Test - Meistertrainer 01/02 : Meistertrainer 01/02
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Fußballmanager ziehen unzählige Fußballfans in ihren Bann. Kein Wunder, denn noch nie zuvor war es so einfach eine Fußballmannschaft zu leiten, zu managen aber auch gleichzeitig zu trainieren. So ist es mit diesen virtuellen Managern möglich, Fußballclubs aus aller Welt mit guten Spielern zu verstärken oder neue Sponsoren an Land zu ziehen. Mit der Neuauflage des 'Meistertrainers', der nun die Saison 2001/2002 simuliert, könntet ihr dies alles verwirklichen, vorausgesetzt das Spiel hält, was die findige PR-Abteilung verspricht.
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Zu viel Information?
Bei kniffligen Spielen, vor allem bei Fußballmanagern, ist es üblich der Verpackung ein dickes und informatives Handbuch beizulegen, in dem sich viele nützliche Tipps befinden. So dürft ihr euch bei dem 'Meistertrainer' ebenfalls über ein nützliches Handbuch freuen, das euch mit einigen interessanten Informationen rund ums Spiel versorgt. 'Meistertrainer 2001/2002' ist der deutsche Vertreter des in England beliebten 'Championship Managers'. Doch gleich vorweg, mit dieser Simulation wird Eidos Interactive den bisherigen unangefochtenen Genrekönig 'Anstoss 3' nicht vom Thron stoßen können. Bereits das Hauptmenü mit den diversen Untermenüs weist enorme Schwächen auf, da diese sehr unübersichtlich gestaltet sind und altmodisch aussehen. 'Meistertrainer 2001/2002' ist vor allem für Tüftler und Statistiker interessant, da diese Simulation dem Spieler einige teilweise nützliche aber auch weniger nützliche Statistiken liefert. Die Originallizenzen erlauben es dem Entwickler 26 Ligen sowie detaillierte Profile und Daten von über 100.000 Fußballern ins Spiel zu integrieren. Jedoch unterscheiden sich die Ligen und Spieler kaum voneinander und im Grunde genommen sind nur die Namen verschieden. Durch die unzähligen, unübersichtlichen Menüs und teils überflüssigen Statistiken ist es nahezu unmöglich, ein Team über mehrere Saisons kontrolliert zu managen. Hierbei wäre vor allem wichtig gewesen, die Menüs übersichtlicher zu gestalten und unwichtige von wichtigen Statistiken zu trennen, damit das Spiel auf Dauer motiviert.
Kein Meister fällt vom Himmel
Um dem Titel des Spiels gerecht zu werden und ein 'Meistertrainer' zu werden, ist hartes Training, gutes Verhandlungsgeschick aber auch das glückliche Händchen am Transfermarkt von Nöten. Um am Ende einer Saison an der Spitze der Tabelle zu stehen, sind viele Aspekte zu berücksichtigen und zu befolgen. So muss der Spieler zu Beginn der Saison einen kompletten Trainingsplan erstellen. Vor allem während der Winterpause sollte die Konditionssteigerung das primäre Ziel eines jeden Trainers sein. Im Sommer müsst ihr die vielen Begegnungen berücksichtigen, die euer Verein zu absolvieren hat und dadurch sollten Regenerationsphasen zwischen den Spielen im Trainingsplan eingebaut werden. Falls die Kicker, die sich in eurem Team befinden, nicht euren Erwartungen entsprechen, könnt ihr am Transfermarkt aktiv werden und euch um Verstärkungen kümmern. Hier kommt das überarbeitete Transfersystem für Spieler aus der EU zum Einsatz, um das Kaufen und Verkaufen der Fußballer noch einfacher zu gestalten. In dieser Version des 'Meistertrainers' wurden zwar nette, aber eher unbedeutsame Optionen ins Spiel integriert. So ist es erstmals möglich, sich beim 'DFB' (Deutscher Fußball Bund) über falsche Schiedsrichterentscheidungen zu beschweren, auch wenn ihr dadurch möglicherweise eine hohe Strafe riskiert. Des Weiteren könnt ihr einen Antrag stellen, in dem der 'DFB' gebeten wird, die Sperre eines Kickers aufzuheben.
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Ebenfalls könnt ihr dem Präsidium eures Vereins ein Ultimatum stellen oder die Dauer einer Genesungspause für verletzte Spieler selbst bestimmen. Mit eurer Mannschaft könnt ihr auch Turniere bestreiten und in andere Länder reisen aber auch eine Kündigung erhalten und Trainer im Ausland werden. Der Umgang mit den Medien ist wohl einer der wichtigsten Punkte im Trainerdasein. Die Presseleute brauchen schliesslich Stories, um die Zeitungen zu füllen, daher solltet ihr eure Aussagen besser einige Male überdenken, als schlechte Nachrichten in den Printmedien über eure Person zu riskieren. Somit bietet der 'Meistertrainer Saison 01/02' zwar sämtliche Möglichkeiten des Fußballgeschäfts, jedoch wird man schnell wieder zum Konkurrenzprodukt 'Anstoss 3' aus dem Hause Ascaron greifen, da dieser dem 'Meistertrainer' in allen Belangen überlegen ist. Der Dateneditor ist trotz der deutschen Fassung des 'Meistertrainers' in Englisch und die deutsche Sprachausgabe des Editors sucht man vergeblich. Dafür erlaubt er euch, sämtliche Statistiken nach euren Wünschen zu verändern und sogar sich selbst als Spieler aufzustellen. Der Editor ist zwar ein nettes Tool, jedoch eher umständlich zu bedienen und daher Geübten im Editieren zu empfehlen.
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Grafik aus alten Zeiten
Die Grafik, die ein Fußballmanager bietet, ist zwar nicht entscheidend, was jedoch den Spielspaß betrifft, spielt sie eine große Rolle bezüglich des Gesamteindruckes eines Spieles. Hier verliert der 'Meistertrainer' gegenüber seinen Konkurrenzprodukten sehr viel Boden. So sucht man verzweifelt nach Einstellmöglichkeiten sämtlicher Grafikdetails, als auch der Grafikauflösung. Diese Simulation ist daher nur mit einer Auflösung von 640 x 480 spielbar, da keine anderen Auflösungen verfügbar sind. Leider verzichtet Sports Interactive auch auf die Darstellung der Spielszenen in 3D. Dies wäre zu verschmerzen, wenn zumindest der Textmodus informativ oder wenigstens nicht verwirrend wäre. Der Textmodus in 'Meistertrainer Saison 2001/2002' ist das krasse Gegenteil: Hier werden nämlich die einzelnen Sätze viel zu schnell angezeigt und es ist schwierig, den Texten zu folgen. Außerdem kommt in diesem Modus aufgrund der schwachen Spielbeschreibungen in den Texten absolut keine Spannung auf.
Sound ade!
Der Sound in einem Computerspiel sorgt normalerweise für die nötige Atmosphäre, die ein jedes Spiel unbedingt benötigt. Im 'Meistertrainer' ist keine Musik vorhanden und die mäßigen Soundeffekte beschränken sich auf Jubel bei einem Tor für die Heimmannschaft und auf Trauer bei einem Gegentor für das Heimteam. Somit kommt in keiner Phase des Spieles die nötige Atmosphäre auf und die Soundeffekte sind auf Dauer ziemlich nervend. Die Steuerung beschränkt sich, wie für dieses Genre üblich, auf die Maus. 'Meistertrainer Saison 2001/2002' lässt sich auch über das Netzwerk spielen und sorgt für mehr Spaß als der Einzelspieler-Modus.
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