Test - MX vs. ATV - Reflex : Auf Abwegen!
- PSP
- DS(i)
Nicht nur auf den „großen" Konsolen, sondern auch auf den Handhelds PSP und DS wurde der MX-vs.-ATV-Serie ein Nachfolger spendiert. Aber erreicht er auch eine ähnlich hohe Wertung wie bei X360 und PS3?
Um gleich vollkommen schonungslos zu starten: Weder die DS- noch die PSP-Version können auch nur halbwegs den Rennstreckencharme und die technische Finesse der Geschwister für PlayStation 3 oder Xbox 360 einfangen. Und das liegt nicht nur an den Beschränkungen, welche die Hosentaschenkonsolen auferlegen. Denn während die PSP-Fassung noch etwas von der Reflex-Steuerung mitbekommen hat, bei der ihr nicht nur das Bike, sondern auch die Bewegungen des Fahrers lenkt, müsste der DS-Ableger eigentlich einen anderen Namen tragen. Hier wurde die namensgebende Eigenschaft nämlich komplett weggelassen und eine stark vereinfachte Lenkung umgesetzt.
Allerdings ist das eher Kritik am Vorgehen des Publishers als am Spiel selbst. Denn im Gegensatz zum PSP-Spiel funktioniert hier die Steuerung wenigstens grundlegend. Bei der Version für Sonys PSP beginnt der Ärger damit, dass ihr keinerlei Chance in den Rennen habt, wenn ihr vorher nicht das Tutorial absolviert. Dort lernt ihr zum Beispiel, mit der Kupplung umzugehen, die im normalen Rennen praktisch vollkommen überflüssig ist und nur beim Vorbereiten von Tricks sinnvolle Arbeit leistet. Warum man Spieler damit auf einem Handheld ärgert, obwohl es nicht einmal bei den Versionen für PS3 und X360 eine Kupplung gibt, wird uns ein Rätsel bleiben. Wobei dies noch die kleineren Übel sind, denn schließlich könnt ihr euch hier wenigstens durch Übung verbessern.
Schlammschlacht
Leider hat euer Können keinerlei Einfluss auf das Fahrverhalten und die schwammige Steuerung, die oft entweder vollkommen überreagiert oder viel zu spät greift. Und so fühlt es sich häufig an, als würdet ihr über Eisstrecken rasen und nur sehr bedingt Kontrolle über euer Fahrzeug haben. Egal ob Cross-Bike, ATV oder Pick-up-Truck. Als wäre das nicht schon frustrierend genug, verzeihen die computergesteuerten Fahrer keinen Fehler und hängen euch bereits nach dem kleinsten Patzer ab. Auf dem DS funktioniert das Lenken etwas besser, die verkorksten Reflex-Bewegungen müsst ihr euch hier gar nicht erst antun. Allerdings bedeutet das nicht, dass es hier keine Probleme gibt.
Um nur eins zu nennen: Unser Fahrzeug stoppte regelmäßig, auch wenn wir von hinten (!) gerammt wurden. Normalerweise müsste der Rempler am Heck ja einen Schub nach vorne bewirken, doch bei Reflex funktioniert Physik eben manchmal nach anderen Regeln. Zum Glück klappt es auf beiden Systemen halbwegs passabel, einen der 30 Tricks abzuziehen, schließlich wartet eine ganze Anzahl von Spezialwettbewerben aus diesem Genre auf euch. Teilweise dauert es nach dem Drücken der entsprechenden Tastenkombination zwar etwas zu lange, bis der Fahrer anfängt, seinen Stunt auszuführen, doch wenn ihr genug Luft unter den Rädern habt, gibt es auch damit keine Probleme.
Schönheitswettbewerb
Beide Fassungen sind relativ ansehnlich, laufen ohne Aussetzer und die Grafik ist der Systemleistung entsprechend. Zwar gibt es keine deformierbaren Strecken wie bei den großen Geschwistern, doch das Gesamtbild stimmt und dafür hat man sich mit anderen Details Mühe gegeben. So werden bei der PSP-Version zum Beispiel Schlammspritzer auf den Bildschirm geschleudert. Auch die Sichtweite ist groß genug, denn die Entwickler setzen wenig Nebel ein, um sie einzuschränken. Als nennenswerte Kritikpunkte bleiben die kantige Darstellung der Fahrzeuge und ein leichtes Flimmern an den Stellen, wo zu viele kleine Muster abgebildet werden. Zum Beispiel auf den Rennanzügen.
Während die Motoren-Sounds bei PSP und DS recht authentisch daherkommen, kann der Soundtrack - vor allem auf dem DS - eher weniger glänzen. Im schlimmsten Fall klingen die Lieder wie ein schlecht aufgenommener Handy-Klingelton. Im Mehrspielermodus könnt ihr mit drei Freunden antreten. Eure Geräte müssen dafür entweder direkt miteinander verbunden sein, was beim DS auch mit nur einem Spielmodul funktioniert, oder ihr sucht euch als PSP-Besitzer im PlayStation Network Gegner und zockt dort online. Der große Vorteil dabei ist, dass dort alle Fahrer mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben und die Rennen somit spannender sind als gegen die erbarmungslosen KI-Gegner.
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