Test - Plantronics RIG 600 : Ein Headset für alle Zwecke
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Nach dem RIG 500 im vergangenen Jahr bläst Plantronics wieder zum Angriff. Der Hersteller veröffentlicht in den nächsten Wochen eine ganze Reihe neuer Brüllbügel: vom simplen Einsteigermodell über das High-End-Headset bis zum reinen PSVR-Kopfhörer. Das analoge Stereo-Headset RIG 600 macht den Anfang und ist bereits für 79.90 Euro (UVP) zu haben. Wir haben uns ein Exemplar geschnappt und es auf seine Alltagstauglichkeit geprüft.
Das RIG 600 erfreut auf jeden Fall das Auge, denn durch das schlichte Design mit mattschwarzem Kunststoff, ebenso schwarzen Polstern mit gelochtem Kunstleder und dezenten goldfarbenen Verzierungen kann man den Kopfhörer auch auf der Straße tragen, ohne blöd angeschaut zu werden. Wie bei vielen neueren Headsets wird auf den typischen Gaming-Look verzichtet. Das ist in diesem Falle auch gut so, denn als analoges Stereo-Headset ist es ohnehin eher als Allrounder einsetzbar.
Bezüglich des Tragekomforts gibt es nicht allzu viel zu bemängeln. Die runden, ohrumschließenden Polster sind recht bequem und dank der gelochten Umhüllung auch gut belüftet. Gleiches gilt für das gepolsterte Kopfteil, wobei mir der Abschluss der Polsterung an beiden Seiten nicht so ganz gefallen mag. Hier besteht die Gefahr, dass das Kunstleder mit der Zeit etwas ausfranst.
Die Ohrmuscheln sind drehbar, was immer gut ist für einen angehmenen Sitz. Das Gewicht ist sehr moderat, die Kopfbandverstellung könnte nur bei Spielern mit sehr großem Kopf zu Problemen führen. Brillenträger sollten allerdings etwas vorsichtig sein. Nach einer längeren Zocksitzung wurde mir der seitliche Druck auf Dauer doch einen Tick zu stark. Wer eine derartige Sehhilfe nicht benötigt, dürfte aber keine Probleme mit dem Tragekomfort bekommen.
Das RIG 600 ist für den Einsatz an PCs, Konsolen und mobilen Geräten mit 3,5-mm-Klinkenanschluss gedacht und Plantronics hat alle nötigen Kabel beigelegt. Es gibt ein 1,5 m langes Kabel mit einem Bügelmikrofon und Bedienteil nebst Y-Weiche für die Nutzung an Konsolen oder am PC. Weiterhin liegt ein 1,3 m langes Kabel mit Bedienteil und integriertem Mikrofon für die Nutzung an mobilen Geräten bei. Das PC-Kabel hätte gern noch etwas länger sein dürfen. Wer seinen PC irgendwo unterm Tisch hat und sein Headset an der Rückseite anschließt, dem könnte es zu kurz sein. Dass die flachen Kabel sehr dünn und lediglich mit Kunststoff statt Textil ummantelt sind, ist weniger schön, in der Preisklasse aber akzeptabel.
Für guten Klang sorgen 40-mm-Treiber mit einem Frequenzgang von 20–20.000 Hz und einer Impedanz von 32 Ohm. Das RIG 600 liefert damit einen erfreulich guten Stereoklang. Die Bässe sind kräftig, die Mitten präsent und die Höhen kommen nicht zu kurz. Auch wenn viel los ist auf den Audiokanälen verliert das Klangbild seine Ausgewogenheit und Transparenz nicht. Sicher, es wird kein audiophiler Studiosound geboten, aber der Gesamteindruck ist durchweg positiv, zumal nicht nur Spiele, sondern auch Musik und Filme klar und kräftig aus den Treibern schallen. Sowohl bei der Ausstattung als auch beim Klang also ein guter Allrounder.
Das unidirektionale Mikrofon mit Noise Cancelling hinterlässt ebenfalls einen ordentlichen Eindruck. Uns wäre grundsätzlich ein separater, abnehmbarer Mikrofonarm lieber gewesen als die feste Anbindung ans Anschlusskabel, aber das ist Geschmackssache. Wer beim Zocken viel im Voice Chat unterwegs ist, wird damit sicherlich recht glücklich werden, zumal die Übertragungsqualität sich ebenfalls auf einem ordentlichen Niveau bewegt.
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