Test - NHL 2K9 : Puckdrescherei mit Wiimote
- Wii
Alle Jahre wieder steht ein neues NHL 2K an, doch die neueste Ausgabe der Serie verspricht in diesem Jahr mal ausnahmsweise echte Innovationen. NHL 2K9 erscheint nämlich als erstes Spiel der Reihe unter anderem auch für die Wii, was hinsichtlich der Steuerung interessante Neuerungen erhoffen lässt. Ob die aber erfüllt wurden?
Wenn ihr die Sportspiele der Reihe kennt, dann werdet ihr euch hier schon nach dem Einlegen heimisch fühlen. Nach den wie immer hübschen Intro-Filmchen landet man schnell im typisch schicken Titelmenü, das wie gewohnt durch modernes Design und flotte Grafiken besticht. Untermalt vom gut ausgesuchten Soundtrack kann man es kaum erwarten, endlich über das neue Eis zu wetzen, um ein paar Pucks zu versenken. Also schnelles Spiel gewählt, Team und Gegner ausgesucht und rauf geht es auf das Eis.
Dort angekommen ist der Eindruck auch weiterhin erst einmal gut, denn optisch braucht sich NHL 2K9 nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Genau wie Shaun White Snowboarding: Road Trip ist der erste Wii-Ableger der Reihe ein gut aussehender Wintersporttitel, bei dem sowohl Bahn als auch Spieler vollends überzeugen können. Die Animationen sind gelungen und lassen alles sehr fließend aussehen, sodass man sich schnell ins Spielgeschehen hineinfühlen kann und vergisst, dass man dort Pixelfiguren zusieht.
In Sachen Sounds der Spieler gibt es nach wie vor nicht viel zu melden, aber das Publikum, die Kommentatoren und die Stadiondurchsagen machen wie üblich ungeheuer gute Atmosphäre und sorgen bei genügend Lautstärke für hervorragende Stimmung. Musikalisch gibt es bekannte Bands wie die Ramones, The Offspring und NOFX auf die Ohren.
Toll ist auch die Steuerung mit dem Nunchuk, mit dem ihr die Spieler äußerst geschmeidig und elegant über das Eis führen könnt. Damit lassen sich gefühlvolle Haken und Bogen schlagen, die gerade bei höheren Geschwindigkeiten und den beim Eishockey oft vorkommenden Verfolgungsjagden Spaß machen.
Wirrwarr auf dem Eis
Haarig wird es allerdings bei der Hauptsteuerung, denn für die Wii haben sich die Entwickler etwas reichlich Gewagtes einfallen lassen: Statt einfach nur das Steuerkreuz zu nutzen, habt ihr mit der Wiimote einen Cursor auf dem Spielfeld, mit dem ihr die Richtung für Schläge, Pässe und Tacklings angebt. Was sich in der Theorie gut anhört, ist aber in dem extrem hektischen Wirrwarr auf dem Eis eine echte Katastrophe.
Viel zu ungenau und unpräzise fallen so alle Aktionen aus, was gerade bei schwierigeren Spielen enormes Training und eine hohe Frustgrenze voraussetzt. Das ist bitter, denn in diesem Fall ist der Versuch, die Steuerung einfach mal anders ausfallen zu lassen, ganz schön danebengegangen. Im Vergleich zu den anderen Varianten ist die der Wii somit deutlich am schwierigsten und unnötig umständlich.
Da die Steuerung die Grundlage des ganzen Spiels ist, kann auch der ansonsten lobenswerte Inhalt dieses Manko nur schwer ausgleichen. Abgesehen von den üblichen Liga- und Meisterschaftsspielen sowie dem Coaching hat man zum Beispiel einige kleine Minispielchen eingestreut, die für nette Abwechslung sorgen. Wenn ihr schon immer mal mit der Eismaschine fahren wolltet, könnt ihr das hier machen - auch das Prügeln bei Auseinandersetzungen wurde überarbeitet und fällt sehr lustig aus.
Die Optionen bei den Strategien und dem allgemeinen Managing des Teams sind dagegen zwar nicht allzu umfassend, reichen aber vollkommen aus und runden den Titel für Einzelspieler mehr als ausreichend ab. Bis ihr all das durch habt, sollte definitiv einiges an Zeit vergangen sein. Falls ihr mit Freunden oder Fremden spielen wollt, könnt ihr das natürlich auch machen. Vier Sportler können sich an der Wii miteinander messen, online gehen sogar bis zu zwölf. Zu mehreren macht das Ganze selbstredend noch weitaus mehr Spaß und wäre sofort zu empfehlen, würde man das ständige Fluchen über die ungenaue Steuerung nur nicht so oft zu hören bekommen.
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