Preview - Project Spark : Spielentwicklung 2.0
- One
Sony hat es bereits vorgemacht und mit LittleBigPlanet oder ModNation Racers das Potential von zugänglichen Editoren in Spielen erkannt. Minecraft hat das Prinzip letzten Endes perfektioniert und Millionen Spieler auf der ganzen Welt zu Erschaffern einzigartiger Welten gemacht. Microsoft möchte nun auf den Zug aufspringen und wagt mit Project Spark einen ersten Schritt in dieses Territorium.
Project Spark versteht sich nicht einfach als klassischer Editor für die Xbox One. Vielmehr ist das neueste Projekt der Microsoft Game Studios ein mächtiges Werkzeug, mit dem ihr in kürzester Zeit eigene Ideen virtuell verwirklicht. Die Erstellung von Inhalten funktioniert über das klassische Gamepad, via Sprachsteuerung oder mit SmartGlass-Tablets. Die Bedienung stellt sich dabei als einfach und komfortabel heraus. Inhalten können auf verschiedene Art und Weise erstellt werden. Ihr könnt beispielsweise alles von Grund auf alleine erstellen und euch im Design der Welt, Figuren, Verhaltensmuster und Spielmechanik frei austoben.
Ihr könnt euch allerdings auch am "Narrative Editor" versuchen und euer eigenes Abenteuer zusammenstellen, indem spezifische Fragen vom System beantwortet werden. So müsst ihr entscheiden, wie die Art der Spielwelt ausfallen soll, welcher Schauplatz genutzt wird, den Helden auswählen und den ultimativen Endboss bestimmen. Habt ihr den Standort des Endbosses auserkoren, könnt ihr den Weg zum Startpunkt ziehen. Der Clou: Gegner werden auf der Wegstrecke automatisch erstellt und platziert.
Auf dem Weg zum Endboss tauchen zudem Fragezeichen auf, die zufällig generierte Nebenmissionen darstellen. Die Auswahl der Nebenaufgaben war dabei so groß, dass sich der Entwickler während der eigenen Präsentation überfordert fühlte und nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Neben dem Erstellen eigener Inhalte könnt ihr auch die Kreationen anderer Spieler bearbeiten und weiterführen. Wie mächtig der Editor jedoch tatsächlich ist, hat sich während der Testphase von Project Spark gezeigt.
In dieser haben Testspieler jede Waffe aus Halo nachgebaut oder eine komplette Folge "Miami Vice" mit selbst geschriebenen Dialogen kreiert. Ein Entwickler bastelte darüber hinaus ein Rollenspiel mit rundenbasierten Kämpfen, freischaltbaren Fähigkeiten und Levelsystem. Währenddessen werkelte ein Praktikant an einem Pilot-Wings-Abklatsch. Diese Beispiele sollen nur einen kleinen Eindruck von den enormen Möglichkeiten des Editors vermitteln.
Doch es geht noch weiter. Habt ihr erst einmal einen Charakter erschaffen, geht es an die Feinarbeit. Verhaltensmuster und Charakterzüge wollen bestimmt und einzelne Bewegungsabläufe ausgewählt werden. Habt ihr das erledigt, könnt euch mit Eigenschaftswerten, wie Sprunghöhe oder Sprunggeschwindigkeit, herumschlagen. Ihr habt noch nicht genug? Dann legt doch fest, ob der Charakter einen doppelten, dreifachen oder gar einen vierfachen Sprung ausführen soll.
So soll euch das Gefühl vermittelt werden, dass jede Idee umsetzbar ist. Um dies zu gewährleisten, wird euch Project Spark nicht nur bei der Charakterentwicklung unter die Arme greifen, sondern auch im Umgebungsdesign zur Seite stehen. Dank der Biom-Brush-Funktion könnt ihr im Handumdrehen eine reichhaltige Vegetation entwickeln. Allerdings können Schauplätze nicht unendlich groß gestaltet werden. Um dennoch für eine große Spielwelt zu sorgen, dürft ihr einzelne Gebiete miteinander verbinden. Auch die Anzahl der Charaktere und Objekte ist begrenzt – laut Entwickler hat bisher jedoch noch niemand die Grenzen ausgeschöpft.
Wollt ihr euch nicht mit tiefgründigen Technikdetails auseinandersetzen, fabriziert ihr eure eigene Spielwelt einfach auf spielerische Art und Weise. Dies passiert, indem ihr mit eurem Charakter durch die Gegend lauft, währenddessen sich Wege unter seinen Füßen bilden. Mit Geschossen können in diesem Modus auch Tunnel und dergleichen gebaut werden.
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