Test - Pro Evolution Soccer 5 (PSP) : Pro Evolution Soccer 5 (PSP)
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Die ’Pro Evolution Soccer’-Reihe zählt auf PC und Konsolen zu den beliebtesten Kicker-Spielen. Nun wagt Konami eine Umsetzung der aktuellsten Version auf Sonys PlayStation Portable. Weshalb die Fußball-Simulation im Taschenformat nicht ganz zur Höchstform aufläuft, verraten wir im Test.
'Pro Evolution Soccer 5' stellt sich auch auf der PlayStation Portable der Herausforderung durch die Konkurrenz aus dem Hause Electronic Arts. Die Vorzeichen sind allerdings die gleichen wie schon auf den Heimkonsolen. Während 'FIFA 06' auch auf dem Handheld mit einer starken Präsentation und dem dicken Lizenzpaket glänzt, überzeugt Konamis Sportsimulation mit packenden Torszenen, einer guten Steuerung und der authentischeren Umsetzung der Faszination Fußball. Gespart wird lediglich bei den Lizenzen: Denn während sich in 'FIFA 06' der FC Bayern München, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen gegenüberstehen, kämpfen bei 'Pro Evolution Soccer 5' lediglich Mannschaften wie Isar, Autostadt und Westfalen um die Meisterschaft. Für deutsche Fußballfans ein echter Stimmungskiller.
Wo geht's zum Meisterliga-Modus?An Spielmodi serviert 'Pro Evolution Soccer 5' mit dem Trainingsmodus, dem schnellen Spiel und der Simulation einer vollständigen Saison gewohnte Kost. Auf den Meisterliga-Modus, das eigentliche Herzstück des großen PlayStation-2-Bruders, wurde hingegen verzichtet. Warum sich das Spiel ausgerechnet seiner größten Stärke selbst beraubt, ist nicht nachvollziehbar. Einziger Trost: Der implementierte Mehrspieler-Modus, bei dem zwei Spieler via Wi-Fi gegeneinander antreten dürfen, ist richtig gut gelungen. Der Netzwerkcode ist sauber programmiert und erlaubt zu jeder Zeit ein flüssiges Spielen. Die durchdachte Matchmaking-Software zeichnet diesen Punkt zudem aus.
Die eigentliche Spieldarstellung ist dann auch auf der PSP hervorragend: Auf dem virtuellen Rasen passiert nichts, was sich nicht auch in jedem Stadion Europas nahezu genauso abspielen könnte. Die Ballphysik ist glaubwürdig, die KI eine Wucht und das Verhalten der Spieler absolut realistisch. Die Kicker fighten um jeden Ball, richten sich ihrem Spielsystem gemäß taktisch klug aus und lassen sehenswerte Spielzüge vom Stapel. Einzig die subjektiv höhere Spielgeschwindigkeit gibt etwas Anlass zur Kritik. Das Spielgeschehen wird dadurch eine Spur hektischer, als man es von den Heimkonsolen-Versionen gewohnt ist. Dennoch: Die packende Live-Übertragungs-Atmosphäre wird durch unzählige Details weiter verfeinert. Verletzte Spieler werden an der Seitenauslinie behandelt, Schieds- und Linienrichter erkennen irreguläre Tore ab und die Zuschauer peitschen lautstark ihre Mannschaft nach vorne. Vor allem die Leistung der Unparteiischen ist enorm: Indirektes Abseits, direkter Freistoß, gelbe Karte, rote Karte, Notbremse – alles kein Problem für die hervorragend geschulten KI-Referees.
Technisch farblosSchade, dass 'Pro Evolution Soccer 5' bei der Technik in einem waschechten Formtief steckt. Die PSP-Umsetzung des Fußballspektakels krankt plattformbedingt an einer polygonärmeren Grafik und sehr hohen Ladezeiten. Die Reduzierung auf eine Kameraperspektive mit drei Zoom-Stufen ist ein weiteres Ärgernis, das sich negativ auf die Spielübersicht auswirkt. Außerdem missfällt uns das Fehlen eines Kommentators, der die Ereignisse auf dem Spielfeld verbal begleitet. Klar, die für die Heimkonsolen-Varianten verpflichteten Wolff Fuss und Hansi Küpper sind bisweilen echte Vollpfosten, bringen aber immerhin etwas Leben in die Partien, das der PSP-Version nun gänzlich fehlt. Schade.
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