Test - PlaySeat Project CARS : Bequemer Rennsitz
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Klar, Lenkräder für Rennspiele kann man zumeist bequem und problemlos am Schreibtisch festdengeln. Aber mit einem Rennsitz kommt natürlich viel mehr Atmosphäre auf. PlaySeat beschäftigt sich schon länger damit, bequeme Sitzgelegenheiten für Zocker herzustellen. Erst kürzlich wurde der PlaySeat Project CARS vorgestellt, den wir nun einem ausführlichen Test unterziehen konnten – sogar unter Kampfbedingungen im Livestream.
399 Euro kostet solch ein Rennsitz. Keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass ein gutes Lenkrad auch mal eben um die 500 Euro aus der Börse zieht. Aber dem Enthusiasten ist nichts zu teuer, von daher haben Rennsitze natürlich ihre Berechtigung – vorausgesetzt, man hat genug Platz in der Bude. Aber auch daran haben die Hersteller gedacht. Wir haben uns das Basismodell geschnappt und zusätzlich zur Antirutschmatte und zur Halterung für eine Gangschaltung gegriffen.
Der Sitz ist gut verpackt und schnell aufgebaut, zumal PlaySeat daran gedacht hat, das erforderliche Werkzeug beizulegen. Das sei lobend erwähnt, ist es doch keine Selbstverständlichkeit. Einmal aufgebaut, fällt sofort auf, dass der Sitz erfreulich kompakt verstaubar ist. Schiebt ihr Lenksäule und Pedalausleger komplett rein und klappt die Rückenlehne um, nimmt der Sitz gar nicht mal so viel Platz ein. Mit rund 20 kg ist er zudem kein brutales Schwergewicht, hält aber trotzdem laut Herstellerangaben Personen mit einem Gewicht von 20 bis 122 kg mit einer Körpergröße von 1,20 bis 2,20 m aus.
Die Verstellmöglichkeiten des Rennsitzes sind grundsätzlich gut. Sowohl die Höhe der Lenkradbefestigung als auch die Entfernung zu den Pedalen ist stufenlos justierbar. Schade ist nur, dass nicht an Arretierungsbohrungen in den Stegen gedacht wurde. So fressen sich die Befestigungsschrauben in das Metall, was zum einen nicht schön aussieht, zum anderen dem Verschleiß Tür und Tor öffnet. Auch ein festes Kabel-Management fehlt leider, stattdessen gibt es Kunststoffbänder zum Festzurren. Beides hätte eleganter gelöst werden können. In Anbetracht der Tatsache, dass man solch einen Sitz nicht täglich auf- oder abbaut, ist das aber akzeptabel.
Dafür arbeitet die Sitzverstellung einwandfrei. Wie im Auto könnt ihr einen Bügel ziehen und den Sitz nach vorn oder hinten bewegen. Eine Verstellung der Sitzlehne gibt es nicht, die ist aber auch nicht zwingend erforderlich. Der Schalensitz ist sehr bequem, trotz der festen Polsterung. Einziges Manko: Der Steg der Lenkradbefestigung reicht recht dicht an die montierten Pedale, was den Wechsel von Gas zu Bremse mitunter etwas hakelig werden lässt.
Das Befestigen von Lenkrädern und Pedalsets klappt problemlos. Es sind ausreichend Bohrungen in den Halteplatten vorhanden, um die meisten gängigen Lenker (speziell von den Partnerfirmen Thrustmaster und Logitech) anzubringen. Wir konnten ein G27 und ein T300 jedenfalls ohne Probleme montieren. Sowohl Lenkräder als auch Pedalsets hatten guten Halt, zumal teilweise die Tischbefestigungen noch unterstützend genutzt werden konnten. Ein wenig störend ist, dass die Pedalhalterung konstruktionsbedingt recht stark federt, eine Abstützung zum Boden wäre wünschenswert gewesen.
Das optionale Zubehör erweist sich als hilfreich. Die Matte sorgt dafür, dass das Set-up auch auf Parkettböden nicht rutscht. Die Halterung für den Schaltknüppel wird sicher am Sitz montiert, ist gut positioniert und gibt einem Shifter, wenn vorhanden, sicheren Halt. Auch die Verarbeitung gefällt und wirkt grundsolide. Es klappert nichts, es wackelt nichts. Das handgenähte Alcantara-Leder mit Project-CARS-Branding ist sehr ansehnlich, überdies widerstandsfähig und bequem. Auch die Klettstreifen für die Befestigung des Sitzpolsters leisten sich keine Schwächen.
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