Preview - Pro Evolution Soccer 2015 : Des Königs neue Kleider
- PS4
Zwischen Einwurf und Einblick: Diese Preview zu Pro Evolution Soccer 2015 dient dazu, alle bisher unentschlossenen Fußballsympathisanten davor zu warnen, das Fußballjahr zu früh abzuschließen. Denn Pro Evolution Soccer 2015 ist bereits in der uns jetzt vorliegenden Version ein echt dickes Brett.
Erinnern wir uns: Konami brachte mit Pro Evolution Soccer 6 eines der großartigsten Fußballspiele auf den Markt. Danach wurde es recht ruhig um die Reihe, sie schaffte zu Beginn nur schwer den Sprung auf die Xbox 360 und PlayStation 3. Gleichzeitig wurde der bitterste Konkurrent, die FIFA-Serie von Electronic Arts, spielerisch immer stärker. Danach glichen sich die Konkurrenten an – spätestens beim Umstieg auf Xbox One und PlayStation 4 Ende 2013 verpasste Konami allerdings die Großchance und veröffentlichte Pro Evolution Soccer 2014 ausschließlich für die alte Konsolengeneration.
Jetzt gibt es Pro Evolution Soccer also das erste Mal für die derzeit aktuelle Konsolengeneration. Während FIFA 15 bereits seit einigen Wochen in den Laufwerken von PlayStation 4 und Xbox One rotiert, wird sich Pro Evolution Soccer 2015 erst im November dazugesellen. Wie es aktuell aussieht, wird es ein von vielen unerwarteter Paukenschlag. Die Position des Außenseiters ist es, die Pro Evolution Soccer 2015 so gut steht.
Auf der einen Seite das mit den Lizenzen und FIFA Ultimate Team protzende FIFA 15, auf der anderen Seite Pro Evolution Soccer 2015 mit dicker Meisterliga, der feinen (wenn auch nicht kompletten) Champions League und der Liebe zum Detail. Das Menü von Pro Evolution Soccer 2015 macht es vor: Es ist spartanischer als zuvor, unterteilt in Reiter und Kacheln – ähnlich wie bei FIFA 15. Die Vorlieben werden auf der Startseite präsentiert, können aber auch nach Belieben sortiert und angeheftet werden. So habt ihr flotten Zugang zu den für euch wichtigsten Spielmodi.
Wichtig ist aufm Platz
Auch in diesem Jahr lässt Pro Evolution Soccer 2015 viele Lizenzen vermissen. Als Deutscher freut man sich unter anderem über den FC Bayern München, Schalke 04 und Bayer Leverkusen. Die Engländer bekommen Manchester United. Es sind immer wieder vereinzelt Mannschaften komplett lizenziert, bei einem Großteil gibt es jedoch lediglich die echten Spielernamen und Gesichter. Sehen wir darüber hinweg und schauen auf den Platz, entdecken wir eine sich großartig anfühlende Fußballsimulation.
Die Spieler unterscheiden sich nicht nur äußerlich markant, sie zeigen auch körperliche Unterschiede, wenn es darum geht, Bälle anzunehmen oder sie zu verteidigen, zu schießen oder zu passen. Anders als bei FIFA ist Geschwindigkeit hier nicht der wichtigste Faktor. Viel wichtiger ist, dass der ballführende Spieler den Ball auch wirklich führt, statt ihn lediglich mitzuschleifen. Ein Reus bewegt sich anders als ein Balotelli, ein Götze oder ein Ribery. Auf dem Feld spürt man die Unterschiede deutlich, was es enorm spannend macht, neue Teams auszuprobieren und neue Spieler und deren Fertigkeiten zu entdecken. Auch der Ball fühlt sich sehr gut und „frei“ an, er wird verstolpert und bewegt sich akkurat über den Rasen.
Bereits in den Menüs wird die moderne Ausrichtung von Pro Evolution Soccer 2015 deutlich. Während im Hintergrund Musik à la Linkin Park aus den Boxen schallt, werden Offline- und Online-Modi fein säuberlich sortiert. Auch im Spiel selbst dominiert der Sound. Hier ist Pro Evolution Soccer 2015 schon in dieser noch frühen Version mindestens gleichauf mit FIFA 15.
Die Tribünen sind laut, die Zuschauer besingen die einzelnen Spielzüge und die Kommentatoren sind – auch auf Deutsch – wirklich gut. Sie versuchen das Spiel zu „lesen“, kommentieren, was in der Zukunft des Spiels passieren muss, anstatt bereits geschehene Ereignisse erneut zu wiederholen. Das ist schon eine andere Klasse als die ewig gleichen, oftmals unpassenden Sprüche bei FIFA 15. Je nachdem wie stark der Ball gespielt wird, vernimmt man einen dumpfen Schuss, was diesen Effekt verstärkt. Das klingt sehr gut, da es sich fantastisch ins Spiel integriert.
Das Drumherum aka die Meisterliga
In Sachen Modi macht Pro Evolution Soccer 2015 es richtig: Es gibt Freundschaftsspiele, Karrieremodi und – das Herzstück der Serie – den Meisterligamodus. Ihr übernehmt ein bereits vorhandenes oder neues Team, müsst als Trainer, Manager und Spieler funktionieren. Ihr erwirtschaftet Geld durch Eintrittspreise, verhandelt mit Spielern und Vereinen, schaut auf die Zufriedenheit eurer Stars und haltet den Laden am Laufen. Der Online-Modus war leider nicht anspielbar.
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