Test - NBA Jam : Ruft die Slambulance!
- PS3
- X360
Überraschung! Am eigentlichen Spielprinzip ändert sich im Vergleich zur schon von uns unter die Testlupe genommenen Wii-Fassung rein gar nichts.
Es geht noch immer darum, mit einem aktuell besetzten NBA-Duo eurer Wahl die Konkurrenz vom Platz zu fegen. Nach wie vor gibt es nur zwei Regeln, die ihr bei dem Dunking-Festival beachten müsst: Hat der Ball beim gegnerischen Wurf bereits die höchste Stelle passiert und senkt sich Richtung Korb, wird euer Block als „Goaltending" gewertet und der Gegner bekommt die Punkte zugesprochen. Darüber hinaus habt ihr maximal 24 Sekunden für einen Angriff. Läuft die Shot-Clock ab, hat der Gegner Ballbesitz.
Schubs mal wieder!
Ansonsten geht es ohne Gnade und lästiges NBA-Regelwerk zur Sache: Ihr stopft, schubst und blockt, dass die Körbe wackeln. Zwar könnt ihr Wurf- und Dunk-Bewegungen auch mit dem Stick des Controllers einleiten beziehungsweise ausführen, aufgrund der wahnwitzigen Geschwindigkeit beim Run-&-Gun auf dem Court kristallisiert sich die gute alte Tastendruckvariante aber schnell als die bessere der beiden Steuerungsmöglichkeiten heraus. Zögert ihr auch nur eine Millisekunde, reißt euch der Gegner gerade auf höheren Spielstufen sofort den Ball aus der Hand, um damit Richtung Korb zu rasen. Oder er schubst euch zu Boden, was meistens ebenfalls mit einem Ballverlust verbunden ist.
Mit der B-Taste führt ihr Finten aus. Das lohnt sich vor allem mit kleineren Ballkünstlern, da diese durch ihre Dribbling-Künste und ihre Schnelligkeit so besser den gierigen Griffeln der Gegner ausweichen. Mit der Y-Taste könnt ihr eurem CPU-Mitspieler die Anweisung geben, auf den Korb zu werfen. Drückt ihr ohne Ballbesitz die A-Taste, fordert ihr einen Pass an. Echte NBA-Jam-Veteranen steigen erst mit der X-Taste in die Lüfte, um dann den Pass anzufordern und den Ball so per sehenswerten Alley-Oop in die Reuse zu hämmern. Wer dreimal hintereinander in Serie trifft, ist „On Fire". Das hat neben einem coolen Feuereffekt am Ball den Vorteil, dass sich die Trefferchancen dieses Spielers signifikant erhöhen. Da kann man dann auch mal mit einem Center oder einem bulligen Power-Forward zur Drei-Punkt-Linie sausen, um einen Dreier zu versenken.
Der Mix macht's
Damit graumelierte NBA-Jam-Fundamentalisten nicht rumnölen, wurde das Filetstück der alten Teile, die Classic Campaign, im Spiel belassen. Hier kämpft ihr euch gegen 30 NBA-Teams von Division zu Division durch und schaltet mit Siegen unzählige versteckte Extras und Boni frei. Als zusätzliche Herausforderung haben die Entwickler Boss-Battles gegen Legenden-Teams eingebaut. Da spielt ihr dann gegen alte Herren wie Patrick Ewing und John Starks. Schlagt ihr die Legenden, schaltet ihr diese als anwählbares Team frei.
In der neu integrierten Remix-Tour wird das bekannte Spielprinzip um neue Spielarten bereichert. Da spielt ihr dann in bester Streetball-Manier bis 21 auf einen Korb oder müsst von bestimmten Markierungen auf dem Spielfeld treffen. Je länger ihr diese Zonen haltet, desto mehr Punkte gibt's. Witzig ist auch der Backboard-Smash, bei dem ihr das Brett so lange mit möglichst krachenden Dunks malträtiert, bis der ganze Korb zerbirst. Freunde von Power-ups kommen ebenfalls auf ihre Kosten: In einem Modus sind Extras auf dem Court verteilt, die eure Spielfigur für kurze Zeit vergrößern, schneller machen oder zu einem Zwerg schrumpfen lassen. Ihr solltet also vorher genau schauen, welches Goodie ihr berührt.
HD und online
Warum sind denn nun die X360- und die PS3-Version am besten geraten? Zum einen, weil die rasant-rabiate Action in hoher Auflösung über die Glotze flimmert. In HD kommt die abgedrehte Mimik der Akteure beim Dunking erst so richtig zur Geltung. Entscheidender im Vergleich zur Wii-Version ist jedoch, dass ihr auf PS3 und X360 auch online stopfen könnt. NBA Jam ist nämlich auch in der neuen Fassung einer dieser Sporttitel, bei denen der Spielspaß mit jedem weiteren Mitspieler exponentiell ansteigt.
Insgesamt gibt's nur wenig Grund zum Meckern bei diesem gelungenen Comeback. Ab und zu wünscht man sich, dass der CPU-Mitspieler in der Verteidigung etwas aktiver wird und auch mal einen Korbleger blockt. Ebenso unverständlich: Warum gibt es gerade bei einer solchen Slam-Dunk-Parade keine Replay-Funktion, bei der man die besten Dunkings abspeichern kann? Und das belanglose Musikgedudel nervt nach zwei Partien. Unser Tipp: Musik ausschalten und den herrlichen Kommentaren des grandiosen Sprechers lauschen. Sprüche wie „Nothing but nothing", „Call the slambulance" oder das gute alte „Boomshakalaka" werden einfach nie langweilig.
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