Test - Rise of Flight: The First Great Air War : Tollkühne Männer in fliegenden Kisten
- PC
Als Fan gepflegter Flugsimulationen hat man es dieser Tage nicht wirklich leicht. Die Anzahl der Neuerscheinungen hält sich sehr in Grenzen. Wenn man zusätzlich Vorlieben wie Flieger des Ersten Weltkriegs hat, ist man dazu verdammt, seine alten Lieblinge sehr lange zu spielen. Doch nun gibt es endlich wieder Nachschub für die Freunde fliegender Kisten!
Pioniere der Luftfahrt
So traurig es auch ist, die größten technischen Fortschritte der Menschheit wurden meist in Kriegszeiten erreicht. Ein Paradebeispiel dafür ist die Luftfahrt. Was vor dem Ersten Weltkrieg Großteils als Spinnerei abgetan wurde, erlebte im Himmel über der Front einen dermaßen rasanten Aufschwung, wie er in Friedenszeiten wohl nie zustande gekommen wäre. Genau in diese Zeit versetzt euch die Flugsimulation Rise of Flight: The First Great Air War des russischen Entwicklungsstudios neoqb.
Wie die meisten Vollblut-Simulationen verzichtet Rise of Flight auf viel Drumherum, die Präsentation ist recht simpel gehalten. Lediglich in der Flieger-Schule werden Neulinge mit Zwischensequenzen in Spielgrafik-Optik verwöhnt. Noch findet der Lehrgang ausschließlich in englischer Sprache statt, die deutsche Version des Spiels kommt später auf den Markt. Um die Steuerung der einfachen Maschinen meistern zu können, werdet ihr in der Theorie und Praxis mit den Grundlagen vertraut gemacht. Wer möchte, darf mit allen Realismus-Optionen auf „An" fliegen, was dann aber auch höllisch schwer ist.
Einsteigerfreundlich
Wer sich lieber auf die Luftkämpfe und die Umgebung konzentrieren will, als Motorluftklappen zu kontrollieren und das Spritgemisch abzustimmen, kann alle erdenklichen Cheats, beziehungsweise entsprechende Optionen wählen. So könnt ihr den Motor automatisch einstellen lassen oder bei Flügen zum nächsten Wegpunkt an den Autopiloten übergeben. Wer sich nach zu vielen Abstürzen und fehlgeschlagenen Missionen endlich mal fühlen möchte wie Supermann, darf sogar den Schaden abstellen und unendlich Munition und Treibstoff laden. Dies ist erfreulicheinsteigerfreundlich, denn so können Neulinge auch stufenweise den Realismus hochschrauben.
In der vorliegenden Version sind die Flugzeuge Albatros D.5, Fokker D.VII, Spad S.XIII und Nieuport Nie.28 verfügbar. Weitere werden als kostenpflichtige Downloads folgen, wobei die Nieuport Nie.17 bereits erhältlich ist. Wir halten diese Zusatz-Downloads für nicht gerade kundenfreundlich, denn schließlich handelt es sich um ein Vollpreis-Spiel. Eure abwechslungsreich gestalteten Einsätze sindin die Sparten Freiflug, Szenario und Karriere-Modus unterteilt. Die Aufgaben reichen vom Abschießen feindlicher Ballons, über das Abfangen gegnerischer Aufklärungsflüge bis zum Geleitschutz für die eigenen Panzer.
Simulation pur
Immer wieder konnte uns Rise of Flight mit großem Realismus überzeugen. Wunderbare französische Landschaften, das Wetter oder das großartige Flugmodell sind Belege dafür. Außerdem erlebt ihr stotternde Motoren und haarsträubende (aber durchaus zeitgemäße) Fehlfunktionen der Maschinengewehre, die per Durchladen behoben werden müssen. Nicht zu vergessen natürlich die detailgetreu nachgebauten Flugzeuge mit ihrem realistischem Schadensmodell. Wer die erforderliche Hardware besitzt, darf sich dank TrackIR in eine atemberaubende 3D-Spielwelt begeben und sich mittendrin fühlen, statt nur dabei.
Wo wir gerade bei Hardware sind: Ohne Joystick solltet ihr euch nicht an Rise of Flight setzen. Das vermiest nämlich nicht nur das Feeling, sondern erschwert zusätzlich das Spiel unnötig. Auch euer Rechner sollte nicht allzu schwach auf der Brust sein, wenn ihr wirklich die ganze grafische Pracht genießen wollt. Unser Testsystem lief meist ordentlich, bei den Tutorial-Videos hatten wir allerdings mit Ruckelorgien und Soundaussetzern zu kämpfen. Das Verändern der Spielgeschwindigkeit führte ebenfalls zu Problemen, wenn wir bei langen Flügen zum nächsten Wegpunkt die Zeit beschleunigten. Als letzten Kritikpunkt an der sonst sehr ordentlichen Simulationwollen wir noch die langen Ladezeiten erwähnen.
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