Test - Rambo: The Video Game : Töten, um zu leben …
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Anfang der 80er-Jahre schuf Regisseur Ted Kotcheff mit der Verfilmung des Romans „First Blood“ einen Meilenstein des Gewalt-Action-Kinos. Rambo war geboren. Kaum ein Filmcharakter ist so sehr mit einem Schauspieler verbunden wie der grimmige Soldat mit Sylvester Stallone. Nun, fast 30 Jahre nach seinem Erstauftritt, wirft Entwickler Teyon Rambo: The Video Game auf den Markt.
Kurzfassung der nachfolgenden Zeilen: Ja, Rambo ist extrem dumm. Ja, Rambo ist extrem eintönig. Ja, Rambo ist technisch unter aller Sau. Ja, Rambo wirft ein schlechtes Licht auf die Filme. Ja, Rambo dauert nur rund vier Stunden und ihr solltet dieses Werk des Teufels für den Preis von rund 30 Euro nicht kaufen.
Rail-Shooter sind das Fast Food des Action-Genres. Der Spieler bekommt keinerlei Möglichkeit, Level zu erkunden, und hangelt sich strikt nach Vorgabe des Spiels durch die Welt - von Abschnitt zu Abschnitt zu Abschnitt. So auch bei Rambo: The Video Game. Prinzipiell ist gegen Rail-Shooter nichts einzuwenden, schließlich bereichern sie Spielhallen auf der ganzen Welt um kurzweilige Action. Im Jahr 2014 mit dieser wirklich dicken Marke im Rücken bietet Rambo: The Video Game allerdings zu wenig, um in irgendeiner Form relevant für die Spiele-Fans zu sein.
Trauriger Rambo
Direkt zu Beginn – inklusive Rechtschreibfehlern im Menü – werden wir in die rund vier Stunden lange Kampagne geworfen. Es beginnt mit einer In-Game-Sequenz und der Beerdigung von Rambo. Traurige Musik, mieser Sound und eine Grafik, die gerade einmal auf PlayStation-2-Niveau ist. In einer Rückblende schlüpfen wir dann direkt in die Haut von Rambo und erleben seinen Weg durch die (Gameplay)-Hölle und massig Anlehnungen an die drei "Rambo"-Filme.
Spielerisch wiederholt sich der Titel Stunde um Stunde. Gegner tauchen auf dem Bildschirm auf, werden in Moorhuhn-Manier erschossen und Erfahrungspunkte fürs Töten werden eingesammelt. Mit den Erfahrungspunkten kauft man sich Verbesserungen für Rambo. Sollte die Energie einmal zu Ende gehen, weil ihr zu langsam in Deckung gegangen seid, so steht euch ein Wutmodus zur Verfügung. Aktiviert ihr ihn, regeneriert sich die Lebensanzeige nach jeder erfolgreichen Tötung eines Feindes. Geht es mal nicht in bester Rambo-Manier durch die Welten, müsst ihr Schleicheinlagen absolvieren. Dabei tötet ihr mit dem Messer und per Quick-Time-Events. Das macht allerdings noch weniger Spaß als der ohnehin schon stumpfe restliche Teil von Rambo: The Video Game.
Spaß?
Das eigentlich Traurige an Rambo: The Video Game ist, dass der größte Spaß genau dann aufkommt, wenn der Titel sich nicht ernst nimmt, massenhaft Gegner auf einen zustürmen, Militärmusik erklingt und man das (gar nicht so miese) Quick-Time-Event zum Nachladen unter Stress „spielt“. Wenn in diesem Moment noch ein Spruch von Rambo aus den Boxen ertönt, dann passt das zwar, ist aber dennoch meilenweit von einem guten oder durchschnittlichen Spielerlebnis entfernt. Um Interessierten ein wenig Restspannung zu lassen, verraten wir nichts vom Ausgang der Geschichte – so kann sich die Handvoll motivierter Spieler noch durch den Action-Titel kämpfen. Schade, Rambo.
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