Test - Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 : Die Nacht der lebenden Pflanzen
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Es wird wieder Zeit, Gärten zu verteidigen! Das untote Pack ist wieder da und trachtet nach eurem grünen Daumen. Mit Teil 2 von Plants vs. Zombies: Garden Warfare werden viele neue Elemente eingeführt.
Luke vs. Vader. Schoko vs. Vanille. Pflanzen vs. Zombies. Ja, die Welt hat schon einige Rivalitäten zu bieten. Letztere gehört zu den absurderen und ist ein Geniestreich des Entwicklers Popcap. Fans des PvZ-Universums dürfen sich jetzt auf Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 freuen. Der einstige Budget-Titel für eine schnelle Runde zwischendurch ist zu einem vollwertigen Spiel herangereift.
Eine offene Welt, eine Singleplayer-Kampagne, drei neue Spielmodi, zwölf Mehrspielerkarten, sechs neue Klassen, weitere neue Unterklassen, jeder Modus im Splitscreen spielbar und die Möglichkeit, eigene Partien mit abgefahrenen Regeln wie „verringerte Schwerkraft“ oder „nur Schnapper erlaubt“ zu erstellen: Im Großen und Ganzen haben wir damit alle großen Neuerungen aufgezählt. Aber ein Spiel ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und die Frage, wie gut sich das alles zusammenfügt, oftmals wichtiger als die Frage nach der Quantität.
Die Welt dein Spielmenü
Popcap hat eine große, bunte Spielwiese erschaffen. Was bei Teil 1 ein Menü zur Auswahl der Spielmodi war, ist nun eine offene Welt, in der ihr eine eigene Basis habt, euch frei bewegt, spontan ein King-of-the-Hill-ähnliches Match startet oder einfach die Gegend erkundet, um neue Geheimnisse zu entdecken. Außerdem gibt es jede Menge Terminals, die ihr bedienen könnt. So startet ihr den Multiplayer-Modus, wechselt die Klasse oder das Team, nehmt Herausforderungen an, die mit Sternen belohnt werden, oder wagt euch an den Singleplayer-Modus. Dennoch wäre es schön gewesen, alles auch direkt über ein Menü machen zu können. Jedes Mal in der Welt rumlaufen zu müssen, um ein simples Match zu starten, kann auf Dauer etwas nervig werden.
Die Einzelspielerkampagne ist im Endeffekt eine Aneinanderreihung von Herausforderungen, die das Augenmerk vor allem auf die neuen Klassen legt, die jeweils ihre eigene kleine Welt haben. Das ist im Großen und Ganzen ganz nett, man sollte aber nicht zu viel erwarten. Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 ist und bleibt ein Multiplayer-Titel. Umso bedauerlicher ist es, dass es im Splitscreen-Modus nicht möglich ist, online gegen andere Spieler anzutreten.
Im Herzen ein Multiplayer-Spiel
Natürlich ist auch Teil 2 im Herzen ein reiner Mehrspieler-Shooter. Wer also nicht darauf steht, in Teams gegeneinander zu spielen, ist hier komplett falsch. Zwar kann man solch einen Mehrspielerwettbewerb natürlich auch woanders haben, aber nirgends wird Absurdität so zelebriert wie hier. Vor allem versteckt sich unter all den Kostümen für die Charaktere und der bunten Optik einfach ein gutes Spiel. Es macht unglaublich viel Spaß, eine Klasse zu finden, die einem liegt, und mit der dann Erfolge zu feiern sowie sie aufzuleveln.
Und dann ist da natürlich noch der Team-Aspekt. Wenn man mit Freunden herausfindet, welche Klassen gut miteinander harmonieren und sich ergänzen, und man dann durch Horden von Gegnern pflügt, dann ist das schon ein gutes Gefühl. Klar, das hat man bei anderen Spielen dieser Art auch, aber hier spielen der Humor und das Szenario eine ganz große Rolle.
Toll ist auch, dass die Klassen geniale Fähigkeiten haben. Allerdings könnten Veteranen sich an einigen Änderungen stören. Der Engineer hat zum Beispiel seine Drohne nicht mehr. Die wurde gegen eine stationäre Kanone ausgetauscht. Auch der Zombiewissenschaftler wurde angepasst. Wie die Sonnenblume hat er nun einen Heilstrahl. Das ist natürlich praktisch, verringert aber die Asymmetrie der Teams, die eines der coolen Features von Plants vs. Zombies: Garden Warfare war.
Neue Karten, neue Klassen
Wohl die wichtigste Frage ist: Wie sind die neuen Karten und Klassen? Popcap liefert wunderschöne Areale ab. Vor allem fällt als Fan der Serie auf, dass die Karten sich um einiges größer und verwinkelter anfühlen. Weshalb sie aber auch weniger übersichtlich sind. Die Maps sind sehr unterschiedlich gestaltet. Auf dem Mond gibt es zum Beispiel weniger Schwerkraft. Das ändert sich aber, sobald ihr euch auf der Map vorangekämpft habt und in der Mondbasis seid. Auf den Karten gibt es oft viele Wege, um den Gegner anzugreifen. Schleicht ihr linksherum oder nehmt ihr vielleicht doch lieber diesen Tunnel? Egal, welchen Weg ihr wählt, ihr dürft euch auf liebevoll gestaltete Karten freuen, die vor Details nur so strotzen. Auch wenn wir die Karten aus Teil 1 als besser empfinden.
Diese kleine, offene Welt, in die ihr geworfen werdet, ist ein wunderbarer Spielplatz, weil ihr so viel entdecken könnt. Man merkt, dass die Entwickler sich Gedanken gemacht haben, wie man den Humor umsetzt – und das zeigt sich an jeder Ecke. Das Spiel hat einen Charme, den früher nur Titel aus dem Hause Rare aufwiesen.
Die neuen Klassen sind ebenfalls top, sowohl was ihre Fähigkeiten angeht als auch wie sie vom Charakter her in das Spiel passen. Natürlich wird man manche Charaktere weniger mögen, aber das hängt auch vom persönlichen Spielstil ab. Auf den Servern sind zum Glück nicht nur die neuen Klassen unterwegs. Es war ein kluger Schachzug der Entwickler, den alten Klassen neue Unterklassen zu verpassen. Denn dadurch besteht ein Anreiz, mit diesen in die Schlacht zu ziehen, zumal sich ohne heilende Sonnenblume ohnehin jedes Team schwerer tun würde.
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