Preview - Paragon : MOBA-Klassenkampf
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- PS4
Schaut man sich die lange Liste der noch kommenden MOBAs an, merkt man schnell, dass anscheinend viele Entwickler noch ein Stück vom großen Kuchen des Multiplayer-Phänomens abhaben wollen. Die Idole League of Legends und DotA 2 zeigen, wie viel Erfolg und Umsatz durch ein faires Free-to-play-System erzielt werden können. Dementsprechend versucht das kommende Third-Person-MOBA Paragon auf den Zug aufzuspringen. Es weiß nur noch nicht genau, wie.
Schaut man sich die Helden aus Paragon an, können Ähnlichkeiten zu Titeln wie Unreal oder Gears of War nicht abgestritten werden. Jeder Angriff mit einer Hauptfigur hat eine ähnliche Wucht wie in Unreal Tournament 2004, die Steuerung aus der dritten Person funktioniert ähnlich präzise wie einst mit Marcus Phoenix. Dementsprechend leicht fällt der Einstieg in das MOBA während unserer ersten Anspielsitzung in London. Wie bei Konkurrent Smite funktioniert die Controller-Steuerung einwandfrei und benachteiligt nicht beim Spielen gegen PC-Nutzer.
Die von uns gespielte Alphaversion enthielt bereits über 13 Helden, die allesamt gut balanciert waren. Die lassen sich jedoch nicht wie in anderen MOBAs üblich in die klassischen Rollen von Tank, Support und Carry einteilen. Durch ein Kartendeck, das ihr jeder Figur manuell hinzufügt, variieren die jeweiligen Rollen der einzelnen Kämpfer. So lässt sich derselbe Held beispielsweise sowohl als Zauberer als auch als Heiler spielen. Je nachdem, wie es eurem Spielstil am besten liegt, optimiert ihr eure Kartendecks.
Sammelwahn
Die Kartenstapel stellt ihr anhand eurer eigenen Sammlung zusammen. Nach jedem Match werdet ihr mit Punkten belohnt, die ihr gegen Kartenpacks eintauschen könnt. Durch ein Zufallsprinzip bekommt ihr so neue Schadensbonikarten, passive Fähigkeiten oder Upgrade-Karten. Zu Beginn einer Partie in Paragon erhaltet ihr Zugriff auf euer Kartendeck. Ähnlich wie in einem Shop anderer MOBAs tauscht ihr erspielte Kartenpunkte während eines Matches gegen eure eigenen Karten ein. Diese Punkte verdient ihr durch das Besiegen feindlicher Helden oder Türme. Nach und nach verstärkt ihr so euren Helden.
Da ihr euer Kartendeck individuell gestalten könnt, hat es den Anschein, dass Paragon bereits außerhalb der einzelnen Matches eine tiefe strategische Komponente haben könnte. Hier beginnt bereits vor dem eigentlichen Spiel das Lesen des gegnerischen Teams. Welche Decks spielt es wohl? Überrascht es uns dieses Mal? Viel Gewohnheit und Trott von bekannteren MOBA-Titeln verflogen dadurch bereits in unserer kurzen Anspielsitzung.
Traut euch!
Paragon ist ein Augenschmaus. Dank der neuen Unreal Engine 4.2 sieht der Titel sowohl auf der PlayStation 4 als auch auf dem PC sehr schnieke aus. Auf der Konsole fiel die Bildrate während unserer Anspielsitzung so gut wie nie unter 30 fps, auf dem PC wirkte es nahezu wie flüssige 60 fps. Die Leistung der PS4 steht dabei dem PC in kaum etwas nach. Einzig bei der Texturenschärfe sowie den Animationen der Trash-Gegner wird auf der Konsole gespart. Das mag auffallen, wenn man nach den Unterschieden suchen will. Während unserer Partien bemerkten wir jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen PC und PS4.
Als Spielmodus stand bisher nur die klassische 3-Lane-Variante zur Verfügung. Hier erwartet euch keine Revolution: Ihr teilt euch auf die einzelnen Lanes auf, ein Spieler geht in den Jungle und irgendwann überrennt man den Gegner da, wo die meisten Türme gefallen sind. Weitere Spielmodi sollen in einer Betaphase folgen. Der Titel sollte sich jedoch ruhig mehr trauen. Das Potenzial scheint vorhanden zu sein, dass man auch außerhalb des Schema-F-Spielprinzips Spaß haben kann.
Mod-Support und Crossplay?
Hellhörig wurden wir während unseres Interviews mit Steve Superville, dem Creative Director von Paragon. Zum einen sei das Team von Epic Games einem Mod-Support nicht abgeneigt, zum anderen habe man derzeit noch nichts diesbezüglich anzukündigen. Auf die Frage, ob wir eventuell mit alten Bekannten aus anderen Spielen des Entwicklers rechnen können, antwortete man mit einem Schmunzeln. Wir sind gespannt, was Epic Games noch in petto hat. Genug Möglichkeiten für Gastauftritte von Charakteren aus vergangenen Spielen gäbe es genug.
Zudem stehe Crossplay weit oben auf der Wunschliste der meisten Spieler. Somit soll es kein Problem sein, eine Gruppe aus PS4- und PC-Freunden zu formen. Einzig für einen gemeinsamen Sprach-Chat gebe es aktuell noch keine Lösung. Hier schaue man aber, dass es in Zukunft eine Möglichkeit gibt, mit Team-Mitgliedern auf anderen Plattformen zu kommunizieren, so Superville. Ein Radialmenü mit Quickchat-Nachrichten ist eine erste Übergangslösung.
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