Test - Nvidia GeForce GTX295 : Doppel-D aus Silicon Valley
- PC
Während das PhysX-Feature zukünftig von Publishern wie Electronic Arts und 2K Games genutzt wird (und damit theoretisch mehr Leistung herausholt), habt ihr als Spieler bisher keinen Nutzen von CUDA. Beim gepflegten Zocken entlastet die Grafikeinheit also nicht die CPU, nur bei der Videobearbeitung und anderen Spezialfällen bauen Entwickler auf die CUDA-Technologie.
Was saugt der Extremler?
Doppelt hält bekanntlich besser, verbrennt in unserem Fall aber auch mehr Strom. Noch hält ATIs Radeon HD4870 X2 den Negativrekord bei der Leistungsaufnahme, wird sich das jetzt ändern? Nein, in allen Belangen steht eine GeForce GTX295 besser da. Rupft unser PC mit einer HD4870 X2 ganze 196 Watt im Idle-Betrieb aus der Steckdose, kann sich Nvidias Neuling mit 184 Watt vornehm zurückhalten. Im Vergleich zur GTX280 mit 152 Watt zeigen sich eindeutig die Vorteile des Stromsparmodus.
Ganz anders entwickelt sich das bei voller Auslastung, dann raubt die GTX295 satte 406 Watt. Absolut gesehen vergeht euch vielleicht der Appetit, im Vergleich zu anderen Kollegen steht sie aber ausgesprochen ernährungsbewusst auf den Beinen. Eine Radeon HD4870 X2 zieht bei gleichen Bedingungen über 50 Watt mehr, sogar eine GTX280 braucht für das Rennen nur 50 Watt weniger. Pro Grafikchip ist die Energiebilanz also besser als vielleicht erwartet.
Temperatur und Geräuschentwicklung
Ab 90°C und höher sinkt der Wohlfühlfaktor einer Grafikkarte. Temperaturen um die 70 bis 80°C sind in Ordnung, alle höheren Regionen gehören zum Grillfest und nicht ins PC-Gehäuse. Bei der GeForce GTX295 scheint Nvidia keine Standheizung montiert zu haben, denn im Gegensatz zu allen bisher da gewesenen Dual-GPU-Bombern zeigt sie sich hier von ihrer besten Seite. Nur 49°C fließen im Idle-Betrieb aus ihren Poren, womit sie 9°C kühler als eine HD4870 X2 werkelt.
Im Full-Modus vergisst sich die GTX295 etwas, obwohl die 84°C wieder relativiert werden müssen. Eine HD4870 X2 erzeugt nämlich 4°C mehr, eine GTX280 nur 3°C weniger und eine HD4850 sogar deutlich mehr als der Dual-GPU-Spezialist.
Hunde, die bellen, beißen nicht? Falsch. So hervorragend sich Nvidias Chinaböller bei der Temperatur und dem Stromverbrauch zeigt, über eine Sache könnt ihr leider nicht hinwegsehen: Schon bei geringer Belastung bläst die GTX295 ins Alphorn und stellt im Idle- und Full-Betrieb zwei neue Negativrekorde auf. Mit 51,5 dB liegt sie im Desktop-Modus 7 dB über einer HD4870 X2 und an oberster Spitze, auch bei voller Auslastung kann sie mit 62 dB nicht an die 59 dB des ATI-Gegenstücks herankommen.
Vor allem bei anspruchslosen Büroarbeiten nervt das doppelte Lottchen gewaltig, zudem können wir uns nicht erklären, warum der Lüfter derartige Touren fahren muss. Gemessen an der geringen Idle-Temperatur könnte das Schaufelrad ruhig ein paar Gänge herunterschalten, selbst bei einem Anstieg von 5 bis 10°C würde sich die GTX295 keinen Rotor ausrenken.
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