticks in die angezeigte Richtung bewegen, damit die Sportlerin ein paar Kunststücke ausführt. Unglücklicherweise gibt es lediglich zwei Lieder, die in vier Schwierigkeitsstufen gespielt werden können.
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, verursacht das schon ziemlich bald Langeweile, zumal es nicht sonderlich schwierig ist, Höchstnoten zu erzielen. Die Ski-Alpin- und Slalom-Serie sowie Eisschnelllauf hinterlassen fragende Gesichter, da diese selbst im einfachsten Modus ziemlich schwierig zu knacken sind. Snowboard wiederum ist ein wenig zu leicht. Insgesamt wirken alle Disziplinen ein wenig mangelhaft ausbalanciert, aber nichts davon ist so schlimm, dass ihr das Spiel nach kürzester Zeit in die Ecke werft.
Ein Fest für Augen und Ohren?
Grafisch ist das Spiel ebenfalls kein Meisterwerk, sondern allenfalls gehobene Mittelklasse. Am stärksten machten sich zwei Dinge bemerkbar, nämlich dass sich die Kleider beim Eiskunstlauf so gar nicht bewegen, obwohl bei all der Dynamik das Röckchen schon flattern sollte. Weiterhin werdet ihr feststellen, dass das Jubelszenario eingefroren wird, um als Ladescreen zu dienen. Allerdings werden von einer Sekunde zur nächsten die Charaktere beziehungsweise das Szenario ausgetauscht, was etwas verwirrend erscheinen mag.
Die Musik schwankt zwischen nervig und ziemlich cool, je nach Disziplin. Ein weiteres Feature sind übrigens die lokalisierten Kommentare. Manchmal scheinen diese aber die Anzahl der Fahrer beim Bob oder deren Geschlecht zu verwechseln, was sich durch die einzelnen Sprachen durchzieht. Auch sind die Herren entweder viel zu überschwänglich oder, was häufiger der Fall ist, extrem negativ. Und nachdem man zum zehnten Mal die Story vom Exil gehört hat, ist diese auch nicht mehr wirklich lustig.
Letztendlich haben die Jungs von 49Games ein grundsolides Spiel aufs Parkett gebracht. Es sieht ordentlich aus und macht Spaß, vor allem dank der abwechslungsreichen Kampagnen. Die kleineren Probleme, die vorhanden sind, dürfen aber gerne im nächsten Teil ausgemerzt werden.
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