News - Microsoft : Wegen Entlassungen bei Activision: Ärger mit der FTC

Microsoft gegen FTC - monatelang war der Rechtsstreit wegen der Activision-Blizzard-Übernahme in aller Munde. Schien zwischenzeitlich alles geklärt, feuert die FTC wegen der jüngsten Entlassungswelle bei Microsoft erneut gegen das Unternehmen und wendet sich an das Gericht.

Die Spielebranche wird ja gegenwärtig von zahlreichen Entlassungswellen heimgesucht. Eine der größten fand bei Microsoft statt, denn dort wurden unlängst 1.900 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt, darunter auch etliche, die zuvor bei Activision Blizzard tätig waren. Nachdem Microsoft den Publisher samt Entwicklerstudios übernommen hatte, hat man Restrukturierungen umgesetzt und den ganzen Aufbau gestrafft - und das ruft nun abermals die FTC auf den Plan.

Die Marktregulierungsebehörde hatte sich vor dem Abschluss der Activision-Blizzard-Übernahme ja einen monatelangen Rechtsstreit mit Microsoft vor Gericht geführt und versuchte den Deal lange Zeit zu verhindern - wie wir mittlerweile wissen: ohne Erfolg. Dass Microsoft kurze Zeit später jetzt derartig viele Mitarbeiter von Activision Blizzard auf die Straße setzt, passt der US-Behörde jetzt aber so gar nicht.

Die FTC hat sich daher nun erneut an das Gericht gewandt und gerügt, dass die getätigten Entlassungen "im Widerspruch zu den Einlassungen [von Microsoft] vor dem Gericht" im Übernahmeverfahren stehen würden. Daher soll es nun Konsequenzen geben - in welcher Form auch immer.

Einen Tag später hat Microsoft auf diese Vorwürfe bereits in einer eigenen Stellungnahme reagiert. Demnach habe Activision schon im Vorfeld der Übernahme durch Microsoft, also noch als unabhängiges Unternehmen, selbst geplant, Jobs im größeren Stil zu streichen. Dass für die nun eingeleiteten Entlassungen die Übernahme der Grund sei, könne nicht angenommen werden. Die Behauptungen der FTC seien "faktisch unvollständig und irreführend". Die vollzogenen Schritte sollen Activision vielmehr weiter als robusten Marktteilnehmer etablieren.

Weiter seien die Entlassungen bei Activision im Einklang mit den "allgemeinen Trends" in der Spielebranche; schließlich leide diese derzeit ganz generell unter Entlassungen und Maßnahmen zur Konsolidierung - ein Umstand der in Anbetracht zahlreicher vergleichbarer Vorgänge wohl kaum von der Hand zu weisen sein dürfte.

Wie der neue Streit zwischen FTC und Microsoft nun weiter geht und welche Konsequenzen das Gericht am Ende daraus zieht, bleibt abzuwarten. Zuvor hatte Microsoft im Kontext der Entlassungen auch ausgesagt, dass man "überlappende Bereiche" zwischen Microsoft Xbox und Activision Blizzard ausgemacht habe - und das wiederum hätte ein Stück weit dann ja doch auch mit der Übernahme zu tun. Es bleibt also wieder einmal spannend!