Preview - Rock Band 3 : Fast schon wie in echt?
- PS3
- X360
Was will man an Spielen wie Rock Band oder Guitar Hero noch groß ändern? Die Frage stellt sich nach gefühlten 500 Band-Ablegern der Originale immer wieder. Electronic Arts hat eine Antwort parat: man will die Spielmechanik für die Fans der Serie näher bei echten Instrumenten ansiedeln. Wie konnten uns die neue Peripherie nebst dem neuen Spiel in München aus nächster Nähe anschauen und ausprobieren.
Vom grundsätzlichen Spiel her hat sich auf den ersten Blick gar nicht soviel geändert. Das Spielprinzip wurde beibehalten und durch einige Feinheiten ergänzt. So gibt es bei Rock Band 3 nun durchgängig den bereits aus den Beatles- und Green-Day-Ablegern bekannten Harmoniegesang mit drei Mikrophonen, an denen sich die Mitspieler austoben können. Neu dabei ist das direkte Beitreten oder Aussteigen von Mitspielern in einer laufenden Session, ohne dass erst groß in den Menüs herumgewerkelt werden muss. Controller anwerfen, Instrument und Schwierigkeitsgrad auswählen und schon geht es los. Außerdem gibt es einige neue Optionen, um eure Playlists für die nächste Party leichter zu organisieren - gute Idee, bei einer mittlerweile vierstelligen Anzahl an Songs.
Ganz neu im Boot ist das Keyboard, auf dem ihr nun zünftig herumklimpern dürft. Das funktioniert nicht nur für die neu hinzugekommenen Keyboard-Töne, sondern ebenso für die Gitarren- und Bassspuren. Somit können nun insgesamt sieben Leute gemeinsam rocken - vier Instrumente und dreimal Mikrofon. Das verspricht munteren Partyspaß, schiefe Töne, jede Menge Stimmung und stinksaure Nachbarn.
Die eigentliche große Neuerung des Spieles ist aber der Pro-Modus in Verbindung mit neuen Instrumenten. Im Standardmodus könnt ihr das Spiel ganz normal mit den bisherigen Controllern zocken, aber im Pro-Modus werden die neuen Teile fällig. Massiv ins Auge fällt dabei die Gitarre. Vorbei die Zeiten von fünf Tasten und einem Anschlaghebel. Harmonix will die Spielmechanik für Profis enger an echte Instrumente anlehnen. Dementsprechend verfügt der neue Controller nun über 17 Bünde, auf denen sich jeweils sechs Tasten tummeln. Insgesamt also mal eben 102 Tasten, die mit der linken Hand bedient werden wollen. Statt Anschlaghebel entdeckt ihr zudem sechs Plastiksaiten, die punktgenau angespielt werden müssen, um keine Fehler zu erzeugen.
Das hebt den Anspruch des Spieles enorm an. Statt Farben sind nun Saiten und Bundzahlen auf dem Laufband zu entdecken. Wer noch nie eine echte Klampfe in der Hand hatte, schaut beim ersten Anspielen mächtig alt aus und trifft kaum einen Ton. Auf Expert-Schwierigkeit geht das Ganze so weit, dass zum echten Gitarrenspielen kaum noch ein Unterschied besteht, denn ihr müsst die Akkorde genauso greifen, wie auf einer echten Gitarre und dazu noch die richtigen Saiten anschlagen. Da liegt aber auch ein Knackpunkt: wo ein echter Gitarrist Saiten abdämpft, so dass sie nicht zu hören sind, ist hier punktgenaues Spielen erforderlich, denn jede zu viel angeschlagene Saite erzeugt sofort einen Fehler.
Beim neuen Bass gibt es nur kleine Änderungen. Hier sind weiterhin die bekannten fünf Tasten zu bedienen. Einzige echte Änderung: es gibt eine kleine Stützleiste für den Daumen und die Anschlagwippe wurde zweigeteilt, so dass ihr nun stilecht mit Zeige- und Mittelfinger zupfen könnt. Das Schlagzeug wurde ebenfalls erweitert. Waren es bisher nur vier Pads, kommen nun noch drei Hi-Hats hinzu. Die teilen sich die Farben mit einigen Pads, was bei den Spielmodi einen Unterschied macht. Im Normalmodus ist es egal, ob ihr Pad oder Hi-Hat gleicher Farbe prügelt. Im Pro-Modus hingegen verfügen Pads und Hi-Hats über unterschiedliche Symbole, so dass euch dort insgesamt sieben Schlagflächen zur Verfügung stehen.
Das bereits erwähnte Keyboard ist im Pro-Modus ebenfalls komplizierter zu bedienen. Im Normalmodus kommt es lediglich auf die Tasten der richtigen Farbe an, im Pro-Modus müsst ihr zudem noch den richtigen farblichen Bereich, dem die Tasten zugeordnet sind, erwischen. Also auch hier eine Menge mehr Vielfalt und Schwierigkeit.
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