News - Microsofts geplanter Activision-Kauf : US-Behörde uneins - Deal geht wohl durch
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Microsofts geplanter Kauf von Publisher Activision samt aller zugehöriger Marken hängt bekanntermaßen nur noch an den Kartellbehörden rund um den Globus. Eine besondere Rolle nimmt dabei natürlich die US-amerikanische FTC ein - doch diese wird aus einem bestimmten Grund am Ende wohl nicht entscheidend eingreifen.
Die Übernahme von Activision wird für Microsoft offenbar immer wahrscheinlicher. Nachdem die Vorsitzende der US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) zuletzt noch groß getönt hatte, dem Deal einen Riegel vorschieben zu wollen, sieht die Sache laut einem neuen Bericht der New York Post zwischenzeitlich wohl anders aus. Mit einer Blockade der Übernahme wollte die Vorsitzende Lina Khan deutlich machen, dass es die Behörde auch im Kampf mit Tech-Giganten aufnehmen kann - doch der Schuss geht wohl aus internen Gründen ziemlich nach hinten los.
Grund: Khan bringt innerhalb der FTC offenkundig keine Mehrheit zusammen, um den Deal abzulehnen und es schlimmstenfalls auf einen großen Rechtsstreit ankommen zu lassen. Demnach sei die Situation unter den Stimmberechtigten wohl festgefahren. 2:2 steht es unter den vier Entscheidern - doch ein solches Unentschieden reicht für Khan nicht aus, um in die Vollen zu gehen. Da so die Optionen der Vorsitzenden stark eingeschränkt sind, kann Microsoft in den USA den Deal somit wohl komplettieren, ohne überhaupt vor ein Gericht ziehen zu müssen.
Wenn ersichtlich ist, dass es zu einem verbrieften Unentschieden kommen wird, soll Khan den Sachverhalt gar nicht erst zu einer offiziellen Abstimmung vorlegen, denn das würde die Übernahme final bestätigen. Gleichzeitig wäre die US-Regierung in einem potentiellen Rechtsstreit ziemlich zahnlos, wenn nicht einmal die FTC für eine Ablehnung des Deals stimmt.
Der Ausweg für Khan: Microsoft soll zumindest dazu bewegt werden, dem großen Konkurrenten Sony entgegen zu kommen. Über diesen politischen Weg will die Vorsitzende Microsoft zu Zugeständnissen außerhalb eines Gerichtssaales bewegen, um einen Gesichtsverlust zu wahren und den Deal dann schlussendlich unter veränderten Vorzeichen doch noch abzunicken.
Auch die EU hatte zuvor Microsoft bereits aufgefordert, Zugeständnisse an Sony zu machen. Die Gerüchte um eine Zusicherung, dass beispielsweise Call of Duty mindestens 10 weitere Jahre auch auf der PlayStation erscheint, ist mittlerweile verbrieft. Microsoft-President Brad Smith bestätigte gegenüber dem Wall Street Journal ein solches Angebot an Sony nun auch offiziell - und dieses dürfte zumindest die Kartellwächter in den USA und in Europa wohl zufriedenstellen.
Damit der Activision-Deal durchgeht, benötigt Microsoft und um den Globus mindestens 16 Mal grünes Licht von Kartellbehörden. Bislang haben Serbien, Saudi-Arabien und Brasilien den Kauf abgenickt, weitere Institutionen dürften in Anbetracht der neuen Entwicklungen nun wohl folgen.
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