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Test - Professor Layton und die Schatulle der Pandora : Mörderisch knifflige Rätsel?

  • DS(i)
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Eine Zugfahrt voller Rätsel: Die Fortsetzung zum DS-Hit Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf bietet Nachschub für Knobelfreunde. Wir haben ein Zugticket gelöst und so manche Hirnmarter in Kauf genommen, um zu überprüfen, ob Professor Layton und die Schatulle der Pandora mit dem erfolgreichen Vorgänger mithalten kann.

Auf Mördersuche

Ein Mord muss aufgeklärt werden. Wer wäre hierfür besser geeignet als Professor Layton und sein vorlauter Assistent Luke? Nun ja, wahrscheinlich so ziemlich jeder Kriminologe. Denn der Gentleman Layton ist eigentlich mehr der stets höflich bedachte Fachmann für Puzzles, Knobeleien und logisches Entwirren von vertrackten Rätseln. Aber ein ungelöster Mord ist ja auch sowas wie ein Rätsel und die Polizei ist in dem vorliegenden Fall alles andere als ein kompetenter Haufen. Mysteriös ist der Mord tatsächlich: Laytons alter Lehrmeister experimentierte mit der Schatulle der Pandora - einer geheimnisvollen Schachtel, die genau wie die Büchse der Pandora Tod und Verderben über denjenigen bringen soll, der sie öffnet. Layton und Luke machen sich auf, den Mordfall zu lösen und hinter das Geheimnis der Schatulle der Pandora zu kommen.

Die wenigen Spuren am Ort des Verbrechens verschlagen die beiden Knobelexperten auf einen Luxuszug. Anstatt die Urlaubsreise zu genießen, müssen sich Layton und Luke allerdings mit so manch skurrilem Zuggast, mit bockigem Personal und natürlich vielen Rätseln herumschlagen. Die Handlung des Spiels wird zwischen den Puzzles teils in Standbildern, teils in aufwendigen Zeichentrickfilmsequenzen weitergesponnen. Originell oder spannend ist die Geschichte zwar nicht, die Mord-im Orientexperess-Atmosphäre kommt jedoch ganz gut rüber. Außerdem sind die mitunter schrägen Charaktere irgendwie liebenswert und auch die Schauplätze können überzeugen.

Alles dreht sich um Rätsel

Wie schon sein Vorgänger ist Professor Layton und die Schatulle der Pandora kein waschechtes Point-&-Click-Adventure. Zwar erkundet ihr die Umgebung gewohnt per Stylus-Klick auf dem Touchscreen, wechselt so zwischen den Räumen und sprecht Personen an, im Zentrum stehen aber die klassischen Rätsel. Alle paar Schritte taucht - häufig unvermittelt - eine Rätselaufgabe auf, die es zu lösen gilt. Zwar haben die Entwickler versucht, die Aufgaben etwas besser mit der Geschichte zu verweben, so recht ist ihnen das aber wie schon beim Erstling nicht gelungen. Das bedeutet, dass ihr wieder beispielsweise ein Schiebepuzzle oder eine Denknuss um das richtige Umgießen von Flüssigkeiten vorgesetzt bekommt, ohne dass diese inhaltlich überhaupt zur aktuellen Situation rund um Layton und Luke passen.

Professor Layton and Pandora's Box - Launch Trailer
Mit Professor Layton and Pandora's Box ist in den USA der zweite Teil der sehr erfolgreichen Rätsel-Reihe erschienen. Dieser Launch Trailer gibt erste Einblicke über die Story.

Die Bandbreite der Rätsel ist dann auch enorm groß. Viele der Kopfnüsse kennt ihr etwa aus Rätselheftchen, aus der Spaß-Seite in Tageszeitungen oder aus sonstigen Knobelgelegenheiten. Weitere Rätsel sind Varianten solcher bekannten Aufgaben, andere wirken ausnahmsweise mal frisch. Ein einfaches Beispiel: Ihr habt 16 Felder mit insgesamt vier unterschiedlichen Feldtypen und müsst nun Linien so zwischen den Feldern ziehen, dass vier Gruppen aus Feldern bestehen, in denen kein Feldtyp mehrmals vertreten ist. Ein andermal seht ihr den Speisewagen von oben und erhaltet Hinweise im Stil von: „Herr Müller sitzt im Gang. Frau Meier sitzt ihrem Mann gegenüber. Die Erichs haben nebeneinander Platz genommen. Umkreise Frau Thommen." Praktisch: Mit versteckten Münzen schaltet ihr Tipps frei, eine Notizfunktion kann ebenso beim Lösen der Aufgaben helfen.

Harmlos netter Zeichentrick mit großem Umfang

Natürlich kommt es vor allem auf euer Knobeltalent sowie auf eure Rätselerfahrung an, ob ihr die Aufgaben als schwierig oder einfach taxiert. Allgemein beginnt das Spiel allerdings etwas simpler als sein Vorgänger, zieht danach jedoch schnell an. Beim Umfang kann man nicht meckern: Über 150 Rätsel warten darauf, eure Gehirnzellen zum Rauchen zu bringen. Erfreulicherweise müsst ihr euch nicht mit einer komplizierten Steuerung herumschlagen. Bonusrätsel, wie beispielsweise jederzeit aufrufbare Minispiele rund um einen Hamster in eurer Tasche, kommen noch dazu. Ihr müsst nicht alle Rätsel lösen, schaltet aber so nach und nach mehr Aufgaben frei. Darüber hinaus verspricht Nintendo, 33 Wochen lang nach der Veröffentlichung des Titels jede Woche ein neues Rätsel als Wi-Fi-Download zur Verfügung zu stellen.

Bei der Inszenierung blieb sich Level 5 treu: Das neue Abenteuer sieht im Grunde genauso aus wie Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf. Erneut wird euch ein liebevoll warmherziger Grafikstil vorgesetzt, der irgendwo zwischen japanischen Animes und europäischem Zeichentrick oder viktorianischen Kinderbüchern angesiedelt ist. Erst auf den zweiten Blick ist eine gewisse Steigerung erkennbar: Die Schauplätze sind mitunter leicht detaillierter und haben teilweise mehr Animationen zu bieten. Des Weiteren hat die Anzahl der Zwischensequenzen in Videoform deutlich zugenommen. Dasselbe gilt für die beeindruckend umfangreiche Sprachausgabe. Diese erklingt komplett auf Deutsch und ist, abgesehen von einem leichten Rauschen und einigen wenigen nervigen Stimmen, richtig gut gelungen.

Fazit

von David Stöckli
Professor Laytons Mordgeschichte ist so brav, dass selbst Kinder den DS nicht vor Angst und Spannung fallen lassen werden. Stattdessen überzeugt der Titel wie schon sein Vorgänger durch seine sympathisch präsentierten, wenn auch sehr klassischen Rätsel sowie die bezaubernde Stimmung, die euch von der ersten Minute an in einen warmherzigen Zeichentrickfilm voller Denksport versetzt. Umso erfreulicher, dass sich hinter dem leicht zugänglichen und einfach zu bedienenden Denkspiel ein Schwergewicht mit insgesamt weit über 150 Rätseln verbirgt. Wer auf ganz unterschiedliche Rätsel in schöner Verpackung steht (und wer tut das nicht), sollte sich Laytons charmanter Zugfahrt anschließen. Fans des Vorgängers greifen sowieso blind zu.

Überblick

Pro

  • große Bandbreite an Rätseln
  • clevere Knobeleien
  • komfortable Steuerung
  • liebevolle Inszenierung

Contra

  • Geschichte könnte spannender sein
  • Rätsel passen inhaltlich oft nicht zum Geschehen
  • geringer Wiederspielwert

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