Preview - NeverDead : Arm gesucht
- PS3
- X360
NeverDead wirkt auf den ersten Blick sehr japanisch. Das ist auch kein Wunder, schließlich ist der Game Director Shinta Nojiri ein Japaner. Entwickelt wird das Spiel jedoch in Oxford bei Rebellion, die vor allem für die Aliens-versus-Predator-Reihe bekannt sind, von der zwei Teile in Deutschland indiziert wurden. Ob NeverDead wohl das gleiche Schicksal ereilen wird? Schließlich ist das Abtrennen eurer eigenen Körperteile hier das wohl wichtigste Feature.
Ihr verkörpert Bryce Boltzmann, einen Dämonenjäger, der 100 Jahre vor den Geschehnissen des Spiels versucht hatte, den König der Dämonen zu töten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch und Bryce wurde mit 500 Jahren Unsterblichkeit verflucht. Was für den einen oder anderen von euch vielleicht total toll wäre, scheint für Bryce nicht so schön zu sein. Allerdings erweist sich der Fluch für ihn als durchaus nützlich.
„Da reiß ich mir doch 'nen Arm ab!“
Das Hauptfeature des Third-Person-Shooters ist die Selbstzerstückelung eures Helden. So können euch die Gegner in sämtliche Einzelteile zerlegen, ohne dass ihr den Löffel abgeben müsst. Stattdessen rollt ihr mit eurem Kopf über den Boden sammelt dabei eure einzelnen Körperteile ein, die sich automatisch wieder an euch heften. Zudem könnt ihr zum Beispiel euren Arm, der gerade eine Pistole in der Hand hält, selbst abreißen und ihn in eine Horde Feinde werfen, sodass sie direkt von dort beschossen werden. Ihr könnt auch euren Kopf abtrennen, um beispielsweise in ein Gebäude zu gelangen, das von außen verriegelt ist. Dazu müsst ihr bloß euren Kopf durch ein offenes Fenster werfen. Euren restlichen Körper könnt ihr dann per Knopfdruck zu euch rufen.
Eine weitere nette Idee: Ihr könnt Feuer oder Elektrizität mit eurem Körper aufnehmen und auf eure Waffen übertragen. Lauft ihr also ins Feuer und schießt dann mit eurer Maschinenpistole, feuert diese brennende Kugeln ab. Zumindest in der angespielten Demo waren wir übrigens immer mit zwei Knarren bewaffnet. Als Alternative hatten wir noch ein dickes Schwert. Manche Gegner lassen sich auch nur mit diesem verletzen. Die Steuerung ist jedoch weniger gelungen. So drückt ihr den rechten Trigger, um in die Angriffshaltung zu gehen, und schwingt das Schwert dann mit dem rechten Analog-Stick. Das funktioniert zwar halbwegs gut, jedoch wäre uns ein einfaches Knöpfchendrücken lieber gewesen. Allerdings wirkt die Steuerung überhaupt etwas überladen. Bis wir jeder Taste ihre Funktion zuordnen konnten, dauerte es ein paar Minuten.
Zu leicht?
Nun kann unser Held ja im Prinzip nicht sterben – das betonte Shonta Nojiri in der Präsentation immer wieder. Da mag man sich als erfahrener Zocker fragen, wo eigentlich die Herausforderung sein soll. Deshalb habt ihr die meiste Spielzeit über eure Partnerin Arcadia an eurer Seite. Diese hilft euch zwar im Kampf gegen die Dämonen, stirbt sie jedoch, bedeutet das für euch das Spielende. Wenn sie also verletzt am Boden liegt, solltet ihr sie schnell heilen, da ihr ansonsten den Spielstand neu laden müsst. Zudem solltet ihr, wenn ihr nur mit eurem Kopf unterwegs seid, vorsichtig sein. Bestimmte Dämonen würden sich diesen nämlich liebend gerne einverleiben. Passiert das, müsst ihr ebenfalls den aktuellen Abschnitt von vorne beginnen, denn ohne Kopf geht hier nichts mehr.
Nojiri bestätigte übrigens im Gespräch, dass NeverDead über einen Koop-Modus für bis zu vier Spieler verfügen wird, in dem ihr die komplette Kampagne spielen könnt. Alles, was ihr dabei oder im Einzelspielermodus freischaltet, sprich: neue Fähigkeiten für Bryce, könnt ihr auch im jeweils anderen Modus nutzen. Eine strikte Trennung von Einzel- und Mehrspieler findet demnach nicht statt.
Kommt es auch Deutschland?
Das ist die große Frage, die wir uns stellen müssen. Denn dass man sich selbst Arme und den Kopf vom Leib reißen kann, könnte bei der USK nicht sonderlich gut ankommen. Allerdings ist das ganze unblutiger dargestellt, als man es sich gedacht hätte. Den Gegnern kann man zwar auch Körperteile abschießen, beispielsweise die Beine, damit sie langsamer werden, allerdings handelte es sich, zumindest in der Demo, ausschließlich um Dämonen, die nichts Menschenähnliches an sich haben. Wir sind gespannt darauf, was für ein Urteil die USK letztendlich fällen wird.
Unser Urteil über die Grafik fällt in jedem Fall nicht schlecht aus. Natürlich ist NeverDead optisch keine Granate, aber dank stimmungsvoller Lichteffekte und flüssiger Animationen sieht es ganz nett aus. Vor allem wenn Bryce auf einem Bein durch die Gegend hüpft, muss man schon ein wenig schmunzeln. Überhaupt soll NeverDead kein sonderlich ernsthaftes Spiel werden. Hier soll der Humor im Vordergrund stehen. Ob dieser auch in Gänze gelungen sein wird, werden wir wohl im Herbst diesen Jahres erfahren, wenn das Spiel erscheinen soll.
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