Test - Neverwinter Nights 2: Mask of the Betrayer : Dicker Nachschlag für Rollenspieler
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Die Handlung von 'Neverwinter Nights 2' ist gut. Leider merken dies nur die Spieler, die sich durch das wirklich zähe erste Kapitel schlagen. Die Fortsetzung 'Mask of the Betrayer' macht da vieles besser. Wir haben uns die Erweiterung mal genauer angeschaut.
Noch mal mit GefühlDie Handlung von 'Neverwinter Nights 2' ist gut. Leider merken dies nur die Spieler, die sich durch das wirklich zähe erste Kapitel schlagen. Dröge Aufgaben und langweilige Dialoge zu Anfang sorgten dafür, dass viele Spieler erst gar nicht sonderlich tief in das komplexe 'D&D'-Rollenspiel von Obsidian eintauchten. Die Fortsetzung 'Mask of the Betrayer' macht da vieles besser. Die Geschichte fesselt schon in den ersten Minuten, die Dialoge sind konstant gelungen und die Handlung erreicht bisweilen die Qualität eines 'Planescape: Torment'. Das Schöne dabei: Wer keine Lust auf den Vorgänger hatte, kann ohne Vorwissen losspielen. Die Fortsetzung baut zwar geschichtlich auf den Vorgänger auf, setzt aber keinerlei vorherige Spielerfahrung voraus. Negativ: Wer nur 'Mark of the Betrayer' spielen will, kommt um den Kauf des Hauptprogramms nicht herum, da dieses zwingend zum Spielen benötigt wird.
Immerhin kommt die Erweiterung jedoch gleich mit allen Updates des Hauptprogramms daher. Somit muss sich der Spieler nicht mit der vernichtenden Performance des Ursprungprogramms herumquälen. Dennoch ist auch 'Mask of the Betrayer' ein ziemlicher Hardware-Schlucker. Wer hohe Auflösungen und maximale Details anstrebt, kann selbst einen modernen Rechenknecht in die Knie zwingend. Dies wäre nicht weiter schlimm, jedoch passen die Spielszenen nur bedingt zum geforderten Hardware-Hunger. Grafisch reißt 'Mask of the Betrayer' wie schon 'Neverwinter Nights 2' keine Bäume aus. Im Vergleich zum Hauptprogramm sind nun zwar die Animationen leicht besser geworden und einige Partikeleffekte sind hingekommen. 'Oblivion' deklassiert das 'D&D'-Abenteuer dennoch.
Rollenspiel-GigantDafür ist der Titel auch weiterhin ungeschlagen, was die Spielkomplexität anbelangt. Mit 25 Stunden Durchspielzeit ist 'Mask of the Betrayer' zwar nicht übermäßig lang, dafür bietet das Spiel extrem unterschiedliche Spielabläufe je nach Spielerverhalten. Zudem gibt es zu den umfangreichen Charaktergenerierungsmöglichkeiten nun fünf neue Prestigeklassen und allerlei neue Zauber für Spieler höheren Levels. An diese richtet sich das Spiel dann auch vornehmlich. Im Vergleich zum Vorgänger hat der Schwierigkeitsgrad gehörig angezogen und setzt zumindest eine ordentliche Kenntnis des zu Grunde liegenden 'D&D'-Systems voraus.
Zu den optischen Verbesserungen und neuen Spielinhalten gesellen sich noch einige technische Neuerungen. So wurde die Interaktion mit den NPC-Mitspielern deutlich ausgebaut. Schließen sich NPCs eurer Gruppe an, so reagieren sie noch stärker auf die Entscheidungen des Spielers. Zudem wurde allgemein an der Künstlichen Intelligenz geschraubt. Ganz so planlos wie im Hauptprogramm rennen eure Kollegen nun glücklicherweise nicht mehr über die Karte. Dennoch ist hier nicht alles eitel Sonnenschein. Wer seine Gruppe effektiv führen will, sollte noch immer selbst Befehle erteilen. Und auch die Obsidian-typischen Programmfehler finden sich in 'Mask of the Betrayer': Hier und da verschwinden Gegenstände aus dem Inventar oder Quests lassen sich nicht mehr beenden.
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