Test - Men of War: Assault Squad : Ein hartes Geschäft
- PC
Seit jeher steht die Men-of-War-Serie für anspruchsvolle und vor allem herausfordernde Echtzeitkämpfe auf dem PC. Das zweite selbstständig lauffähige Erweiterungs-Pack namens Assault Squad stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar – ist aber dennoch etwas Besonderes.
Fallen wir am besten gleich mit der Tür ins Haus und erklären euch, warum Men of War: Assault Squad – die gesamte Serie betrachtend – eine Ausnahmestellung einnimmt. Der Grund ist relativ simpel: Im Gegensatz zu den Vorgängern liegt der Fokus bei diesem Erweiterungs-Pack auf dem Mehrspieler-Modus. Zwar gibt es auch Missionen für Solopartien, diese beschränken sich jedoch auf insgesamt 15 Skirmish-Gefechte ohne jeglichen Zusammenhang. Dies Schlachtfelder basieren auf aus dem Zweiten Weltkrieg bekannten Schauplätze wie zum Beispiel der Normandie und Nordafrika. An Intensität und Herausforderung mangelt es dabei nicht, doch es ist definitiv schade, dass es keine echte Kampagne mit einer zusammenhängenden Geschichte gibt. Dies hätte die Motivation für all diejenigen Leute gesteigert, die lieber alleine einen Feldzug starten.
Kampf mit Köpfchen
Doch kommen wir jetzt zum eigentlichen Spielgeschehen, denn diesem gilt unser eigentliches Interesse. Im Rahmen der 15 Skirmish-Missionen, die ihr wahlweise auch kooperativ mit bis zu fünf Freunden in Angriff nehmen könnt, führt ihr eine von insgesamt fünf Nationen in den Kampf – darunter befinden sich unter anderem Deutschland, die USA und die Sowjetunion. Einen großen Unterschied macht eure Wahl übrigens nicht, da die Balance zwischen den Einheiten insgesamt recht ausgeglichen ist.
Zudem trumpft Men of War: Assault Squad mit einer großen Stärke der Serie auf, die ohnehin eher taktisch geschicktes Vorgehen als blinde „Tank-Rushs“ belohnt. Im Klartext: Wer einfach seine verfügbaren Einheiten planlos über das Schlachtfeld kommandiert, dem fliegt die Panzerung der dicksten Fahrzeuge schneller um die Ohren als er den Befehl zum Rückzug geben kann – und Nachschub gibt es nur mithilfe zuvor erwirtschafteter Punkte. Vielmehr müsst ihr euch auf jeder der 15 Karten behutsam und vorausschauend agieren.
Erspäht ihr beispielsweise einen gegnerischen Panzer, solltet ihr diesen eure mit Granaten bestückten Soldaten entgegenschicken. Letztere sollten sich hingegen vor mit Maschinengewehren bestückten Einheiten in Acht nehmen. Dieses Stein-Schere-Papier-Prinzip funktioniert hervorragend und weitet sich sogar auf die direkte Umgebung aus. Fehlschüsse von Panzern hinterlassen beispielsweise Krater, die ihr wiederum als Deckung nutzen könnt. Selbiges gilt für zerstörte Gebäude – was aufgrund der realistischen Physik-Engine zudem sehr gut in Szene gesetzt wird. Wer all diese Faktoren in seine Taktik mit einbezieht, geht letztendlich als Sieger aus den Schlachten hervor.
Krieg mit vielen Mausklicks
Zusätzlichen Reiz gewinnen die Gefechte, sobald man mit mehreren Freunden gemeinsam in den Kampf zieht. Dann befehligt jeder Teilnehmer einen kleinen Teil der Armee – Teamwork ist hierbei Pflicht. Zudem gibt es auch rein kompetetive Schlachten, bei denen sich bis zu 16 Spieler die virtuellen Kugeln um die Ohren ballern.
Allerdings hat Men of War: Assault Squad wie bereits seine Vorgänger einige Haken, die vor allem Einsteigern den Spielspaß vermiesen. Wie bereits erwähnt, müsst ihr eure Armee mit Bedacht über das Schlachtfeld dirigieren und euch ständig auf spezielle Situationen einstellen. Das erfordert im Gegenzug jedoch auch viel Mikromanagement, da ihr immer wieder einzelne Einheiten konkreten Zielen zuweisen und an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen müsst. Zwar ist das Spiel recht zugänglich gestaltet, doch mangels eines Tutorials fühlen sich unerfahrene Strategen schnell überfordert und schwenken angesichts des ohnehin alles andere als niedrigen Schwierigkeitsgrades schnell die weiße Fahne. Darüber hinaus ist uns bei einigen Gefechten aufgefallen, dass die an sich ziemlich kluge KI manchmal schummelt und plötzlich Nachschub auf das Schlachtfeld „zaubert“ - quasi aus dem Nichts. Hinzu kommen kleinere Macken wie zum Beispiel eine nicht immer optimale Wegfindung.
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