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Special - Was wäre, wenn … Teil 2 : Silent Hill von Naughty Dog?

  • PSone
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Vor einigen Tagen präsentierte euch Kuro seine Vision von "Was wäre, wenn …". Seine Idee: ein neues Zelda-Spiel von From Software, den Köpfen hinter Dark Souls. Er wollte endlich ein erwachsenes Zelda, das sich auch an Core-Gamer richtet. Mein Gedankengang ist ein wenig anders. Ich wünsche mir eher die Wiedergeburt einer ehemals glorreichen Reihe. Silent Hill von Naughty Dog (Uncharted, The Last of Us) ist mein Wunschkandidat für "Was wäre, wenn ...".

Kurz vor der Jahrtausendwende, genauer 1999, erschien eines der gruseligsten Spiele, die ich bisher gespielt habe: Silent Hill. Konamis Survival-Horror-Geschichte schwamm klar auf der von Resident Evil losgetretenen Überlebenskampfwelle, bot aber durch psychologische Aspekte und die Suche nach einem verschollenen Familienmitglied enormes Potenzial für Dramaturgie und Schicksalsschläge. Silent Hill 2 gehört seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2001 ebenfalls zur Genre-Avantgarde. Danach wurden die Titel unbedeutender, selbst neue Mechaniken wie die konstante Flucht konnten die Serie nicht davor retten, dass es nach dem Höhepunkt der ersten beiden Titel bergab ging. Die Geschichte wurde durch die nachfolgenden Teile eher unnötig komplex und verworren. Einzig der Film zu Silent Hill von Christophe Gans konnte der Serie gerecht werden und gilt bis dato als Glanzlicht unter den Spielverfilmungen.

Was wäre wenn... - Silent Hill von Naughty Dog
Wenn die Story-Experten von Naughty Dog der altehrwürdigen Horror-Reihe Silent Hill neues Leben einhauchen würden.

Und genau da ist der Punkt, an dem Naughty Dog ins Spiel kommt. Naughty Dog ist bekannt für ausschweifende Dialoge, gut geschriebene und glaubhafte Charaktere und nicht zu komplexe, aber dennoch tief gehende Geschichten mit viel Interpretationsspielraum. Nicht zuletzt durch The Last of Us, den in meinen Augen vielleicht besten Titel für die PlayStation 3, beweist Naughty Dog, mit wie viel Feingefühl die Entwickler an zwischenmenschliche Interaktion gehen. Joel wird vom genervten Einzelgänger zur fürsorglichen Vaterfigur, er schafft es sogar, sich während seiner animalisch-bestialischen Vorgehensweise gegen Widersacher ein Stück Menschlichkeit zu bewahren.

Und er trifft im Endeffekt oftmals (selbstsüchtige?) Herzensentscheidungen, wenn es darum geht, mit Ellie zu kommunizieren und ihre beiden Leben zu schützen. Selten war ich so sehr gefordert, wenn es um die Frage geht, ob ich in der Situation des Protagonisten genauso gehandelt hätte. Selten polarisierten von einem Spielcharakter getroffene Entscheidungen so sehr wie bei The Last of Us. Und genau das ist eines der Dinge, die Silent Hill erneut auf den Genre-Thron befördern könnten.

Fernab davon schafft es Naughty Dog mit extrem einfachen Mitteln, wie nicht vorhandener Musik oder perfekt eingesetzten Lichtern und Schatten, die richtige unheimliche, gar unwirkliche Stimmung zu erzeugen. Und das sind lediglich die Dinge, die Naughty Dog aus The Last of Us „übernehmen“ könnte. Schauen wir zudem auf die Uncharted-Serie, sehen wir, dass Naughty Dog es schafft, „Realistisches“ mit Mystischem zu vereinen und in der geschaffenen Welt friedlich koexistieren zu lassen. Auch etwas, was Silent Hill zu neuem Glanz verhelfen könnte.

Ich hätte gerne ein Silent Hill, welches das Genre nicht revolutioniert, aber definitiv den Evolutionsgrundgedanken pflegt. Eine gute Mischung aus Angriff und Verteidigung, Begegnung und Flucht. Immer mit dem Gedanken des Verlusts im Hinterkopf möchte ich meine Angehörigen oder mir sympathische Charaktere schützen und eventuell vor brisante Entscheidungen gestellt werden. Das alles mit gut verfassten Dialogen und sympathischen – oder auch extrem unsympathischen – Charakteren. Ihr seht: Die Gründe für ein Silent Hill von Naughty Dog sind vorhanden, aber die Chancen auf eine Umsetzung wohl eher mau. Schade, so bleibt mir nur die Fantasie.

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