Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Ratchet & Clank: Nexus : Schraubenwahnsinn

  • PS3
Von  |  | Kommentieren

Der liebenswerte Lombax und sein Roboterkumpel regieren seit über einem Jahrzehnt in Sonys Jump-'n'-Run-Olymp, doch die letzten beiden Abenteuer haben sich von den Wurzeln der Serie immer weiter entfernt. Das soll Ratchet & Clank: Nexus ändern. Insomniacs Abschiedsgeschenk für die PlayStation 3 verquickt erneut actionreiche Kämpfe mit kniffligen Hüpfpassagen – und hat darüber hinaus einige neue Ideen im Gepäck. Wir konnten einen Monat vor der Veröffentlichung schon mal ein paar Schrauben einsammeln.

Der flauschige Mechaniker mit einer Vorliebe für Schrauben und sein hochintelligenter Blechbegleiter sind zurück. Nachdem die enorm erfolgreiche Jump-'n'-Run Serie zuletzt mit dem Tower-Defense-Ableger Ratchet & Clank: Qforce etwas nachließ, beweisen die kreativen Köpfe von Insomniac Games, dass das ungleiche Duo auch mit dem zwölften Serienteil noch für frischen Wind und hochgezogene Mundwinkel sorgen kann. Schon der Auftakt von Ratchet & Clank: Nexus ist spannend inszeniert und holt gleich ein paar neue Ideen aus dem Gepäck. Mit den Magnetschuhen ausgerüstet hüpfen wir durch die Schwerelosigkeit des Weltalls, während unser Raumschiff im Asteroidenhagel langsam auseinanderfällt. Also springen wir von einer magnetischen Oberfläche auf die andere, teils unter Zeitdruck, weil andere Schiffe auf uns zurasen, verkloppen Gegner und kraxeln ins Cockpit – nur um am Ende eine Bruchlandung hinzulegen.

Abschluss der Future-Trilogie

Der jüngste und letzte Serienspross für die PS3 markiert das Ende der Future-Trilogie, die 2007 mit Tools of Destruction ihren Anfang nahm, und schließt lückenlos an die Handlung von A Crack in Time an. Nach einer langen Katz-und-Maus-Jagd haben Ratchet und Clank die kriminelle Vendra Prog endlich gefasst und sind zu Beginn des Spiels auf dem Weg zum Vartax-Gefangenenlager. Blöderweise kommt es bei der Eskorte zu einem Zwischenfall: Vendra erwacht aus dem Kryoschlummer, büchst aus ihrem Käfig aus und lässt die Gravitationsgeneratoren knistern – was für einige erfrischende Rätsel sorgt. Ehe ihr euch verseht, baumelt ihr verkehrt herum an der Decke und bahnt euch einen Weg durch das Raumschiff. Doch all die Mühe nützt nichts: Vendras Bruder Neftin bekommt Wind von der Sache und eilt seinem Schwesterherz mit Feuerkraft zu Hilfe. Ratchets Schiff zerschellt im Orbit und strandet am Rande der Galaxie auf dem Planeten Yerek.

Es ist klar wie Kloßbrühe, dass die beiden Unholde nicht ungestraft durch den Kosmos düsen dürfen. Und so gilt es auch in Ratchet & Clank: Nexus, allerhand skurrile Kreaturen zu verdreschen, Missionen zur erfüllen und den Erzfeinden das Handwerk zu legen. Nebenbei sammelt ihr die serientypischen Schrauben, um Waffen zu kaufen und aufzurüsten. Leider müsst ihr auf die urkomischen Cartoon-Filmchen aus dem Vorgänger verzichten; die Waffen lassen sich stattdessen beim Händler direkt ausprobieren. In unserer Demoversion, die das erste Kapitel umfasste, ballerten wir uns unter anderem mit der Blaster-Kanone und einer Art Laser-Schrotflinte durch die Gegnermeute. Unser Favorit ist jedoch die Albtraumbox: eine kleine Überraschungskiste, die Feinde anlockt und aus der schließlich eine scheußlich-schrullige Apparatur springt – wie die Halloween-Edition eines Schachtelteufels. Herrlich!

Bitte lächeln!

Der serientypische Humor spiegelt sich auch im verschrobenen Monster- und Charakterdesign wider und blitzt immer wieder in Form von kurzen Dialogwitzen oder Slapstick-Einlagen in den handlungstragenden Zwischensequenzen auf. Bekommt ihr es in den schummrigen Höhlen unter anderem mit violetten Insektenkrabben zu tun, die aus pulsierenden Kokons platzen, wollen euch im Dschungel an der Erdoberfläche kleine Pilzwesen ans Leder. Wie gewohnt verbessern sich die Flinten und Gadgets bei Gebrauch automatisch – in unserer Version war aber schon bei Stufe drei Schluss. Immerhin mutieren die Schießprügel dann zu einer besonders eindrucksvollen Variante. So zerteilen sich etwa die Granaten beim Aufprall und springen durch die Gegnerreihen, wohingegen ihr beim aufgerüsteten Blaster in bester Tomb-Raider-Manier gleich zwei Modelle schwingen dürft. Noch mehr Individualisierung erlaubt das seltene Raritarium, das ihr in versteckten Passagen findet.

Ratchet & Clank: Nexus - Video Preview
Ratchet & Clank: Nexus zu spielen ist, als komme man nach langer Zeit wieder nach Hause. Wir haben für euch vorab mal in den dritten Teil der Future-Trilogie reingeschaut.

Von Portal abgekupfert

Die Entwickler haben sich jedoch nicht auf die faule Haut gelegt und den beiden Helden neben den aufgepeppten Magnetschuhen weitere neue Extras spendiert. Mit der Portalkanone weht sogar ein Hauch von Portal durchs Abenteuer. Anders als in Valves Knobelhit lassen sich Portale jedoch nur an vorgegebenen Stellen errichten, zwischen denen schließlich ein Energiestrom fließt, der euch von A nach B befördert. Eine nette Idee, zumal ihr im Laufe des Spiels immer wieder euer Köpfchen anstrengen und Portale sogar über Kreuz aktivieren müsst, um zum Zielort zu gelangen. Bislang sind die Rätsel jedoch zu einfach gestrickt, um euer Gehirn wirklich zum Qualmen zu bringen. Die Lösung ist meist offensichtlich und bedarf keiner Experimente. Hier dürfen sich die Entwickler ruhig mehr zutrauen.

Lobenswert: Rasante Schusswechsel und knifflige Sprungpassagen wechseln sich abermals regelmäßig ab. Habt ihr kurz in den effektgeladenen Auseinandersetzungen die Sau rausgelassen und sämtliche Gegner zermatscht, dauert es nicht lange bis zur nächsten Kopfnuss. Neu sind in diesem Zusammenhang auch die Dimensionswechsel in den Nether. Mit dem sogenannten Rift-Cracker, den ihr noch auf dem Planeten Yerek erhaltet, könnt ihr nämlich Risse in Steinwänden erkennen und mit Clank in eine Paralleldimension hüpfen. Der Clou: Diese Abschnitte, in denen ihr die Erdanziehungskraft beliebig verändern könnt, sind komplett in stimmiger 2-D-Grafik gehalten. Auf Knopfdruck lasst ihr Kisten von der Decke purzeln, gleitet durch Stachelfallen und lockt schließlich eine grunzende Nether-Bestie in den Dimensionsspalt, damit sie sich in der Steinwand verbeißt und euch den Weg freimacht.

Ratchet & Clank: Nexus ist der letzte Serienteil für die PlayStation 3, weswegen die Entwickler die Grafik noch einmal aufpoliert haben. Allem voran die malerisch schöne Ausleuchtung zaubert einige hübsche Kulissen auf den Bildschirm. Auch am Klang haben wir bisher nichts auszusetzen. Nach rund einer Stunde haben wir den ersten Zwischenboss geplättet, Tausende Schräubchen gesammelt und Yerek vollständig erkundet. Als wir gerade in die Aphelion, Ratchets kleines Raumschiff, steigen und das Weltall unsicher machen wollen, endet unsere Demoversion. Wir sind gespannt, ob die Entwickler das hohe Niveau im fertigen Spiel halten können und ob Ratchet & Clank einen würdigen Abschluss auf der PS3 feiern.

Fazit

Mirco Kämpfer - Portraitvon Mirco Kämpfer

Ratchet & Clank: Nexus zu spielen ist, als komme man nach langer Zeit wieder nach Hause. Sofort nach dem Start habe ich die ersten Kisten zerdeppert und dem hypnotisierenden Klimpern gelauscht. Das macht selbst beim zwölften Mal noch Laune, zumal der jüngste Serienspross entgegen meinen Erwartungen reichlich neue Ideen im Gepäck hat. Portalkanone und Rift-Cracker sorgen auch nach über zehn Jahren noch für frischen Wind, währen alte Serientugenden wie der Humor sowie der reibungslose Genremix nicht vernachlässigt werden. Bleibt zu hoffen, dass Insomniac dieses Niveau über das gesamte Spiel halten kann und noch ein paar knifflige Rätsel in petto hat. Ich freue mich riesig auf ein Wiedersehen mit dem sympathischen Duo.

Kommentarezum Artikel