Preview - MOZA R3 Racing Bundle : Erschwingliches Lenkrad funktioniert auch auf Xbox
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Schon seit über einem Jahrzehnt beliefert MOZA Simracing-Freunde mit hochwertigen Lenkrädern, wenn auch nur auf dem PC. Auf der diesjährigen Gamescom ließ man allerdings eine heftige Bombe platzen: Mit dem Moza R3 gibt es jetzt ein echtes Xbox-Racing Bundle mit Direct-Drive-Technik, das der Konkurrenz von Fanatec Beine machen soll. Und nicht nur das, denn auch einige ältere Wheel-Basen werden rückwirkend kompatibel mit Microsofts Konsole.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten wir uns das MOZA R5 Racing Bundle angesehen und behauptet, ein günstigeres Direct-Drive-Lenkrad würde es in diesem Leben wohl nicht mehr geben.
Eine Behauptung, die nicht einmal ein dreiviertel Jahr Bestand hatte, denn mit dem R3 stellt MOZA nun ein noch günstigeres Modell vor. Einen ausführlichen Test werdet ihr schon bald hier auf Gameswelt finden - ein Testmuster liegt uns nämlich bereits vor. So viel sei schon einmal gesagt: Es ist gewohnt hochwertig, kostet mitsamt Pedalen einsteigerfreundliche 439 Euro und ist mit 3,9 Newtonmetern Drehmoment noch immer kraftvoller als die meisten Einsteiger-Wheels von Logitech und Thrustmaster.
Der größte Knaller ist allerdings die neue Konsolenkompatibilität. Bislang nur auf Seiten der Xbox, was durch ein Einpflanzen eines ID-Chips im mitgelieferten Lenkrad-Aufsatz ermöglicht wird. MOZA nutzt also denselben Trick wie Fanatec - und zwar rückwirkend, wie man uns auf der Gamescom verriet. Soll heißen: Alle MOZA-Geräte, die einen Pedal-Anschluss direkt am Motor haben (und somit keinen separaten Anschluss der Pedale per USB voraussetzen), können in naher Zukunft nach einem Firmware-Update durch das Aufstecken des neuen, Xbox-kompatiblen Lenkrad-Kranzes mit Microsofts Konsolen verwendet werden. Das betrifft die Modelle R5 und R12, die mit jeweils 5 und 12 Newtonmetern Drehmoment daherkommen.
Dadurch vergrößert sich die Auswahl an Direct-Drive-Lenkrädern auf der Xbox schlagartig um drei weitere Modelle, die sowohl preislich als auch in Sachen Leistung dem bisherigen Platzhirsch Fanatec den Schneid abkaufen. Oder zumindest Alternativen bieten, denn an die 20 Nm Kraft des Fanatec-DD1 (das derzeit ohne Lenkrad-Aufsatz für den Spottpreis von 999 Euro verkauft wird) kommt keines der drei genannten MOZA-Geräte heran. Ist aber auch nicht zwingend nötig, denn 20 Newtonmeter sind nur etwas für Profis. Die 12 Nm des R12, das man schon für etwa 650 Euro bekommt, reichen auch für ambitionierte Konsolenspieler allemal aus.
Und was ist mit Playstation-Rennspielern?
Die schauen im Moment noch in die Röhre, aber MOZA bemüht sich bereits um eine Erlaubnis, auch auf die Playstation expandieren zu können. Vermutlich nur eine Frage der Zeit, wobei offenbleibt, ob MOZA für Sonys Konsole komplett neue, dedizierte Wheel-Basen entwerfen muss oder ob auch hier ein Lenkrad-Aufsatz für die PC-Modelle ausreicht.
Die Expansion der Zielgruppe und die Erweiterung des Portfolios wurde allseits positiv aufgenommen. Auf dem Showfloor der Messe in Halle 10 hatte MOZA vier Anspielstationen mitsamt Rennsitzen (und allem, was dazugehört) aufgebaut. Sie belegten beinahe die komplette gemietete Ausstellungsfläche und waren ständig in Benutzung.
Wobei sich die Besucher auch für sämtliches Zubehör interessierten, von dem reichlich gezeigt wurde. Darunter auch ein paar unfertige Beta-Versionen. Beispielsweise die Vorabversion eines extragroßen Truck-Lenkrads, das virtuelle LKW-und Reisebus-Fahrer genauso begeistern dürfte wie Anhänger diverser Nutzfahrzeug-Sims. Außerdem wurde eine sequenzielle und eine H-Schaltung präsentiert. Beide wirkten sehr massiv und quasi unzerstörbar.
Noch interessanter, aber wohl nur für Gutbetuchte gedacht, war der neue Spezial-Lenkrad-Aufsatz, der ein extravagantes GT-Wheel darstellt und dem längst überfälligen Bentley-Wheel von Fanatec ähnelt. Nur dass MOZA ein fast fertiges Design hat und Fanatec seine Fans seit Jahren mit Bildern vertröstet. Auf der Gamescom wurde es als Moza Vision GS ausgewiesen, allerdings ist das nicht der Name, den das Endprodukt haben soll.
Wann MOZAs Gegenstück erscheint, wie es heißen und was es kosten soll, steht noch in den Sternen. Nur eins ist sicher: Es ist nicht für Konsoleros gedacht, sondern für PC-Gamer, die dem schicken runden LCD-Bildschirm in der Mitte etwas abgewinnen können. Und wenn es nur auf ästhetischer Seite ist, denn alle modernen MOZA-Wheel-Basen erlauben den Anschluss eines Dash-Screens. Auch das neue R3. Am praktischen Nutzen ist der Luxus also nicht festzunageln.
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